Im Oktober bisher plus 9 Prozent

Vorbörse: Dax vor starkem Oktober-Finale – Vorgaben der Wall Street beflügeln

onvista · Uhr
Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Am Ende eines bisher starken Monats Oktober winken im Dax weitere Kursgewinne. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex stieg 50 Minuten vor dem Xetra-Handelsstart um 0,3 Prozent auf 13 279 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls etwas höher erwartet.

Mit dem erwarteten Anstieg würde der Dax einen weiteren Höchststand seit Mitte September erklimmen und auf das damalige Zwischenhoch von 13 564 Punkten zusteuern. Bislang hat er sich im Oktober um ungefähr 9 Prozent erholt, nachdem er Ende September noch auf das tiefste Niveau seit fast zwei Jahren abgesackt war.

Hilfreich sind zu Wochenbeginn die internationalen Vorgaben: Am Freitag sei die Wall Street ungeachtet höherer Anleiherenditen stark gewesen, hieß es bei der Credit Suisse. Möglicherweise sei dies Umschichtungen zum Monatsultimo zu verdanken gewesenen. Auch an den meisten Fernost-Börsen wie etwa in Tokio oder Seoul waren Kursgewinne zu vermelden. Nur in China bremsten schwache Einkaufsmanager-Indizes.

Steigende Zinsen bleiben Schreckensszenario

Grundsätzlich bleiben die Experten der Schweizer Investmentbank aber vorsichtig für Aktien angesichts nachlassender Wachstumsdynamik bei steigenden Zinsen. Kritisch ist dies auch für die Europäische Zentralbank (EZB) und ihren Kurs der geldpolitischen Straffungen, weshalb laut der Helaba am Montag frische BIP- und Inflationszahlen aus der Eurozone für Aufmerksamkeit sorgen dürften.

Charttechnisch ist das Bild aber weiterhin freundlich, schreiben die Helaba-Experten. "Sorgen wegen der wieder präsenteren Inflation- und Zinsängste führten nur vorübergehend zu Rücksetzern", hieß es hier am Morgen. Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel allerdings glaubt, dass die aktuelle Tendenz noch den beiden bisherigen Bärenmarkt-Rallys im August und Oktober ähnelt. "Es bedarf weiterhin Notierungen oberhalb der 13 300 Punkte, um den besagten Abwärtsmodus wirklich zu verlassen", so der Experte.

Einzelwerte im Überblick

Nichts zur positiven Dax-Entwicklung trägt am Morgen jedoch der Fresenius -Konzern bei. Dessen Aktien fielen vorbörslich um 1,6 Prozent und jene der Dialyse-Tochter FMC um 1,9 Prozent. Beide Dax-Unternehmen vermeldeten am Sonntag im derzeit schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld erneute Prognosesenkungen. Für Marktteilnehmer seien die weiter gestutzten Jahresziele "natürlich kein Anlass zur Freude", aber auch keine wirkliche Überraschung, hieß es von Händlern.

Besser erging es im Dax den Aktien von BASF , die nach einer Kaufempfehlung von Deutschen Bank Research im Tradegate-Handel um 1,6 Prozent stiegen. Am breiteren Markt profitierten die Titel der Shop Apotheke von finalen Quartalszahlen, indem der Kurs um 5,3 Prozent anzog. Analyst Alexander Thiel von Jefferies Research hob hier hervor, dass im dritten Quartal ein positives operatives Ergebnis (Ebitda) erzielt wurde.

Wall Street deutlich im Plus

In bester Laune haben sich vor dem Wochenende die Investoren an der Wall Street gezeigt. Nach einer ohnehin bereits starken Börsenwoche legten die US-Aktien am Freitag noch eine Schippe drauf. Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 2,59 Prozent auf 32 861,80 Zähler, er bringt es damit auf ein Wochenplus von 5,7 Prozent. Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 2,46 Prozent auf 3901,06 Zähler.

Unterstützung hatten die US-Börsen im Laufe der Woche auch von sinkenden Renditen am Anleihenmarkt erhalten. Die Quartalszahlen von Intel und Apple wurden sehr gut aufgenommen und stellten die Kursverluste von Amazon nach einem tristen Ausblick Online-Händlers in den Schatten. Der technologielastige Nasdaq 100 , der im Verlauf dieser Woche hinterhergehinkt hatte, stieg ebenfalls kräftig um 3,17 Prozent auf 11 546,21 Punkte.

