Vorbörse: Wall Street sucht Halt - Dax taucht noch tiefer ab - Ölpreise treten vor Opec-Treffen auf der Stelle

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DEUTSCHLAND: WEITERE VERLUSTE

Im Dax dürfte es am Donnerstag weiter bergab gehen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,82 Prozent auf 12 897 Punkte. Dies wäre ein weiteres Tief seit März. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am vorletzten Handelstag der Woche 1,3 Prozent schwächer erwartet.

Mit einem Verlust von fast 19 Prozent gemessen an der vorbörslichen Indikation zeichnet sich für den Dax aktuell eine sehr schwache Bilanz für die erste Jahreshälfte 2022 ab. Das Barometer steht zudem fast 3400 Punkte unter seinem im November erreichten Rekordhoch. Die Zinswende, der Krieg in der Ukraine sowie Inflations- und Rezessionssorgen belasten die Aktienmärkte weltweit.

Die Märkte seien derzeit auf Richtungssuche, hieß es bei den Experten der Commerzbank. Die jüngste Erholung sei von der Hoffnung getragen worden, dass die Notenbanken ihr Tempo nach der Zinswende schnell verringern. Dies sei aber nicht der Tenor, den Fed-Chef Jerome Powell, EZB-Chefin Christine Lagarde und Bank of England-Chef Andrew Bailey auf dem Notenbankforum in dieser Woche angeschlagen hätten.

Positive Wirtschaftssignale kommen derweil aus China, wo sich die Stimmung in den großen und staatlichen Unternehmen nach dem Ende des Corona-Lockdowns in Shanghai und dem Auslaufen von Pandemie-Auflagen in anderen Regionen weiter verbesserte. Sowohl im Industriesektor als auch im Dienstleistungsbereich legte der staatliche Einkaufsmanagerindex (PMI) zu.

"Wenn die Wirtschaft in China wieder Fahrt aufnimmt, dann ist das positiv für die gesamte Weltwirtschaft", sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Die steigenden Einkaufsmanagerindizes werden sicherlich auch in der deutschen Industrie mit Erleichterung aufgenommen.

"Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt stehen Uniper im Fokus, nachdem der Kraftwerksbetreiber seine Ergebnisprognosen für das laufende Jahr wegen der eingeschränkten Gaslieferungen aus Russland kassierte und nun mit der Bundesregierung über Stabilisierungsmaßnahmen spricht. Das Unternehmen prüfe, wie die Liquidität der Gesellschaft weiter gesichert werden könne, teilte der MDax-Konzern mit. Auf Tradegate sackten die Titel im vorbörslichen Handel um rund zehn Prozent zum Xetra-Schluss ab. Auch die Kurse der im Dax notierten Versorger RWE und Eon gaben um eineinhalb bis zwei Prozent nach.  

USA: STABILISIERUNG

Auf die wieder aufgeflammten Rezessionsängste der Anleger ist am Mittwoch an den US-Börsen Zurückhaltung gefolgt. Nach einem nervösen Auftakt pendelten sich die New Yorker Aktienindizes auf einem relativ stabilen Niveau ein. Die eindeutigsten Gewinne gab es beim Dow Jones Industrial , der 0,27 Prozent auf 31 029,31 Punkte zulegte.

ASIEN: UNEINHEITLICH

Die Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. In Japan sank der Nikkei 225 kurz vor Handelsende um 1,4 Prozent. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong trat hingegen auf der Stelle und der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands legte um 1,6 Prozent zu. In China profitierten die Märkte auch von Öffnungen für Reisende nach den strikten Corona-Beschränkungen. In China hat sich die Stimmung in den großen und staatlichen Unternehmen nach dem Ende des Corona-Lockdowns in Shanghai und dem Auslaufen von Pandemie-Auflagen in anderen Regionen zudem weiter verbessert.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future                    146,59          -0,15%\°

DEVISEN: EURO FINDET HALT

Der Kurs des Euro ist am Donnerstag leicht gestiegen. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0453 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,0517 Dollar festgesetzt.

Damit hat sich der Euro nach zwei Tagen mit Kursverlusten vorerst stabilisieren können. Zuletzt hatte eine allgemein trübe Marktstimmung den Kurs der Gemeinschaftswährung mit nach unten gezogen. Am Morgen hielt sich auch der Schweizer Franken stabil und setzte die Kursgewinne der vergangenen Handelstage nicht fort. Zuvor wurde der Franken stark nachgefragt und der Kurs hatte am Mittwoch die Parität zum Euro erreicht. Am Morgen stand der Kurs bei 1,0024 Euro für einen Franken.

Mit einer überraschenden Zinserhöhung Mitte des Monats hat sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) dem Lager der Zentralbanken angeschlossen, die auf die hohe Inflation mit Zinserhöhungen reagieren. Die EZB hat die Zinswende hingegen noch vor sich und diese für den Juli angekündigt. Beim Notenbanktreffen im portugiesischen Sintra wurde deutlich, wie sehr die EZB "hinter der Kurve ist", sagte Devisenexperte Ulrich Leichtmann von der Commerzbank. Unter anderem habe die Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Sintra den Kontrast zu Vertretern anderer Zentralbanken gezeigt, die es mit der geldpolitischen Straffung viel eiliger haben.  

Euro/USD             1,0453 0,11

USD/Yen                 136,5240 -0,05

Euro/Yen           142,7110 0,06\°

ROHÖL: PREISE VERHARREN VOR OPEC-TREFFEN

Die Ölpreise haben sich am Donnerstag vor Verhandlungen des Ölverbunds Opec+ wenig bewegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 116,04 US-Dollar. Das waren 22 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg hingegen geringfügig um 15 Cent auf 109,93 Dollar.

