Vorbörse: Anleger warten auf Fed-Entscheid - Börsengang von Porsche steht fest - Dax heute mit neuer Zusammensetzung

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Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Nach zuletzt vier Verlusttagen geht es für den Dax am Montag zögerlich weiter. Anleger bleiben vor dem am Mittwoch erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank in Deckung: Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine knappe Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,3 Prozent auf 12 703 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte auch etwas tiefer in den Tag starten.

In der Vorwoche hatte der Dax über 2,5 Prozent verloren, nachdem er zwischenzeitlich noch deutlich auf 13 564 Punkte zugelegt hatte. Auslöser für den Rückgang waren hohe US-Inflationszahlen. In der Folge waren die wichtigsten US-Indizes auf das tiefste Niveau seit Juli gefallen. Der marktbreite New Yorker S&P-500-Index verlor dabei trotz leichter Erholung im späten Freitagshandel auf Wochensicht fast fünf Prozent.

Alle gehen von Zinserhöhung der Fed aus

Bei steigenden Rezessionssorgen seien alle Augen nun auf die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed gerichtet, hieß es bei der Credit Suisse . Die Ökonomen der Schweizer Investmentbank rechnen mit einer Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte. Aber auch die aus ihrer Sicht unwahrscheinliche Erhöhung um einen vollen Prozentpunkt werde aktuell am Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent eingepreist. Insgesamt erwartet die Credit Suisse durchweg restriktive geldpolitische Signale.

Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel sieht den Dax wegen des jüngsten Geschehens weiter in einem Abwärtsstrudel. Das kurzfristige Strohfeuer zu Beginn der Vorwoche sei wieder erloschen, jetzt rücke wieder der Boden im Bereich von 12 600 Punkten in den Fokus. Nach heutigem Stand müsste der Dax schon deutlich die 13 750 Punkte übersteigen, um den übergeordneten Abwärtsmodus auch nachhaltig zu verlassen, so der Experte. Dafür fehle den Marktteilnehmern aber die endgültige Entschlossenheit.

Börsengang von Porsche steht fest

Unternehmensseitig bleiben die Blicke auf den VW-Konzern gerichtet wegen Neuigkeiten zum Börsengang der Porsche AG, der nun für den 29. September angekündigt ist. Die Porsche-AG-Vorzüge werden in einem Korridor zwischen 76,50 und 82,50 Euro pro Stück angeboten, schon an diesem Dienstag soll die Zeichnungsfrist beginnen. Bei der Marktkapitalisierung des Sportwagenbauers werden damit Berechnungen zufolge bis zu 75 Milliarden Euro anvisiert. Die VW-Vorzugsaktie und die Titel der Konzernholding Porsche SE erholten sich im Tradegate-Handel um bis zu 1,5 Prozent von den Verlusten am Freitag.

Dax mit neuer Zusammensetzung

Umgesetzt werden am Montag die jüngsten Indexänderungen in der Dax-Familie. Siemens Energy kehrt ab sofort in den deutschen Leitindex zurück, ausscheiden muss dafür der Kochboxenlieferant Hellofresh , der ab sofort im MDax zu finden sein wird. Neu im Index mittelgroßer Werte sind außerdem der Telekomausrüster Adtran sowie die beiden Autozulieferer Stabilus und Hella .

Auch im SDax gibt es mit dem Windkraftanlagenhersteller Nordex einen Rückkehrer. Neu hinzugekommen sind dort obendrein der Wind- und Solarparkentwickler Energiekontor , die Südzucker-Tochter Cropenergies und der Kohlefaserspezialist SGL sowie die MDax-Absteiger Uniper , Grand City Properties und der IT-Dienstleister Cancom .

Börse in London bleibt geschlossen

In London pausiert derweil am Montag der Handel wegen des Staatsbegräbnisses für Königin Elizabeth II. Damit könnten einige Investoren zu Wochenbeginn dem Markt fernbleiben, was sich auch hierzulande auf das Volumen auswirken könnte.

Wall Street: Verluste zum Abschluss einer schwachen Woche

Die Talfahrt an den US-Aktienmärkten hat sich am Freitag fortgesetzt. Nach den zuletzt überraschend hohen Inflationszahlen scheuten Anleger vor der am Mittwoch erwarteten Zinserhöhung der US-Notenbank weiter das Risiko. Fest gerechnet wird mit einem Schritt um 0,75 Prozentpunkte, aber auch ein ganzer Punkt gilt als möglich. Im Verlauf reduzierten die Indizes ihre Verluste. Am Ende gab der Dow Jones Industrial noch um 0,45 Prozent auf 30 822,42 Punkte nach. Der breit aufgestellte S&P 500 sank um 0,72 Prozent auf 3873,33 Zähler. Der von Technologiewerten geprägte Nasdaq 100 verlor 0,55 Prozent auf 11 861,38 Punkte. Alle drei New Yorker Kursbarometer hatten im Verlauf erneut Tiefststände seit Mitte Juli erreicht.

Asiens Börsen: Keine einheitliche Richtung

In Asien haben die Aktienmärkte keine einheitliche Richtung gefunden. Während es in China und Indien etwas nach oben ging, verloren die Börsen in Hongkong und Südkorea an Boden. In Shanghai legte der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen im späten Handel rund 0,1 Prozent zu und stabilisierte sich damit etwas, nachdem er am Freitag deutlich nachgegeben hatte. Der Leitindex der chinesischen Sonderverwaltungszone, der Hang Seng , büßte dagegen zuletzt knapp ein Prozent ein.

