Vorbörse: Dax mit Stabilisierungsversuch - Talfahrt an der Wall Street geht weiter - Kursverluste auch in Asien

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DEUTSCHLAND: - LEICHTE KURSGEWINNE - Der Dax dürfte am Dienstag zunächst einen Stabilisierungsversuch wagen. Die mit anhaltend hohen Inflationsraten verbundenen Zins- und Konjunktursorgen hatten den Leitindex binnen einer Woche fast 1300 Punkte gekostet, nun scheint die Zeit für eine erste Erholung gekommen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex zwei Stunden vor Handelsbeginn 0,85 Prozent höher auf 13 542 Punkte. Zeitgleich signalisieren auch die US-Futures eine Erholung. Das Wohl und Wehe der Aktienmärkte hängt derzeit an den Notenbanken und der kniffligen Aufgabe, die hohe Inflation zu bekämpfen, ohne der Wirtschaft zu schaden. Am Mittwoch steht in den USA der Zinsentscheid auf der Agenda: Ein Expertenteam der Investmentbank Goldman Sachs erwartet mittlerweile einen Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte und sogar eine Wiederholung dessen im Juli. Für Mittwoch dürften auch die Markterwartungen mittlerweile in dieser Dimension liegen.

USA: - TALFAHRT GEHT WEITER - Die US-Börsen sind am Montag angesichts zunehmender Zins- und Rezessionssorgen weiter abgesackt. Marktteilnehmer fürchteten zwei Tage vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, dass die unerwartet hohe Inflation die Währungshüter zu noch deutlicheren Zinsanhebungen bewegen könnte. Unter Druck standen einmal mehr vor allem die Aktien von Technologieunternehmen: Deren Auswahlindex Nasdaq 100 erreichte den tiefsten Stand seit November 2020 und büßte zum Schluss 4,60 Prozent auf 11 288,32 Punkte ein.

ASIEN: - KURSVERLUSTE - Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Dienstag die Kursverluste vom Wochenstart ausgeweitet. Die Sorge vor kräftigen Zinserhöhungen angesichts der hohen Inflation dämpft die Kauflaune weiterhin stark. Auch in den USA waren die Märkte weiter abgerutscht. In Tokio büßte der japanische Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsende 1,7 Prozent ein. Auch in Hongkong gab es erneut Verluste. Der Hang-Seng-Index sank um 0,9 Prozent. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands gab um 1,9 Prozent nach.

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DAX                                     13427,03                             -2,43                     

XDAX                                   13449,95                             -2,48                     

EuroSTOXX 50                     3502,50                             -2,69                     

Stoxx50                                 3442,31                             -1,95                     

DJIA                                     30516,74                             -2,79                     

S&P 500                                3749,63                             -3,88                     

NASDAQ 100                     11288,32                             -4,60\°

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

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Bund-Future                    144,79          0,17%\°

DEVISEN:

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Euro/USD                              1,0426                               0,16      

USD/Yen                            134,6475                             0,16                      

Euro/Yen                            140,3820                             0,33\°

Der Euro verliert zum US-Dollar weiter an Wert. Am Dienstag fiel die Gemeinschaftswährung kurz unter die Marke von 1,04 US-Dollar. In der Nacht kostete sie im Tief 1,0397 Dollar und damit so wenig wie zuletzt vor einem Monat. Am Morgen notierte der Euro etwas höher bei 1,0420 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0455 Dollar festgelegt. Nach wie vor übt der starke Dollar erheblichen Druck auf den Euro aus. Der Greenback profitiert von der Erwartung einer entschlossenen Zinswende in den USA. Am Mittwoch dürfte die US-Notenbank Fed ihren Leitzins erneut deutlich anheben. Ein größerer Schritt um 0,5 Prozentpunkte gilt als ausgemacht. Immer mehr Analysten rechnen sogar mit einer noch stärkeren Anhebung um 0,75 Punkte. Besonders deutlich leidet unter dem starken Dollar der japanische Yen. In Japan kommt hinzu, dass die dortige Zentralbank an ihrer extrem lockeren Linie festhält. Am Dienstag weitete sie ihre Käufe bestimmter Wertpapiere aus, um die Kapitalmarktzinsen in der von ihr angepeilten Spanne zu halten. Die Intervention geht auf Kosten des Yen, der zum Dollar so schwach notiert wie sei fast einem viertel Jahrhundert nicht mehr. Am Dienstag blicken Anleger und Analysten nach Mannheim. Dort veröffentlicht das Forschungsinstitut ZEW seinen monatlichen Konjunkturindikator. Erwartet wird eine leichte Aufhellung, allerdings auf niedrigem Niveau. Nach wie vor lastet der Ukraine-Krieg schwer auf der Stimmung der befragten Finanzfachleute.

ROHÖL:

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Brent                              122,12         -0,15 USD

WTI                                120,77         -0,16 USD\°

Die Ölpreise haben sich am Dienstagmorgen zunächst kaum von der Stelle bewegt. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 122,23 US-Dollar. Das waren vier Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel ebenfalls geringfügig auf 120,90 Dollar. Die Erdölpreise halten sich damit auf hohem Niveau. Seit Jahresbeginn haben sie um rund 55 Prozent zugelegt. Hauptgründe sind der Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie scharfe Sanktionen des Westens gegen Russland. Das Angebot an Rohöl ist daher knapp, die Nachfrage hingegen robust. Ein Gegengewicht stellt seit einiger Zeit die angespannte Corona-Lage in China dar. Sie führt zu neuen Verspannungen im Welthandel und einer schwächeren Energienachfrage in der Volksrepublik. Letzteres lastet auf den Ölpreisen.

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR GERRESHEIMER AUF 94 (86) EUR - 'OUTPERFORM'

- HSBC HEBT HANNOVER RÜCK AUF 'BUY' (HOLD)

- HSBC SENKT ADIDAS AUF 'HOLD' (BUY)

- WDH/SOCGEN SENKT ZIEL FÜR NETFLIX AUF 170 (330) USD - 'SELL'

- WDH/DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR TESLA AUF 950 (1230) USD - 'KAUFEN'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ORACLE AUF 80 (75) USD - 'HOLD'

- BARCLAYS SENKT FABEGE AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 130 SEK

- BARCLAYS STARTET AVANZA BANK MIT 'UNDERWEIGHT' - ZIEL 195 SEK

- BARCLAYS STARTET NORDNET MIT 'OVERWEIGHT' - ZIEL 180 SEK

- BERENBERG HEBT ENAGAS AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 22 (17,50) EUR

- BERENBERG HEBT WIZZ AIR AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 3300 (3500) PENCE

- BERNSTEIN SENKT GIVAUDAN AUF UNDERPERFORM (MARKET-PERF.) - ZIEL 3100 (3600) CHF

- CITIGROUP HEBT NOKIA AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 6,50 (6) EUR

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR ING AUF 13,50 (13) EUR - 'OUTPERFORM'

- GOLDMAN SENKT PRADA AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 46.6 (51.2) HKD

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR HERMES AUF 980 (1245) EUR - 'SELL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR KERING AUF 640 (795) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR LVMH AUF 675 (765) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR RICHEMONT AUF 126 (146) CHF - 'CONVICTION BUY LIST'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SWATCH AUF 300 (350) CHF - 'BUY'

- HSBC HEBT WIZZ AIR AUF 'HOLD' (REDUCE)

- HSBC SENKT SCOR AUF 'HOLD' (BUY)

- HSBC SENKT SWISS RE AUF 'HOLD' (BUY)

- JPMORGAN SENKT MICHELIN AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 110 (140) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR WIZZ AIR AUF 4500 (5300) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- RBC HEBT CLOSE BROTHERS AUF OUTPERFORM (SECTOR PERF.) - ZIEL 1300 (1250) PENCE

- UBS SENKT ASTRAZENECA AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 10100 (10500) PENCE

