Continental: Anleger im Wechselbad der Gefühle – nach dem starken Wochenauftakt jetzt die kalte Dusche nach den Zahlen

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Nachdem Continental noch dank einer positiven Branchen- und Marktstimmung einen starken Wochenauftakt hingelegt hatte, kommt nun die kalte Dusche für die Anleger: Der Autozulieferer und Reifenhersteller geht für 2021 von einer nur langsamen Erholung nach dem Corona-Jahr aus. 2020 hatten dem Konzern – wie nach Eckdaten schon bekannt – die Folgen der Pandemie und der teure Konzernumbau erneut tiefrote Zahlen eingebrockt. Anleger und Analysten zeigten sich nun vor allem vom Ausblick enttäuscht.

Zuletzt büßten die Aktien als Dax-Schlusslicht 8 Prozent auf 118,45 Euro ein. Die jüngsten Gewinne und vor allem das deutliche Vortagsplus, welches Continental bei 130,85 Euro den höchsten Kurs seit November 2019 beschert hatte, lösten sich damit in Luft auf.

Mit Blick auf die Jahresziele monierten Analysten vor allem die bereinigte operative Ergebnismarge, die von 3,5 Prozent auf 5 bis 6 Prozent steigen soll. Die Konsensschätzung lag hier bisher bei 6,9 Prozent. Zudem liegt die Markterwartung für den Umsatz am oberen Ende der Zielspanne. Conti will die Erlöse von 37,7 Milliarden Euro im Vorjahr auf rund 40,5 bis 42,5 Milliarden steigern.

Eine Reihe unvorhergesehener Belastungen

Sowohl die Zahlen als auch der Ausblick beleuchteten die Kostenproblematik im Zulieferbereich, schrieb RBC-Analyst Tom Narayan. Die Gründe dafür dürften während der Analystenkonferenz am Nachmittag ebenso im Fokus stehen wie die Frage, ob das Unternehmen an seinen Zielen für 2025 festhalte und wie stark sich der Mangel an Halbleitern im Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz auswirke. Diesen habe man am Markt wohl ebenso wenig auf dem Zettel gehabt wie die höheren Forschungs- und Entwicklungskosten.

„Conti musste das zweite Jahr in Folge rote Zahlen verbuchen, während andere Branchenunternehmen bisher deutlich besser durch die Pandemie kommen“, kritisierte auch Experte Frank Schwope von der NordLB. Auf den neuen Chef Nikolai Setzer kämen „massive Restrukturierungsarbeiten“ zu – er müsse das Unternehmen stärker weg von der Hardware in Richtung Software führen und sich von Randbereichen trennen.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: mrfiza / Shutterstock.com

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