Porsche: 2021 war „erfolgreichstes Jahr in der Geschichte von Porsche“– ein Blick auf die Zahlen, IPO-Pläne, Elektro-Strategie und die Synergien für VW

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Der Sportwagenbauer Porsche hat heute die Bilanzen für das Jahr 2021 mit breiter Brust vorgelegt. Vorstandsvorsitzender Oliver Blume hat das vergangene Jahr als „das erfolgreichste in der Geschichte von Porsche“ betitelt.

Die Zahlen im Überblick:

Umsatz – 15 Prozent Wachstum auf 33 Milliarden Euro

Operatives Ergebnis – 27 Prozent Steigerung auf 5,3 Milliarden Euro

Gewinn – 4 Milliarden Euro nach 3,2 Milliarden Euro in 2020 – eine Steigerung um 25 Prozent

Strategisch, operativ und finanziell sei Porsche hervorragend aufgestellt, teilte Finanzvorstand Lutz Meschke mit. „Deshalb blicken wir mit Zuversicht in die Zukunft – und begrüßen die Prüfung eines Börsengang der Porsche AG“, so Meschke. „Dadurch könnte Porsche sein Profil schärfen und die unternehmerische Freiheit steigern.“ Das Unternehmen gilt als Renditeperle des VW-Konzerns und soll möglichst noch in diesem Jahr an die Börse gebracht werden, die Prüfungen zur Umsetzbarkeit laufen.

Porsche plant groß in Sachen Elektromobilität

Der Autobauer will das Geschäft mit Elektrofahrzeugen zudem weiter ankurbeln, da die Nachfrage stark wächst. Das erste und bisher einzige Elektro-Modell Taycan hat im Jahr 2021 etwa 14 Prozent der Gesamtverkäufe ausgemacht (gut 41.000 im Vergleich zu insgesamt knapp 302.000 Fahrzeugen).

Mit dem Macan SUV im Jahr 2023 und dem Sportmodell 718 im Jahr 2025 sollen die nächsten beiden Elektro-Modelle folgen. Eine Hybridversion der Kernmarke 911 soll ebenfalls kommen, ein Veröffentlichungstermin wurde jedoch noch nicht genannt.

Porsche will sich jedoch nicht komplett von Verbrennungsmotoren verabschieden, vor allem mit Hinblick auf den prestigeträchtigen Sportwagen 911, dessen Verbrenner-Version als eines der besten Autos der Welt betrachtet wird, was das Fahrverhalten angeht. Der Autobauer hat eine Investition von rund 24 Millionen US-Dollar in die Entwicklung von „E-Fuels“ angekündigt, bei denen es sich nach offiziellen Angaben um einen klimaneutralen Kraftstoff handelt, der Benzin in nichtelektrischen Fahrzeugen ersetzen soll, wie der Nachrichtensender CNBC berichtet.

Börsengang könnte bei Finanzierung der Elektromobilitätswende sehr hilfreich sein

Der derzeit geprüfte Börsengang von Porsche dürfte einer der größten überhaupt werden. Analysten gehen von einer Bewertung von 60 bis 100 Milliarden Euro für den Konzern aus. Bei einem möglichen IPO sollen 25 Prozent der Anteile öffentlich an der Börse ausgegeben werden. Im Bestfall würde das ein Volumen von 25 Milliarden Euro bedeuten.

Mit dem Börsengang könnte daher auch die Mutter VW eine erhebliche Menge Kapital umsetzen, das für den weiteren Umbau hin zur Elektromobilität verwendet werden kann. Somit macht ein IPO nicht nur die Porsche-Aktie an sich interessant, sondern könnte auch den Geschäften und der Bewertung von VW langfristig helfen.

Ukraine-Krieg belastet auch Porsche

Es gibt jedoch auch kurzfristige Belastungen: Angesichts des Ukraine-Kriegs blickt Porsche mit großer Sorge und Betroffenheit auf die Auseinandersetzungen, so der Vorstand. Bereits Anfang März hatte Porsche angekündigt, sein Russland-Geschäft wegen des Krieges gegen die Ukraine auszusetzen. Der Krieg habe Auswirkungen auf die Lieferketten, eine geordnete Produktion sei teilweise nicht mehr möglich. So stoppte Porsche in der vergangenen Woche vorübergehend die Produktion seines E-Sportwagens Taycan in Stuttgart-Zuffenhausen, weil Bauteile fehlten.

onvista-Redaktion mit Material von dpa-AFX

Titelfoto: r.classen / Shutterstock.com

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