Markt-Update: Dax weitet Minus aus – Euro klettert weiter – K+S nach Zahlen unter Druck, Rational können Gewinne nicht halten

onvista · Uhr

Der Leitindex Dax weitet sein Minus bis zum frühen Nachmittag weiter aus auf minus 1,4 Prozent und ist unter die Marke von 15.200 Punkten gerutscht. M- und SDax folgen mit einem Minus von knapp einem bzw. 0,75 Prozent. Der Eurostoxx 50 notiert derzeit ebenfalls mit 0,75 Prozent im Minus.

Euro klettert höher – Commerzbank rechnet mit zwei Zinsanhebungen der EZB dieses Jahr

Der Euro hat am Freitag seine starken Kursgewinne vom Vortag ausgebaut. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,1480 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit Mitte Januar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch wesentlich niedriger auf 1,1286 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag hatte der Euro innerhalb kurzer Zeit um etwa zwei US-Cent zugelegt. Auslöser waren Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die nach Einschätzung vieler Analysten klare Hinweise auf eine absehbar straffere Geldpolitik gegeben hat. Hintergrund der Kehrtwende ist die hohe Inflation im Währungsraum von zuletzt 5,1 Prozent. Die Entwicklung habe im EZB-Rat durchweg Sorgen hervorgerufen, erklärte Lagarde.

Bankanalysten können sich vorstellen, dass die EZB ihre Wertpapierkäufe APP im laufenden Jahr komplett einstellt, möglicherweise im Sommer. Danach könnten Zinsanhebungen folgen. Die Commerzbank rechnet mit zwei Schritten in diesem Jahr um insgesamt 0,5 Prozentpunkte. Gegen Jahresende wäre der seit längerem negative Einlagensatz, der wegen der hohen Überschussliquidität im Bankensystem zurzeit als faktischer Leitzins fungiert, damit wieder an der Nulllinie angelangt.

Vor dem Wochenende steht der US-Arbeitsmarkt im Mittelpunkt des Interesses. Die Regierung veröffentlicht ihren monatlichen Bericht für Januar. Analysten rechnen angesichts der Omikron-Welle mit einem nur leichten Beschäftigungsaufbau, sind aber aufgrund sehr schwacher Zahlen des Dienstleisters ADP von Mitte der Woche gewarnt. ADP hatte sogar einen Arbeitsplatzabbau in der Privatwirtschaft gemeldet. Die Zahlen gelten als Indikator für die Regierungsdaten, wenn auch nicht immer als ein zuverlässiger.

Flatexdegiro sehr fest – Exane BNP mit hohem Kursziel

An der Spitze im Nebenwerteindex SDax haben am Freitag die Papiere von Flatexdegiro mit einem Aufschlag von rund eineinhalb Prozent von einer positiven Analysteneinschätzung profitiert. Die Experten von Exane BNP Paribas starteten die Bewertung für die Titel des Online-Brokers mit „Outperform“ und einem Kursziel von 29 Euro.

Gemessen am aktuellen Kurs von 17,45 Euro trauen sie den Aktien damit eine Kurssteigerung von zwei Dritteln zu, womit sie wieder in unmittelbarer Nähe ihres Rekordhochs von 29,70 Euro von Ende Juni des vergangenen Jahres wären.

Rational können Gewinne nicht halten

Die positiven Auswirkungen einer Studie von HSBC zur Rational-Aktie sind am Freitag im Handelsverlauf verpufft. Die Investmentbank hat die Aktien von der Verkaufsliste gestrichen. Daraufhin stieg der Kurs zunächst um 2,5 Prozent, um anschließend wieder leicht ins Minus zu fallen. Damit hielten sich die Papiere besser als der deutlich nachgebende Gesamtmarkt.

Analyst Richard Schramm von HSBC stufte die Aktien des Ausrüsters von „Reduce“ auf „Hold“ hoch und erhöhte das Kursziel auf 760 Euro. Mit dem neuen Kursziel habe die Aktie drei Prozent Aufwärtspotenzial, das rechtfertige eine neutrale Haltung. Viel Spielraum für positive Überraschungen gebe es aber nicht mit Blick auf die Gewinnschätzungen.

K+S geraten nach Zahlen unter Druck

Die Aktien von K+S sind nach einem Angriff auf den höchsten Stand seit September 2018 am Freitagvormittag unter Druck geraten. Auslöser der Verkäufe waren vorläufige Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr. Lag der Kurs in der ersten Reaktion auf die Zahlen noch mit 2,6 Prozent im Plus und in Schlagdistanz zum Hoch von Mitte Januar, so drehte er rasch ins Minus, das zuletzt knapp vier Prozent auf 17,52 Euro betrug.

Der operative Gewinn (Ebitda) des Düngemittelproduzenten 2021 ist höher als vom Unternehmen in Aussicht gestellt und liegt auch über der durchschnittlichen Erwartung von Analysten. Allerdings profitierte der MDax -Konzern dabei auch von Sondereffekten. Diese bezifferte das Unternehmen zunächst jedoch nur zum Teil, die Anleger könnten mithin im Unklaren sein mit Blick auf das tatsächliche operative Abschneiden.

Auf Nachfrage äußere sich ein Unternehmenssprecher dann zur Höhe der Sondereffekte. Auch diese ausgeklammert, liegt das operative Ergebnis über der mittleren Markterwartung.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Itzchaz / Shutterstock.com

(Anzeige)

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel