Porsche IPO spült VW fast 10 Milliarden Euro in die Kasse

Markt Update: Dax im Minus - Unterstützung für Porsche Aktie vorzeitig beendet - Fusionsgerüchte lassen Qiagen deutlich steigen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Nachdem die Wall Street bereits Montag der Erholung im Dax einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, bekommt der deutsche Leitindex heute die Nachwehen des amerikanischen Starts in die neue Woche zu spüren. Rund eine Stunde nach Handelsbeginn liegt das deutsche Börsenbarometer 0,66 Prozent bei 12.191 Punkten im Minus. Obwohl sich die Wall Street gegen Handelsende deutlich von ihren Tiefstkursen entfernt hat, bleiben die Anleger heute auf der Hut. 

Die Entwicklung der Wall Street ist aktuell genauso wenig abzuschätzen, wie die Entwicklung im Dax. Die Anleger sind zu nervös um einen klaren Trend zu bilden. Jede kleinste Nachricht wird positiv oder negativ eingepreist. Vor den US-Inflationsdaten ist die Stimmung sowieso angespannt. Im September wurden einige Anleger bei den amerikanischen Inflationsrate für August auf dem falschen Fuß erwischt. Diesen Fehler möchten sie diesen Monat natürlich nicht begehen. Daher sollte Anleger frische Kapital eher am Seitenrand parken, als in den Markt zu stecken. Noch ist nicht ausgemacht, dass die letzten drei Monate auch dieses Jahr die stärksten 2022 sind. 

Im Blickpunkt stehen heute die Aktien von Qiagen und Porsche. Wie das Wall Street Journal berichtet laufen schon seit einiger Zeit Gespräche zwischen Qiagen dem US-Konkurrenten Bio-Rad Laboratories. Dabei geht es laut einem Insider um eine Fusion der beiden Konzerne. Nachdem Qiagen zu Wochenbeginn unter einer Abstufung der Investmentbank Oddo BHF gelitten hatte, geht es heute wieder Aufwärts im Kurs. Die Aktie packt mehr als 6 Prozent oben drauf.

Unterstützung für Porsche Aktie ist beendet

Wie heute aus Wolfsburg zu erfahren ist, laufen die Stabilisierungsmaßnahmen für die Aktie der Porsche AG vorzeitig aus. Die Bank of Amerika hat bis zum 4. Oktober 3,8 Millionen Papiere von Porsche zur Stützung des Kurses gekauft. Insgesamt hat Porsche 110,1 Millionen Aktien in Umlauf gebracht. Der Streubesitz der Papiere beläuft sich damit nach Angaben von VW auf 24,2 Prozent. Insgesamt hat der Börsengang des Sportwagenbauers VW 9,1 Milliarden Euro in die Kasse gespült.

Die Anleger bleiben bei beiden Werten heute vorsichtig. Beide Aktien liegen über 1 Prozent im Minus.

Symrise nach Givaudan-Zahlen klar im Minus

Die Aktie des deutschen Aromen- und Duftstoffherstellers verlieren zu Handelsbeginn mehr als drei Prozent. Der Schweizer Konkurrent Givaudan hat mit seinen Zahlen nicht die Erwartungen der Experten getroffen und das bekommt heute auch das Dax-Mitglied zu spüren.

Givaudan hat im dritten Quartal beim Umsatz an Dynamik eingebüßt. Dennoch bleibt der Genfer Konzern nach neun Monaten bequem oberhalb der anvisierten Wachstumsbandbreite. Ein beträchtlicher Teil des Umsatzwachstums dürfte allerdings auf Preiserhöhungen zurückzuführen sein.

In Schweizer Franken stieg der Umsatz von Januar bis September um 7,7 Prozent auf 5,46 Milliarden Franken. Organisch, also ohne Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt, legten die Verkäufe um 6,1 Prozent zu, wie der Hersteller von Aromen und Duftstoffen für Esswaren, Haushalts- und Pflegeartikel am Dienstag mitteilte.

Nur auf die Monate Juli bis September gerechnet lag das organische Wachstum bei 5,8 Prozent. Damit verlor der Branchenprimus gegenüber dem Vorquartal an Schwung. Im zweiten Quartal lag das organische Wachstum noch bei 7,9 Prozent.

Die Erwartungen der Analysten wurden denn auch verfehlt. Diese gingen im Vorfeld für das dritte Quartal von einem organischen Wachstum von 7,3 Prozent aus. Gewinnzahlen präsentierte Givaudan nach neun Monaten wie üblich nicht.  

Evonik unter Druck

Die zu Wochenbeginn stark gestiegenen Anteilsscheine des Chemiekonzerns Evonik geben nach negativen Analystenkommentaren deutlich nach. Während die US-Bank Morgan Stanley ihre Kaufempfehlung strich, bekräftigte Analystin Georgina Fraser von Goldman Sachs ihr Verkaufsvotum - trotz des Ergebnispotenzials für die Branche durch den Expertenvorschlag für eine deutsche Gaspreisbremse. Als deren größte Profiteure sieht Fraser allerdings die Branchenkollegen BASF und Covestro.

Mit Material von dpa-AFX

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