OTS: BNP Paribas Real Estate Holding GmbH / BNP Paribas Real Estate ...

dpa-AFX · Uhr
    BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Büromarktzahlen für das 1.
Quartal 2022 / Flächenumsatz auf dem Büromarkt über Vorjahresniveau
Frankfurt/Main (ots) - Obwohl der Jahresbeginn 2022 von umfangreichen
Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie gekennzeichnet war, allen voran der
Homeoffice-Pflicht, und der Beginn des Krieges gegen die Ukraine Ende Februar
eine Zäsur in der weiteren wirtschaftlichen und politischen Entwicklung
Deutschlands und Europas darstellt, wurden an den acht deutschen Standorten
Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München 807.000
m² Bürofläche im ersten Quartal umgesetzt. Damit wurde das Vorjahresergebnis
trotz aller Unsicherheiten um fast 16 % übertroffen. Dies ergibt die Analyse von
BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

- Mit 807.000 m² Anstieg des Flächenumsatzes gegenüber 2021 (+16 %)
- Leerstandsanstieg verliert weiter an Tempo
- Leerstandsquote nur in Essen, Düsseldorf und Frankfurt über 5 %
- Spitzenmieten zu Jahresbeginn an allen Standorten stabil bis steigend;
  differenzierte Entwicklung bei den Durchschnittsmieten

"Trotz des politisch und wirtschaftlich sehr schwierigen Jahresauftaktes
präsentiert sich das Marktgeschehen in den großen deutschen Bürohochburgen
insgesamt stabil bis dynamisch. Der Büroflächenumsatz übertrifft das
Vorjahresergebnis um fast 16 %. Die Analysen im Langzeitvergleich zeigen, dass
vor allem die führenden Standorte wie Berlin, München und Frankfurt zunächst in
ruhigeres Fahrwasser gekommen sind, und so der 10-Jahresdurchschnitt insgesamt
nur um knapp 3 % verfehlt wurde. Für die Mehrzahl der Märkte können wir vorerst
eine Fortsetzung der Nachholeffekte aus dem Jahr 2021 feststellen. Die bereits
zum Jahresende zu beobachtende abgeschwächte Konjunkturentwicklung ist im ersten
Quartal noch nicht auf den Büromärkten angekommen, gleiches scheint für den Ende
Februar begonnenen Krieg gegen die Ukraine zu gelten. Die aktuelle
Momentaufnahme zeigt vielmehr, dass die Unternehmen wieder bereit waren und
sind, Standort- und Flächenentscheidungen zu fällen und die Weichen für ihre
zukünftige Büronutzung zu stellen. Der 2021 eingeschlagene Wachstumspfad der
deutschen Wirtschaft wie auch die Erfahrungen, die im Zuge der Pandemie
bezüglich neuer Arbeitsmuster inklusive Homeoffice, Hybridmodellen und Arbeiten
in Präsenz gemacht wurden, haben die hierzu nötige Sicherheit vermittelt ", so
Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

Mehrheit der Standorte legt gegenüber Vorjahr zu

Die Mehrheit der deutschen Bürometropolen ist mit einem Wachstum beim
Flächenumsatz gestartet. Einen starken Auftakt hat dabei die bayerische
Landeshauptstadt München hingelegt, die sich einmal mehr an die Spitze des
Feldes mit 190.000 m² Flächenumsatz setzen konnte. Das schwache
Vorjahresergebnis wurde um stolze 83 % übertroffen und das jüngste Ergebnis
notiert gut 4 % über dem 10-Jahresdurchschnitt. Auf hohem Niveau stabil
präsentiert sich weiterhin Berlin, das sich auf dem zweiten Rang einordnet. Das
aktuelle Resultat von 185.000 m² liegt gut 2 % über dem Vorjahresresultat und
fast 5 % über dem langjährigen Schnitt. Die Banken- und Finanzmetropole
Frankfurt kann mit 137.000 m² eines ihrer Top-Ergebnisse der letzten Dekade
vermelden. Nur 2017 wurde dieses Niveau erreicht. Entsprechend liegt das
Resultat nicht nur 36 % über dem des ersten Quartals 2021, sondern auch gut 31 %
über dem Langzeitdurchschnitt. Ein guter Start ins neue Jahr kann für Leipzig
vermeldet werden, wo das Vorjahresergebnis mit einer Punktlandung von 27.000 m²
eingestellt wurde (+ 14 % gegenüber dem 10-Jahresdurchschitt). Dynamisch fiel
auch der Jahresauftakt in Düsseldorf mit 75.000 m² aus (+25 % gegenüber Q1
2021). Dennoch bewegt sich das Marktgeschehen weiterhin deutlich unter dem
langjährigen Niveau (- 17 %). Leicht unterdurchschnittlich (- 3 %), aber
insgesamt solide ist der Hamburger Markt ins neue Jahr mit 114.000 m² gestartet
(- 1,5 % Q1 2021). Die Domstadt Köln konnte nahezu erwartungsgemäß nicht an
ihren fulminanten Jahresauftakt 2021 anknüpfen. Mit aktuell 68.000 m² wurde das
Vorjahresergebnis um -19 % verfehlt, dennoch bewegt sich das Marktgeschehen
weiterhin über dem Langzeitniveau (+8 %).

