Bayer: Nächste Woche werden die Bücher geöffnet – das erwarten die Analysten

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Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer legt am Dienstag (9. November) die Zahlen für das dritte Quartal vor.

Das erwartet das Unternehmen:

Im Tagesgeschäft dürfte es für den Dax -Konzern zuletzt recht gut gelaufen sein. Medikamente wie der Blutgerinnungshemmer Xarelto und das Augenmedikament Eylea sind weiter gefragt. Auch die Geschäfte mit neuen Medikamenten entwickeln sich positiv.

Das wichtige Agrargeschäft dürfte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erholt haben, als Produktretouren bei Mais-Saatgut in den USA, der schwache brasilianische Real sowie die Konkurrenz bei Soja-Saatgut deutliche Spuren hinterlassen hatten.

Belastet hat derweil eine längere Unterbrechung der Glyphosat-Produktion infolge des Hurrikans „Ida“ in einem wichtigen US-Werk im September 2021. Immerhin: Die Jahresprognosen des Konzerns lässt das laut dem Chef der Agrarsparte, Liam Condon, nicht wackeln. Der Stopp habe vor allem an der zerstörten Infrastruktur im Umfeld gelegen, erklärte der Manager Mitte Oktober. Mittlerweile laufe die Hauptproduktionsanlage für Glyphosat im US-Bundesstaat Louisiana wieder.

Seit dem Sommer stellt Bayer-Chef Werner Baumann für 2021 einen Umsatz von etwa 43 Milliarden Euro in Aussicht nach 41,4 Milliarden im Vorjahr. Als operatives Ergebnis (bereinigtes Ebitda) sollen davon 25 Prozent hängen bleiben. Absolut bedeutet das laut Bayer einen bereinigten operativen Gewinn von 10,6 bis 10,9 Milliarden Euro nach knapp 11,5 Milliarden im Vorjahr.

Bereinigt um Wechselkurseffekte – vor allem um die Schwäche lateinamerikanischer Währungen – entspricht dies einem Umsatz von 44 Milliarden Euro sowie einer operativen Gewinnmarge von 26 Prozent.

Das erwarten die Analysten:

Laut den von Bayer zur Verfügung gestellten Daten rechnen Analysten im Durchschnitt für das dritte Quartal im Jahresvergleich mit einem Umsatzwachstum um gut sieben Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sehen die Experten mit im Durchschnitt 1,94 Milliarden Euro gut acht Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals.

Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan hält es für denkbar, dass Bayer wegen des Glyphosat-Produktionsausfalls eher das untere Ende der Jahresprognosen in Aussicht stellen wird.

Die Erwartungshaltung der Analysten liegt mit 10,9 Milliarden Euro derweil noch am oberen Ende des Bayer-Ausblicks. Allerdings geht aus den von Bayer zur Verfügung gestellten Daten nicht hervor, wie viele der Experten ihre Schätzungen bereits an die Folgen des Hurrikans „Ida“ angepasst haben.

Für das dritte Quartal erwartet Vosser ein deutliches Umsatzplus, getrieben von der Agrar- und der Pharmasparte. So dürfte das Geschäft mit den beiden Kassenschlagern Xarelto und Eylea kräftig gewachsen sein. Allerdings dürfte das operative Ergebnis der Pharmasparte wegen höhere Forschungskosten und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Markteinführung des Nierenmittels Kerendia (Wirkstoff Finerenone) etwas gesunken sein.

Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte das Medikament zur Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes im Juli zugelassen. Es reduziert das Risiko für einen anhaltenden Rückgang der Nierenfunktion, eines Nierenversagens sowie damit bestimmte Herzprobleme. Analysten trauen Kerendia Blockbuster-Potenzial zu – also einen Jahresumsatz von in der Spitze mehr als einer Milliarde US-Dollar -, sehen das Mittel aber auch in einem harten Wettbewerb.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Lukassek / Shutterstock.com

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