Dax: Leitindex hat die 16.000 wieder im Visier – HelloFresh hebt ab, Fresenius & FMC nach Zahlen gefragt und Stahlwerte stehen schon wieder im Abseits

onvista · Uhr

Positiv aufgenommene Quartalszahlen und ein Kursfeuerwerk der Hellofresh-Aktien <DE000A161408> haben den Dax <DE0008469008> am Dienstag weiter in Richtung Rekordhoch angetrieben. Nach dem starken Novemberauftakt am Vortag stieg der deutsche Leitindex um weitere 0,94 Prozent auf 15 954,45 Punkte. Die bisherige Bestmarke vom August bei 16 030 Zählern ist nun in unmittelbarer Reichweite.

Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Börsentitel blieb mit plus 0,13 Prozent auf 35 164,08 Punkte hinter dem Dax zurück. Im Unterschied zum Leitindex ist der MDax noch ein gutes Stück von seinem Rekordhoch von Anfang September entfernt.

Getragen von überzeugenden Quartalsbilanzen und nahezu unbeeindruckt von der anstehenden Sitzung der US-Notenbank Fed griffen die Anleger bei deutschen Aktien weiter zu, schrieb der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Die Fed dürfte mit dem Tapering – also mit der Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe – den Kurswechsel in ihrer Geldpolitik nun offiziell einleiten. Das wird am Markt aber allgemein erwartet. Ihre Ergebnisse verkündet die Notenbank am Mittwochabend.

Für einen Paukenschlag sorgte im Dax der Kochboxversender Hellofresh mit einer deutlich höheren Umsatzprognose für dieses Jahr. Steckte der Kurs seit Ende August in einem Abwärtstrend, so schnellte er nun um mehr als 17 Prozent nach oben. „Hellofresh entwickelt sich klar besser als die Wettbewerber“, schrieb Analystin Sarah Simon von der Berenberg Bank.

Auch die Quartalsberichte des Klinik- und Medizinkonzerns Fresenius <DE0005785604> und dessen Tochter, der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) <DE0005785802>, kamen gut an. Die FMC-Aktien, die jüngst noch auf den tiefsten Stand seit März gefallen waren, erholten sich um 1 Prozent. FMC will sich fortan schlanker aufstellen. Der Mutterkonzern Fresenius hob derweil die Wachstumsziele für das Geschäftsjahr an. Die Aktien gewannen 2,2 Prozent.

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Stahlwerte wie Salzgitter <DE0006202005>, Klöckner & Co <DE000KC01000> und auch Thyssenkrupp <DE0007500001> – am Vortag noch beflügelt von der Beilegung des Zollstreits zwischen den USA und der Europäischen Union – wurden von weiter sinkenden Eisenerzpreisen belastet und verloren bis zu sechs Prozent.

Im Nebenwerteindex SDax <DE0009653386> stiegen die Anteile von Shop Apotheke <NL0012044747> um 4,6 Prozent. Die Online-Pharmazie hat nach eigenen Angaben die ersten elektronischen Rezepte bearbeitet. Das E-Rezept gilt als Wachstumstreiber für das Unternehmen.

Andere große europäische Börsen blieben hinter dem Dax zurück. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> stieg um 0,37 Prozent auf 4296,22 Punkte. In Paris rückte der Cac 40 um rund ein halbes Prozent vor. Der Londoner FTSE 100 gab dagegen moderat nach.

Der Euro <EU0009652759> kostete am Abend 1,1578 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1603 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,21 Prozent am Vortag auf minus 0,26 Prozent. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> stieg um 0,32 Prozent auf 143,87 Punkte.

Deutsche Anleihen legen deutlich zu

Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Dienstag deutlich zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future <DE0009652644> stieg bis zum Nachmittag um 0,44 Prozent auf 169,20 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf minus 0,16 Prozent. Auch in anderen Euroländern gaben die Renditen nach.

Unterstützung kam auch von eher schwachen Konjunkturdaten. Die Industriestimmung in der Eurozone trübte sich weiter ein. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex ging erneut zurück. Markit begründete die Entwicklung mit anhaltenden Lieferprobleme und personellen Engpässen. Die Einkaufs- und Verkaufspreise seien erneut stark gestiegen.

Die Finanzmärkte haben vor den am Mittwoch anstehenden geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank eine abwartende Haltung eingenommen. Die Fed dürfte den Ausstieg aus ihren milliardenschweren Wertpapierkäufen zur Konjunkturstützung einläuten. Mit Spannung erwartet wird vor allem die Frage, ob sie schon Signale für den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung nach der Corona-Pandemie gibt. Die in den USA zuletzt hohe Inflation hatte die Notenbank vor allem mit vorübergehenden Faktoren begründet.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB Photography / shutterstock.com

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