Linken-Chefin: Nicht Rückwärtsgang zu Atom und Kohle einlegen

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow warnt vor einer längeren Nutzung von Kohle und Atomkraft in Deutschland mit dem Ziel, die Abhängigkeit von Energie aus Russland zu vermindern. Es sei gut, wenn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) pragmatische Lösungen suche, sagte Hennig-Wellsow der Deutschen Presse-Agentur. "Aber Pragmatismus darf nicht bedeuten, den energiepolitischen Rückwärtsgang einzulegen und weiter auf Kohle- und Atomkraft zu setzen."

Vielmehr müssten erneuerbare Energien viel schneller ausgebaut werden. Die für die Bundeswehr vorgesehenen 100 Milliarden Euro wären dafür besser angelegt, meinte die Linken-Vorsitzende. Versorgungssicherheit und Klimaschutz dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck hatte am Mittwoch im Deutschlandfunk nicht ausgeschlossen, dass Kohlekraftwerke in Deutschland länger laufen müssen, um das Land energiepolitisch unabhängiger von Russland zu machen. Die Versorgungssicherheit müsse gewährleistet sein.

Zu einer längeren Laufzeit der letzten deutschen Atomkraftwerke hatte sich Habeck zuletzt skeptisch geäußert. Dazu seien die Vorbereitungen für die Abschaltung zum Jahresende bereits zu weit fortgeschritten./vsr/DP/men

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