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 DEU: Fraport, Verkehrszahlen 05/22

10:00 DEU: Home24, Hauptversammlung (online)

10:30 CHE: Swiss Re Media Day 2022 in London

11:00 DEU: Hawesko, Hauptversammlung (online)

11:00 DEU: Dr. August Oetker AG, Bilanz-Pk, Bielefeld

11:30 DEU: Ryanair, Pk zum Winterflugplan, Leipzig

TERMINE KONJUNKTUR

06:30 JPN: Kapazitätsauslastung 04/22

06:30 JPN: Industrieproduktion 04/22 (endgültig)

08:00 DEU: Verbraucherpreise 05/22 (endgültig)

08:00 SWE: Verbraucherpreise 05/22

08:00 GBR: Arbeitslosenzahlen 05/22

11:00 DEU: ZEW Konjunkturerwartungen 06/22

11:00 EUR: Industrieproduktion 04/22

14:30 USA: Erzeugerpreise 05/22

22:30 USA: API Ölbericht (Woche)

SONSTIGE TERMINE

09:00 DEU: Beginn Hauptverhandlung gegen sieben Angeklagte wegen wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges u. a. zum Schaden der Fielmann AG, Kiel

10:00 DEU: Bundesverfassungsgericht verhandelt zu Unterrichtungspflichten der Bundesregierung in der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik

11:00 DEU: Pk Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Auftaktsitzung der Allianz für Transformation. Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissenschaft wollen über die Energiewende sprechen.

12:00 DEU: Deutscher Bauerntag, Lübeck

+ 12.45 Rede Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied

+ 15.45 Rede Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne)

09:00 DEU: Abschluss Ostdeutsches Wirtschaftsforum, Bad Saarow

zum Strukturwandel:

+ 14.45 u.a. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke

DEU: 15. Finanzplatztag der WM Gruppe, Schwerpunktthema: "Die Rolle des Finanzplatzes in politischen Krisen" u.a. mit Bundesbank-Vorstandsmitglied Sabine Mauderer und dem Vorstandsvorsitzenden des Fondsanbieters Union Investment, Hans Joachim Reinke (bis 15.6.22), Frankfurt

BRA: Anhörung zu Vorwurf der Sklavenarbeit gegen VW in Brasilien, Brasília

Die brasilianische Staatsanwaltschaft hat Volkswagen do Brasil zu einer Anhörung über mögliche Sklavenarbeit auf einer Amazonas-Farm eines Tochterunternehmens in den 1970er und 80er Jahren geladen.

CHE: Fortsetzung WTO-Ministertreffen. Es geht unter anderem um ein Abkommen zur Beendigung schädlicher Fischereisubventionen, WTO-Initiativen als Beitrag zum Umgang mit Pandemien und die Reform der Organisation.

DEU: Veröffentlichung des Gallup Global Workplace Report 2022. Befragt wurden 105 080 Beschäftigte in 146 Ländern zu den Auswirkungen von Corona auf das Arbeitsumfeld und die Lebenszufriedenheit.

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

^                                                        Prognose            Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Verbraucherpreise

Mai

Monatsvergleich                                       +0,9                +0,9*

Jahresvergleich                                        +7,9                +7,9*

Verbraucherpreise HVPI

Mai

Monatsvergleich                                       +1,1                +1,1*

Jahresvergleich                                        +8,7                +8,7*

11.00 Uhr

Deutschland

ZEW-Umfrage

Juni

Erwartungen                                           -26,8               -34,3

Aktuelle Lage                                         -31,0                -36,5

GROSSBRITANNIEN

08.00 Uhr

ILO-Arbeitslosenquote

April (Dreimonatsschnitt)                          3,6             3,7

USA

14.30 Uhr

Erzeugerpreise, Mai

Monatsvergleich                                     +0,8            +0,5

Jahresvergleich                                     +10,8          +11,0

Kernindex gg VJ                                     +8,6            +8,8

onvista/dpa-AFX

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