Renten

Bund-Future                143,01             +0,20%

Devisen: Euro knapp unter Dollar-Parität

Der Euro ist am Montag mit leichten Kursverlusten in die Woche gestartet. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 0,9990 US-Dollar und damit etwas weniger als vor dem Wochenende. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch etwas tiefer auf 0,9954 Dollar festgesetzt.

Der Wochenstart dürfte zumindest mit Blick auf relevante Konjunkturdaten ruhig verlaufen. Es stehen nur wenige Zahlen auf dem Programm. Im Laufe der Woche werden jedoch zahlreiche Entscheidungen von Notenbanken erwartet. Allen voran entscheidet am Mittwoch die US-Zentralbank Fed über ihren geldpolitischen Kurs. Angesichts der sehr hohen Inflation wird mit einer weiteren kräftigen Zinserhöhung gerechnet.

Euro/USD                            0,9992                   -0,24%

USD/Yen                             143,24                   0,22%

Euro/Yen                             143,13                   -0,02%

Ölpreise starten mit leichten Aufschlägen in die Woche

Die Ölpreise sind am Montag mit leichten Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 91,87 US-Dollar. Das waren 52 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 32 Cent auf 85,43 Dollar.

Für etwas Auftrieb sorgten Nachrichten aus China. Dort wurde in der Metropole Chengdu ein wochenlanger Corona-Lockdown aufgehoben. Die strikte Virus-Politik der chinesischen Führung lastet seit Monaten auf der konjunkturellen Entwicklung der Volksrepublik und strahlt auf die Weltwirtschaft aus. Entsprechend positiv wird am Rohölmarkt die Aufhebung von Corona-Maßnahmen aufgenommen, da sie eine steigende Ölnachfrage verspricht.

Als Belastungsfaktor gilt der entschiedene Kampf vieler Notenbanken gegen die vielerorts sehr hohe Inflation. Die steigenden Zinsen lasten auf der Konjunktur und damit auf der erwarteten Erdölnachfrage. Da weitere Konjunktursorgen bestehen, etwa aufgrund des nach wie vor stockenden Welthandels, sind die Ölpreise über die Sommermonate deutlich gesunken. Allerdings befinden sie sich immer noch auf vergleichsweise hohem Niveau.

Brent                          91,80                +0,45 USD

WTI                            85,40                +0,29 USD

Umstufungen von Aktien

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ABOUT YOU AUF 18 (22) EUR - 'NEUTRAL'

- QUIRIN SENKT COMPLEO AUF 'SELL' (HOLD) - ZIEL 12 (23) EUR

- WDH/BAADER BANK SENKT ABOUT YOU AUF 'REDUCE' (ADD) - ZIEL 5 (10) EUR

- WDH/RBC SENKT ZIEL FÜR ADOBE SYSTEMS AUF 425 (500) USD - 'OUTPERFORM'

- HSBC SENKT TRYG AUF 'HOLD' (BUY)

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR BAVARIAN NORDIC AUF 310 (280) DKK - 'BUY

Termine Unternehmen

15:00 USA: FedEx, Hauptversammlung

CHE: Emmi, Capital Markets Day

Termine Konjunktur

08:00 DEU: Auftragsbestand und -reichweite Verarbeitendes Gewerbe 07/22

11:00 EUR: Bauproduktion 07/22

16:00 USA: NAHB-Index 09/22

Sonstige Termine

DEU: Pressetag vor Beginn der Internationalen Automobil-Ausstellung "IAA Transportation" für Nutzfahrzeuge

Geplante Veranstaltungen (Auswahl):

+ 0830 - 0850 Pk Daimler Truck

+ 0900 - 0920 Pk Leichte Volkswagen-Nutzfahrzeuge

+ 0900 - 0920 Pk E-Bus-Hersteller Electric Brands

+ 0920 - 0935 Pk Scania

+ 0935 - 0950 Pk MAN

+ 0955 - 1015 Pk Renault

+ 0955 - 1015 Pk Wasserstoff-Lkw-Hersteller Enginius

+ 0955 - 1015 Pk ZF

+ 1015 - 1035 Pk Ford

+ 1025 - 1045 Pk Iveco

+ 1045 - 1105 Pk E-Lkw-Hersteller Nikola

+ 1110 - 1130 Pk Bosch

+ 1110 - 1130 Pk BYD

+ 1110 - 1130 Pk Schmitz Cargobull

+ 1130 - 1150 Pk DAF

+ 1150 - 1210 Pk Volvo Trucks/Designwerk

+ 1200 - 1220 Pk Bushersteller Temsa

+ 1210 - 1230 Pk Ford Trucks

+ 1230 - 1245 Pk Quantron

+ 1310 - 1325 Pk Valeo

+ 1330 - 1350 Pk Isuzu

+ 1410 - 1430 Pk Goodyear

+ 1420 - 1440 Pk Tevva

+ 1430 - 1450 Pk Forvia (ehemals Faurecia und Hella)

+ 1450 - 1510 Pk Dekra

+ 1515 - 1535 Pk Mann + Hummel

+ 1545 - 1600 Pk Schaeffler

+ 1615 - 1635 Pk Tüv Nord

10:00 DEU: Jahres-Pressekonferenz Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie

Hinweis

JPN: Feiertag, Börse geschlossen

GBR: Börse geschlossen

Redaktion onvista/dpa-AFX

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