Ein überraschend starker Rückgang der Ölreserven in den USA konnte den Ölpreisen am Morgen keinen größeren Auftrieb geben. Am Vortag hatte die US-Regierung gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 2,7 Millionen auf 415,6 Millionen Barrel gesunken waren. Analysten hatten hingegen im Schnitt nur mit einem Rückgang um eine Million gerechnet. Sinkende Ölreserven stützen in der Regel die Ölpreise.

Im weiteren Handelsverlauf steht eine Online-Konferenz des Ölverbunds Opec+ im Mittelpunkt des Interesses. Es wird erwartet, dass die mehr als 20 Staaten unter Führung von Saudi-Arabien und Russland den Ölhahn weiter aufdrehen. Zuletzt hatte die Allianz für Juli eine Erhöhung der Fördermenge um täglich 648 000 Barrel beschlossen. Ein ähnlicher Schritt ist für August bereits ins Auge gefasst worden.  

Brent                              115,94             -0,32 USD

WTI                                109,91              0,13 USD

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE BÖRSE AUF 173 (182) EUR - 'NEUTRAL'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BÖRSE AUF 164 (160) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR BIONTECH AUF 209 (206) USD - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 65 (125) EUR - 'BUY', 'TOP PICK'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR BASF AUF 60 (64) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR KION AUF 67 (71) EUR - 'NEUTRAL'

- BARCLAYS HEBT VIRGIN MONEY AUF 'OVERWEIGHT'(EQUAL WEIGHT) - ZIEL 200(245) PENCE

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR HSBC AUF 720 (735) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR SHOP APOTHEKE AUF 135 (136) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ZUR ROSE GROUP AUF 166 (173) CHF - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG STARTET BARRY CALLEBAUT MIT 'BUY' - ZIEL 2600 CHF

- BERENBERG STARTET EL.EN. MIT 'BUY' - ZIEL 16,10 EUR

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR ADYEN AUF 1750 (2700) EUR - 'OUTPERFORM'

- CREDIT SUISSE STARTET AZERION MIT 'NEUTRAL' - ZIEL 8,70 EUR

- CREDIT SUISSE STARTET EDENRED MIT 'OUTPERFORM' - ZIEL 56 EUR

- CREDIT SUISSE STARTET NEXI MIT 'OUTPERFORM' - ZIEL 10,50 EUR

- CREDIT SUISSE STARTET WORLDLINE MIT 'UNDERPERFORM' - ZIEL 36,50 EUR

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR DELIVEROO AUF 160 (290) PENCE - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR GIVAUDAN AUF 3900 (4000) CHF - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY.COM AUF 25 (55) EUR - 'BUY'

- HSBC HEBT ORSTED AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 930 (910) DKK

- JEFFERIES SENKT NATIONAL GRID AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 1070 (1060) PENCE

- JPMORGAN SENKT INTERTEK AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 5300 (6000) PENCE

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR BUREAU VERITAS AUF 24 (25) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SGS SA AUF 2350 (3000) CHF - 'NEUTRAL'

- SOCGEN SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 110 (125) SEK - 'SELL'

- UBS SENKT ZIEL FÜR SANOFI AUF 118 (119) EUR - 'BUY'

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

10:00 DEU: Scout24, Hauptversammlung

10:00 DEU: Rocket Internet, Hauptversammlung

11:00 DEU: Zapf Creation, Hauptversammlung

11:00 GBR: Zeal Network, Hauptversammlung

USA: Micron Technology, Q3-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

03:30 CHN: Einkaufsmanagerindex Dienste und Industrie 06/22

08:00 GBR: BIP Q1 (endgültig)

08:45 FRA: Erzeuger-und Verbraucherpreise 06/22

08:45 FRA: Konsumausgaben 05/22

09:55 DEU: Arbeitsmarktdaten 06/22

10:00 ITA: Arbeitslosenquote 05/22

11:00 EUR: Arbeitslosenquote 05/22

11:00 EUR: Erzeugerpreise 05/22

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (wöchentlich)

14:30 USA: Konsumausgaben 05/22

15:45 USA: Chicago PMI

DEU: Frühjahrskonferenz der Wirtschaftsminister der deutschen Bundesländer (bis 01.07.)

SONSTIGE TERMINE

09:30 DEU: Fortsetzung Prozess um «Cum-Ex»-Aktiendeals gegen den Steuerrechtsanwalt Hanno Berger

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose            Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Einfuhrpreise Mai

Monatsvergleich                                    +1,5            +1,8

Jahresvergleich                                     +31,5          +31,7

Deutschland

Einzelhandelsumsätze Mai

Monatsvergleich                                    +0,5            -5,4

Jahresvergleich                                     -1,8            +3,3

08.45 Uhr

Frankreich

Verbraucherpreise HVPI Juni

Monatsvergleich                                    +0,9               +0,8

Jahresvergleich                                     +6,5              +5,8

09.55 Uhr

Deutschland

Arbeitslosenzahl Juni

Saisonbereinigt (Tsd)                             -5,0                -4,0

11.00 Uhr

Eurozone

Arbeitslosenquote

Mai                                                     6,8                   6,8

GROSSBRITANNIEN

08.00 Uhr

Bruttoinlandsprodukt (BIP) Q1

Quartalsvergleich                                  +0,8             +0,8

Jahresvergleich                                     +8,7             +8,7

USA

14.30 Uhr

Erstanträge Arbeitslosenhilfe                      229              229 (Vorwoche, in Tsd)

Persönliche Einnahmen, Mai                       +0,5            +0,4

Konsumausgaben, Mai                               +0,4            +0,9

PCE-Kerndeflator gg VJ                             +4,8            +4,9

15.45 Uhr

Chicago-PMI, Juni                                    58,0             60,3 (in Pkt)

dpa-AFX

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