Vorbörse: US-Inflation belastet alle Börsen – Euro wieder unter Parität

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Dax: Verluste - Wall Street: Verluste - Asien: Verluste

Der Schock nach den US-Inflationsdaten vom Vortag hat den Dax auch am Mittwoch im Griff. Nach dem Einbruch der wichtigsten US-Indizes taxiert der Broker IG den deutschen Leitindex etwa zwei Stunden vor Xetra-Start 0,7 Prozent tiefer auf 13 096 Punkte. Tags zuvor war der Dax mit 13 564 Punkten noch kurz über seine 100-Tage-Linie gestiegen, bevor die überraschend hohe US-Inflation die Anleger kalt erwischte.

Der Dow Industrial fiel daraufhin zwischenzeitlich wieder auf das Niveau von Mitte Juli zurück. Parallel zu den tiefroten Aktienmärkten legten der US-Dollar und die Kapitalmarktzinsen in den USA stark zu, was dafür spricht, dass Anleger weitere deutliche Zinserhöhungen durch die US-Notenbank erwarten. Die für den Kurs der Fed so wichtige Kerninflation, die die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise außen vor lässt, lag im August überraschend 0,6 Prozent über dem Vormonat und 6,3 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Bei der Commerzbank sprach man mit Blick auf den Aktienmarkt daraufhin von einem "sell everything day" - einem Tag, an dem die Anleger Risiken komplett scheuen, und durch die Bank verkaufen.

USA: Eine unerwartet hohe Inflation hat am Dienstag an den US-Börsen für deutliche Kursverluste gesorgt. Vor allem unter den Technologiewerten, die als besonders zinsabhängig gelten, war nach zuletzt vier Gewinntagen die Enttäuschung groß, dass sich die US-Inflation nur leicht abschwächte. Anleger sehen darin ein Indiz, dass der Druck auf die US-Notenbank Fed bei ihren geldpolitischen Straffungen nicht wirklich nachlässt und weiter eine Rezession droht. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte am deutlichsten um 5,54 Prozent auf 12 033,62 Zähler ab. Der marktbreite S&P 500 büßte 4,32 Prozent auf 3932,69 Zähler ein. Der Dow Jones Industrial schlug sich kaum besser. Er fiel um 3,94 Prozent auf 31 104,97 Punkte. Die Kursgewinne der vergangenen Tage sind damit auf einen Schlag weg.

ASIEN:  Rezessionssorgen infolge einer überraschend hohen Inflation in den USA haben am Mittwoch die Börsen Asiens nach unten gezogen. Der japanische Leitindex Nikkei 225 fiel kurz vor Handelsende um 2,7 Prozent. Der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen sank um 1,3 Prozent. In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong büßte der Hang Seng 2,4 Prozent ein.,

Devisen: Euro unter Dollar-Parität - Spekulationen über Yen-Intervention

Der Euro hat am Mittwoch weiter unter der Parität zum US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 0,9995 Dollar und damit etwas weniger als einen Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch deutlich höher auf 1,0175 Dollar festgesetzt.

Der Euro wurde zuletzt durch den stark aufwertenden US-Dollar belastet. Auslöser waren US-Inflationszahlen vom Dienstag, die auf weitere deutliche Zinsanhebungen durch die US-Zentralbank Federal Reserve hindeuten. An den Finanzmärkten stiegen daraufhin die Kapitalmarktzinsen in den USA, was dem Dollar erheblichen Rückenwind verlieh.

Unterdessen verdichten sich in Japan die Anzeichen, dass das Land seiner sehr schwachen Währung unter die Arme greifen könnte. Finanzminister Shunichi Suzuki wollte zuletzt keine Option ausschließen. Die Wirtschaftszeitung Nikkei berichtete über eine spezielle Aktion seitens der Bank of Japan, die als mögliche Vorstufe zu einer Intervention am Devisenmarkt gilt. Hintergrund der Yen-Schwäche ist die besondere Geldpolitik der japanischen Notenbank, die sich im Gegensatz zu vielen anderen Zentralbanken noch nicht gegen die Inflation stemmt.

Ölpreise geben weiter nach

Die Ölpreise haben am Mittwochmorgen ihre Abschläge vom Vortag ausgeweitet. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 92,52 US-Dollar. Das waren 65 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 62 Cent auf 86,69 Dollar.

Belastet wurden die Rohölpreise zuletzt durch Inflationsdaten aus den USA, die auf weitere deutliche Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed hindeuten. Fachleute befürchten eine erhebliche konjunkturelle Belastung durch den straffen geldpolitischen Kurs, was auch die Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel dämpfen würde. Zudem leiden riskantere Anlagen, zu denen Rohöl gehört, prinzipiell unter steigenden Zinsen.

