Adidas: Die Profitabilität schrumpft - der Kurs auch

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Anfang August 2021 stand die Aktie der Sportartikel-Herstellers aus Herzogenaurach noch bei mehr als 336 Euro und trotz Corona-Pandemie war die Welt für den Dax-Konzern in Ordnung. Heute belasten Corona-Lockdowns in China die aktuelle Entwicklung von Adidas. Gerade im Reich der Mitte erwartet der Dax-Konzern das die Umsätze einbrechen werden. Zwar können andere Regionen zulegen, insgesamt muss Konzernchef Kasper Rorsted allerdings den Rückwärtsgang einlegen und mit den heutigen Zahlen eine geringere Profitabilität vermelden. Das gefällt den Anlegern überhaupt nicht. Die Aktie verliert über 5 Prozent.

Unterer Teil der Ausblicks jetzt das Ziel

Aufgrund der "schwerwiegenden Auswirkungen" der Lockdowns solle der Gewinn aus fortgeführten Geschäften nun nur noch im unteren Bereich der anvisierten Spanne von 1,8 bis 1,9 Milliarden Euro liegen, teilte das im Dax notierte Unternehmen am Freitag in Herzogenaurach mit. Die operative Marge solle nur noch etwa auf dem Vorjahresniveau von 9,4 Prozent liegen. Zuvor hatte Adidas 10,5 bis 11 Prozent in Aussicht gestellt.

Umsatz legt weiter zu

Beim Umsatz erwartet der Vorstand hingegen weiter ein währungsbereinigtes Wachstum um 11 bis 13 Prozent. Zwar dürften die fehlenden Erlöse in China und Lieferkettenengpässe die Entwicklung um rund 200 Millionen Euro belasten. Allerdings hofft das Unternehmen, dass seine anderen Regionen in Nord- und Lateinamerika, EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) und Asien-Pazifik so wachsen wie geplant. Die Dynamik der Märkte dürfte den Umsatzrückgang in China kompensieren. "In den östlichen Märkten werden wir im zweiten Quartal in Asien-Pazifik zu Wachstum zurückkehren", versprach Rorsted laut Mitteilung.

Im Auftaktquartal erlöste Adidas etwas mehr als von den Analysten erwartet. So stieg der Umsatz der Monate Januar bis März leicht auf 5,3 Milliarden Euro. Dabei profitierte der Konzern aber auch von der Euro-Schwäche. Währungsbereinigt sank der Erlös allerdings um drei Prozent. Dabei profitierte Adidas von Zuwächsen in Nord- und Lateinamerika sowie in EMEA, hatte aber in China und Asien-Pazifik mit einem herausfordernden Marktumfeld und den Lockdowns zu kämpfen.

Weil der Vorstand aber deutlich mehr Geld in Werbung stecken musste, sank das Betriebsergebnis um 38 Prozent auf 437 Millionen Euro. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäften ging um fast 40 Prozent auf 310 Millionen Euro zurück.

Aktie angeschlagen

Die Zahlen von Adidas und der Chart laden aktuell nicht zum Kauf der Aktie ein. Im aktuellen Marktumfeld haben zwar viele Konzerne durch Probleme in der Lieferkette und hohe Rohstoffkosten mit schrumpfenden Margen zu kämpfen, aber bei Adidas wird in letzter Zeit ganz genau hingeschaut. Die Anleger sind im aktuellen Marktumfeld nicht bereit einen Bonus zu gewähren. Dabei ist Adidas mit ein geschätzten KGV von etwas mehr als 20 zwar kein absolutes Schnäppchen, aber immerhin attraktiver als Konkurrent Nike. 

Wer sich für die Aktie interessiert, der sollte sich das Papier auf die Watchlist setzen. In der aktuellen Marktphase dürfte der Kurs noch ein Stück nachgeben und damit attraktiver werden.  

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