Boom bei Second-Hand-Kleidung – so kannst du als Anleger profitieren

The Motley Fool · Uhr

Second-Hand-Kleidung wird immer beliebter. Laut Future Markt Insights wuchs der Markt für getragene Kleidung in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich 9 % pro Jahr auf über 32 Mrd. US-Dollar im Jahr 2021. In den nächsten zehn Jahren soll sich diese Wachstumsrate noch einmal beschleunigen – auf im Durchschnitt 11 % jährlich. Die Aktienkurse von Unternehmen in diesem Bereich sind jedoch in den letzten Monaten stark abgestürzt. Grund genug also, sich dieses Segment einmal näher anzusehen.

Gründe für den Boom

Beginnen wir mit der Frage, warum das Segment der Second-Hand-Kleidung gerade heute interessant sein könnte. Was sind die Gründe für das starke Wachstum? Die steigende Nachfrage nach Second-Hand-Mode wird besonders von jüngeren Generationen getragen. Ganz allgemein spielen soziale und Umweltaspekte hier eine größere Rolle. Die Modeindustrie verursacht ungefähr 10 % des weltweiten CO2-Ausstoßes, die Arbeitsbedingungen gelten als schlecht. Was könnte da nachhaltiger sein als Kleidung von jemand anderen weiterzutragen, statt sie wegzuwerfen?

Weiterhin haben Luxusmarken meiner Einschätzung nach eine höhere Strahlkraft als in vergangenen Zeiten. Auch unter jüngeren Menschen. Unter den von Forbes gelisteten 40 wertvollsten Marken finden sich Louis Vuitton, Gucci und Hèrmes. Es ist kein Zufall, dass der reichste Europäer der CEO und Großaktionär des größten Luxusunternehmens der Welt (LVMH) ist. Da die Preise dieser Luxusprodukte natürlich hoch sind, bieten sich Second-Hand-Waren an. Doch auch bei weniger hochpreisigen Waren sind gerade in Zeiten hoher Inflation Schnäppchen im Bereich getragener Kleidung attraktiv.

Schließlich ist auch das Angebot für gebrauchte Kleidung größer als je zuvor. Immer mehr Menschen verdienen sich nebenbei etwas dazu, unter anderem mit dem gezielten Handel von Second-Hand-Mode. Spezialisierte Online-Plattformen erleichtern diesen Handel.

Spannende Aktien

Viele dieser Plattformen sind mittlerweile börsennotiert, zum Beispiel ThredUp (WKN: A2QR0C), The RealReal (WKN: A2PHB7) und Poshmark (WKN: A2QKC1). Auch der Online-Händler Etsy (WKN: A14P98) ist seit der Übernahme der britischen Second-Hand-Plattform Depop in diesem Bereich aktiv.

Im Allgemeinen ist das Wachstum trotz pandemiebedingt starker Vergleichszahlen aus dem Vorjahr weiterhin hoch. ThredUp steigerte seinen Umsatz im letzten Quartal um 27 %, The RealReal um 47 %, Poshmark um 9 %. Doch alle drei Unternehmen schreiben noch rote Zahlen.

Dafür sind die Aktienkurse deutlich gesunken. Auf Sicht der letzten zwölf Monate stürzten die Aktien regelrecht ab – bei ThredUp beträgt das Minus 88 %, bei the RealReal 79 % und bei Poshmark 56 % (Stand: 21.08.22). Die KUVs liegen mittlerweile bei 1 bis 3. Auf den ersten Blick mag dies angesichts des langfristigen Wachstumspotenzials günstig erscheinen. Ich tue mich dennoch schwer, hier jetzt zusätzlich zu meiner bestehenden Etsy-Position zu investieren. Die Burggräben der Unternehmen scheinen mir gering, ein klarer Pfad zur Profitabilität ist für mich noch nicht erkennbar. Daher bleibe ich an der Seitenlinie, beobachte aber die weitere Entwicklung in diesem für mich spannenden Bereich weiter.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Etsy und LVMH. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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