Im Tagesverlauf richtet sich die Aufmerksamkeit am Ölmarkt auch auf neue Lagerdaten aus den USA. Am Dienstag hatte das American Petroleum Institute (API) einen deutlichen Lageraufbau mitgeteilt. Die Vorratsdaten bewegen die Ölpreise meist deutlich, da sie Auskunft über das Verhältnis von Angebot und Nachfrage geben.

Umstufungen von Aktien

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR KION AUF 42 (58) EUR - 'OVERWEIGHT'

- WDH/BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR TAG IMMOBILIEN AUF 9,30 (22) EUR - 'REDUCE'

- BERENBERG STARTET ORACLE MIT 'HOLD' - ZIEL 72 USD

- BERENBERG HEBT MERCK & CO AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 100 (95) USD

- BERENBERG SENKT BRISTOL-MYERS SQUIBB AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 76 (82) USD

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR PFIZER AUF 44 (50) USD - 'HOLD'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ASOS AUF 730 (920) PENCE - 'EQUAL WEIGHT'

- BERENBERG HEBT ROCHE AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 380 (350) CHF

- BERENBERG SENKT NOVARTIS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 80 (90) CHF

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR GSK AUF 1580 (1950) PENCE - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SANOFI AUF 91 (110) EUR - 'HOLD'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR UBS AUF 22,50 (22) CHF - 'OUTPERFORM'

- CREDIT SUISSE SENKT OCADO AUF 'UNDERPERFORM' (NEUTRAL) - ZIEL 590 (960) PENCE

- DEUTSCHE BANK RESEARCH SENKT ABRDN AUF 'SELL' (HOLD) - ZIEL 135 (175) PENCE

- HSBC HEBT PERNOD RICARD AUF 'BUY' (HOLD)

- HSBC SENKT REMY COINTREAU AUF 'HOLD' (BUY)

- JEFFERIES HEBT CRODA INTERNATIONAL AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 8200 (7000) PENCE

- JEFFERIES HEBT DSM NV AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 150 (152) EUR

- JEFFERIES HEBT GAMMA COMMUNICATIONS AUF 'HOLD'(UNDERPERFORM) - ZIEL 1300(1100)P

- JEFFERIES SENKT NOVOZYMES AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 450 (520) DKK

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR GIVAUDAN AUF 2600 (3000) CHF - 'UNDERPERFORM'

- JEFFERIES STARTET CHR. HANSEN MIT 'UNDERPERFORM' - ZIEL 380 DKK

- JEFFERIES STARTET KERRY GROUP MIT 'HOLD' - ZIEL 105 EUR

- JEFFERIES STARTET TREATT MIT 'BUY' - ZIEL 750 PENCE

- NUMIS HEBT INTERTEK AUF 'BUY'

- ODDO BHF STARTET SIKA AG MIT 'OUTPERFORM' - ZIEL 270 CHF

- UBS SENKT STRAUMANN AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 96,75 (125) CHF

Termine Unternehmen

07:30 ESP: Inditex, Halbjahreszahlen

07:30 DEU: Auto1 Group, Halbjahreszahlen

10:00 DEU: Verband der Chemischen Industrie (VCI), Veröffentlichung des Berichts zum zweiten Quartal

10:00 ITA: UniCredit, außerordentliche Hauptversammlung

14:00 CHE: Logitech, Hauptversammlung

FRA: EssilorLuxottica, Investor Day

Sonstige Termine

09:00 DEU: Pk Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum Entwurf des Masterplans Ladeinfrastruktur für Elektromobilität u.a. mit BDEW-Hauptgeschäftsführung Kerstin Andreae und EnBW-CEO Frank Mastiaux

09:30 DEU: Deutscher Apothekertag 2022 mit Schwerpunktthema «Klimawandel, Pharmazie und Gesundheit»

+ 09.30 Eröffnung der Fachmesse expopharm mit dem DAV-Vorsitzenden Thomas Dittrich

+ 13.00 Eröffnung des Deutschen Apothekertages Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)

09:30 DEU: Fortsetzung des Prozesses gegen vier Angeklagte im VW-Abgasskandal wegen des Vorwurfs des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs, Braunschweig

09:30 LUX: Mündliche Verhandlung vor dem EU-Gericht zu deutschen Beihilfen für Unternehmen während der Corona-Pandemie

09:30 LUX: Urteil des EU-Gerichts zu einer Geldbuße gegen Google

10:00 DEU: Online-Pk IG Metall Küste zum Start der Tarifverhandlungen für die 130 000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie

10:30 DEU: Auftakt zur Tarifverhandlung Metall- und Elektroindustrie für die Mittelgruppe (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland)

DEU: 2. Tag Digitalkonferenz Digital X der Deutschen Telekom

Redaktion onvista/dpa-AFX

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