Leerstandsanstieg verliert weiter an Tempo

Der seit Beginn der Corona-Pandemie zu beobachtende Leerstandsanstieg hat in den
vergangenen drei Monaten weiter an Tempo verloren. Zwar ist das
Leerstandsvolumen im Vorjahresvergleich über alle analysierten Standorte hinweg
um gut 12 % auf aktuell rund 5,1 Mio. m² gestiegen, allerdings beläuft sich das
Plus seit Jahresende 2021 nur noch auf 1 %. Die Analyse auf Stadtebene zeigt,
dass für die vier Märkte Düsseldorf, Hamburg, Leipzig und München jüngst sogar
moderat sinkende Leerstände gemeldet werden können, wobei die Spanne zwischen
-0,7 % in Düsseldorf und -1,6 % in München liegt. Nahezu stabil präsentiert sich
das Leerstandsvolumen in Leipzig (+1 %) sowie Hamburg und Berlin (jeweils +2 %).

Insgesamt bewegen sich die Leerstandsquoten im langfristigen wie insbesondere im
internationalen Vergleich weiterhin auf einem moderaten und
unterdurchschnittlichen Niveau. Unter der Marke von 5 % notiert die
Leerstandsquote in Berlin (3,4 %), Köln (3,6 %), Hamburg (4,0 %) sowie Leipzig
und München mit dort jeweils 4,2 %. Trotz der im Bundesvergleich relativ hohen
Leerstandsquoten von 8,7 % in Frankfurt und 9,2 % in Düsseldorf, bewegt sich der
Leerstand in diesen beiden Bürohochburgen weiterhin unter dem langjährigen
Durchschnitt.

Eine differenziertere Analyse des Leerstands nach Flächenqualität zeigt, dass
weiterhin nur gut ein Drittel (36 %) des registrierten Leerstandsvolumens über
einen modernen Ausstattungsstandard verfügen. Während der Anteil in München und
Leipzig mit jeweils 36 % und 35 % im Bundesdurchschnitt notiert, werden deutlich
niedrigere Werte für Düsseldorf (24 %), Essen (25 %) und insbesondere Hamburg
(18 %) gemeldet. Mit einem Anteil um die 50 % warten Berlin (48 %) und Frankfurt
auf (49 %). So ähnlich diese Werte auch ausfallen, so unterschiedlich sind sie
jedoch zu interpretieren. In der Bundeshauptstadt ist die weiterhin sehr
niedrige Leerstandsquote, die deutlich unter der Fluktuationsreserve liegt, zu
berücksichtigen. Frankfurt ist demgegenüber seit jeher für den sehr hohen
Ausstattungsstandard des Großteils seiner Flächen bekannt. Hierzu tragen nicht
zuletzt die sogenannten Frankfurter Trophy-Buildings und das in der Breite hohe
Anspruchsniveau der in Frankfurt operierenden Unternehmen bei.

Im Durchschnitt ist die Bautätigkeit in den analysierten Märkten im
Jahresverlauf um rund 3 % auf aktuell fast 4 Mio. m² gestiegen. Die Entwicklung
fällt dabei in den Bürometropolen sehr unterschiedlich aus. Während die
Projektentwickler in Essen (-63 % im Vorjahresvergleich) spürbar den Fuß vom Gas
genommen haben, unterstreichen die deutlich gestiegenen Volumen in die
wachstumsstarken Märkten Köln (+27 %) und allen voran Leipzig (+77 %) das
ungebremste Vertrauen der Entwickler in diese Märkte und nicht zuletzt in das
Produkt Büroimmobilie. Ähnliches ist in den Standorten Berlin, Hamburg und
München zu beobachten, wo sich die Bautätigkeit weiterhin auf einem relativ
hohen und vor allem stabilen Niveau bewegt.

Das Volumen der verfügbaren Flächen im Bau ist im Jahresverlauf von 53 % auf
aktuell 51 % gesunken, was ein weiteres Indiz dafür ist, dass moderne Flächen in
den vergangenen Monaten vergleichsweise zügig vom Markt absorbiert wurden.

Spitzenmieten stabil bis steigend - differenzierte Entwicklung bei
Durchschnittsmieten

Der in den vergangenen Monaten zu beobachtende Trend stabil bis steigender
Spitzenmieten hat sich verfestigt. Ein überdurchschnittliches Wachstum von knapp
9 % bzw. 7,5 % gegenüber dem Vorjahr wird für München und Berlin registriert. In
beiden Metropolen notiert die Spitzenmiete nun bei 43,00 EUR/m². Gestiegen sind
auch die Spitzenmieten in Köln (+4 % auf 27,00 EUR/m²), Hamburg (+3 % auf 33,00
EUR/m²) und Essen (+1 % auf 16,50 EUR/m²). Stabile Werte werden für Düsseldorf
(28,50 EUR/m²) und Leipzig (17,00 EUR/m²) vermeldet und auch die Spitzenmiete in
Frankfurt hat eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau vollzogen. Mit 47,00
EUR/m² liegt die Bankenmetropole aber weiter unangefochten an der Spitze.

