Dax gibt ohne US-Impulse am Ende nach – Deutsche Bank unter Druck, Corestate Capital leiden unter Abverkauf, Grenke verzeichnet deutlichen Gewinnrückgang

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In einem ruhigen Umfeld hat der Dax am Montag letztlich klar nachgegeben. Angesichts der feiertagsbedingt geschlossenen Börsen in den USA und Großbritannien fehlten die Impulse.

Sofort mit dem Handelsstart war der deutsche Leitindex wieder unter die Marke von 15 500 Punkte gefallen, die damit weiterhin eine hohe Hürde darstellt. Er schloss nur wenige Zähler über seinem Tagestief bei 15 421,13 Punkten. Das war ein Minus von 0,64 Prozent. Mit einem anziehenden Euro gegen Handelsende geriet der Aktienmarkt nochmal etwas stärker unter Druck.

Im Monat Mai reichte es gleichwohl für den Dax für einen Gewinn von 1,9 Prozent. Die Börsenweisheit „Sell in May and go away“, wonach der am Aktienmarkt oftmals als schwächer angesehene Mai für Verkäufe genutzt werden sollte, befolgten die Investoren diesmal also nicht.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen sank am Montag um 0,35 Prozent auf 33 191,85 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,76 Prozent auf 4039,46 Punkte nach unten. Der Pariser Cac 40 gab in ähnlichem Ausmaß nach.

Deutsche Bank unter Druck

Die Aktien der Deutschen Bank büßten als einer der schwächsten Dax-Werte 1,26 Prozent ein, nachdem sie sich in der Vorwoche noch auf das höchste Niveau seit dem Frühjahr 2018 erholt hatten. Als belastend werteten Börsianer einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Freitagabend, der auf Ungemach in den USA hindeutet. Bloomberg hatte aus informierten Kreisen über einen neuerlichen Konflikt der Frankfurter mit der US-Notenbank Fed erfahren. Die Währungshüter monierten Compliance-Verstöße, hieß es.

Corestate Capital leiden unter Abverkauf

Nach der jüngsten Stabilisierung gerieten die Papiere des Immobilien-Investmentmanagers Corestate Capital wieder unter Verkaufsdruck und verloren als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax 3,90 Prozent. Für einen Dämpfer sorgte, dass der bisherige Finanzchef Lars Schnidrig sein Amt niederlegt. Er verlässt ein Unternehmen mit roten Zahlen und hohen Schulden.

Grenke verzeichnet deutlichen Gewinnrückgang

Der zuletzt mit der Kritik an seiner Bilanzierung kämpfende Leasingspezialist Grenke musste im ersten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen. Die Prognosen für das laufende Jahr wurden bestätigt. Grenke hatte Mitte Mai für den Konzernabschluss 2020 das uneingeschränkte Testat durch die Prüfungsgesellschaft KPMG erhalten und damit zumindest wieder etwas Vertrauen bei den Investoren gewonnen. Am Montag verloren die Aktien 2,78 Prozent.

Der Euro zog am späten Nachmittag deutlicher an und kostete nach Börsenschluss 1,2231 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2201 (Freitag: 1,2142) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8196 (0,8236) Euro gekostet. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 144,19 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,05 Prozent auf 170,02 Punkte vor.

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Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com

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