Aus der Entwicklung der Spitzenmieten lässt sich ablesen, dass in der Mehrheit
der Standorte weiterhin ein Angebotsengpass bei modernen Flächen in Top-Lagen
vorherrscht.

Die Durchschnittsmieten präsentieren sich erwartungsgemäß etwas dynamischer als
die Spitzenmieten. Die höchste Durchschnittsmiete wird weiterhin für Berlin
(27,60 EUR/m²) mit einem Anstieg im Jahresvergleich um 1,5 % registriert.
Hamburg hat sich mit einem Plus von knapp 11 % (jetzt 21,50 EUR/m²) auf den
zweiten Platz geschoben. München rangiert mit 21,10 EUR/m² (-2 %) auf Rang drei.
Gestiegen ist auch die Durchschnittsmiete in Leipzig (+12 %), wo mit 12,40
EUR/m² erstmals die 12-EUR-Marke geknackt wurde, wie auch in Frankfurt (+2 %,
19,50 EUR/m²). Während das durchschnittliche Mietniveau in Düsseldorf nahezu
unverändert bei 16,20 EUR/m² notiert (-1 %), müssen umfangreichere Rückgänge für
Köln (-6 %, 14,80 EUR/m²) und Essen (-7,3 %, 10,20 EUR/m²) verzeichnet werden.

Perspektiven

"Der Flächenumsatz des ersten Quartals zeigt deutlich, dass die Auswirkungen der
Corona-Pandemie sich verringert und die Marktteilnehmer wieder spürbar mehr
Vertrauen gefasst haben. Erste Nachholeffekte durch lange geplante, in der
Corona-Pandemie aber verschobene, Flächenerweiterungen sind zu beobachten.
Gleichzeitig deuteten die Prognosen Ende des letzten Jahres auf ein starkes
Wirtschaftswachstum hin, von dem die Nutzermärkte traditionell besonders
profitieren", analysiert Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate
Deutschland.

Durch den Krieg in der Ukraine und dem damit einhergehenden Inflationsanstieg
haben sich die Wachstumsperspektiven - zumindest für dieses Jahr - jedoch wieder
deutlich eingetrübt. Allerdings spiegelt sich die insgesamt gestiegene
Unsicherheit hinsichtlich der konjunkturellen Perspektiven im Ergebnis des
ersten Quartals noch nicht wider. Diese Aussage wird dadurch unterstrichen, dass
viele Vermietungen auch noch im März getätigt wurden.

"Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass sich viele Faktoren, mit denen sich die
Nutzer vor der Pandemie konfrontiert sahen, ja weiterhin gelten. Als Beispiel
steht der intensive Wettbewerb, in dem die Unternehmen bei der Gewinnung
hochqualifizierter neuer Mitglieder stehen. Hochwertige Büroflächen spielen hier
eine nicht zu unterschätzende Rolle. Vor diesem Hintergrund spricht vieles
dafür, dass die Nutzer nach einer gewissen "Besinnungsphase" in den ersten 1,5
Jahren der Pandemie ihre jetzt wieder aufgenommenen Planungen weitestgehend
umsetzen werden, zumal die Wirtschaft ja ihren langfristigen Wachstumspfad nicht
verlassen wird. Auch wenn die Dynamik gegenüber den Erwartungen von Anfang des
Jahres durch das aktuell schwierige Umfeld etwas verlangsamt ausfallen dürfte,
deutet vieles darauf hin, dass ein gutes Jahresergebnis zu erwarten ist, das
sich voraussichtlich im Schnitt der letzten zehn Jahre bewegen wird. Auch der im
Zuge der Corona-Pandemie zu verzeichnende Leerstandsanstieg scheint den
Scheitelpunkt überschritten zu haben. Da die Angebots-/Nachfragerelation in fast
allen Standorten wie erwartet keine problematischen Dimensionen erreicht hat,
dürften darüber hinaus die Mieten tendenziell weiter steigen. Das gilt vor
allem, wenn man berücksichtigt, dass in vielen Märkten moderne Flächen in den
Top-Lagen nach wie vor Mangelware sind", fasst Marcus Zorn die weiteren
Aussichten zusammen.

Pressekontakt:

Chantal Schaum
Head of Public Relations
BNP Paribas Real Estate Holding GmbH
Goetheplatz 4 - 60311 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69-298 99-948
Mobil: +49 (0)174-903 85 77
E-Mail: mailto:chantal.schaum@bnpparibas.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/50927/5190530
OTS:               BNP Paribas Real Estate Holding GmbH

Meistgelesene Artikel