Asiens Börsen uneinheitlich

In Asien haben sich die wichtigsten Aktienmärkte zum Wochenauftakt uneinheitlich entwickelt. So zog in Tokio der japanische Leitindex Nikkei 225 beflügelt von den positiven Vorgaben aus den Vereinigten Staaten um 1,78 Prozent auf 27 587 Punkte an.

Die chinesischen Börsen präsentierten sich dagegen einmal mehr schwächer. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen verlor kurz vor Hanelsende etwas mehr als ein Prozent. Damit setzte sich die Schwäche angesichts der wenig marktfreundlichen Entwicklungen in China, die der Kongress der Kommunistischen Partei aufgezeigt hatte, fort.

Ausländische Investoren hatten in der vergangenen Woche in starkem Ausmaß Mittel abgezogen. Zudem belasteten die Lockdown-Maßnahmen wichtiger wirtschaftlicher Regionen in China und der schwache Einkaufsmanagerindex, der am Montag veröffentlicht wurde. In der Sonderverwaltungszone Hongkong pendele der der dortige Leitindex Hang Seng nach der schwachen Vorwoche um den Schlusskurs vom Freitag.

Renten

Bund-Future                       138,93                   -0,06%

Devisen: Eurokurs gibt etwas nach

Der Kurs des Euro ist am Montag leicht gesunken. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 0,9945 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 0,9951 Dollar festgesetzt.

Der Eurokurs hat damit kaum auf die zuletzt hohen Inflationsraten in wichtigen Euroländern reagiert, darunter Deutschland. Nach Einschätzung der Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank scheint sich am Markt die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass die EZB im Fall einer deutlichen Konjunkturabschwächung einen weniger aggressiven Kurs im Kampf gegen die hohe Inflation verfolgen dürfte. Dann sei mit weniger starken Zinserhöhungen zu rechnen, nachdem die Notenbank die Leitzinsen in der vergangenen Woche noch vergleichsweise stark um 0,75 Prozentpunkte erhöht hatte.

Im weiteren Wochenverlauf bleibt die Geldpolitik das bestimmende Thema am Devisenmarkt. Am Mittwoch steht die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed auf dem Programm. Hier wird ebenfalls mit einer deutlichen Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte im Kampf gegen die hohe Inflation gerechnet.

Euro/USD                            0,9941                   -0,26%

USD/Yen                             147,87                   0,26%

Euro/Yen                             147,00                   0,06%

Ölpreise geben nach - Schwache China-Daten belasten

Die Ölpreise sind am Montag nach schwachen Konjunkturdaten aus China gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 94,80 US-Dollar. Das waren 97 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 81 Cent auf 87,09 Dollar.

Marktbeobachter erklärten die fallenden Preise am Ölmarkt mit enttäuschenden Konjunkturdaten aus China. Am Morgen war bekannt geworden, dass sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der chinesischen Industrie und im Bereich Dienstleistungen im Oktober eingetrübt hat. Die Stimmungsdaten sind schwächer ausgefallen, als am Markt erwartet worden war.

Die offiziellen Stimmungsindizes der chinesischen Regierung sind zudem unter die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Punkten gefallen. Damit deuten die Daten auf einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten hin und somit auf eine geringere Nachfrage nach Rohöl in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Chinas Wirtschaft wird durch das harte Vorgehen der Führung in Peking im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus, trübe Immobilienmärkte und schwächere Exporte gebremst.

Brent                          95,08                -0,69 USD

WTI                            87,25                -0,65 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR SOFTWARE AG AUF 22,50 (25) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 68 (76) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR NEMETSCHEK AUF 55 (57) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR KION AUF 43,70 (42) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR BEFESA AUF 42 (44) EUR - 'NEUTRAL'

- SOCGEN HEBT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 133 (129) EUR - 'BUY'

- WDH/BAADER BANK SENKT DIC ASSET AUF 'REDUCE' (BUY) - ZIEL 7,50 (18) EUR

- WDH/DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT BASF AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 60 (55) EUR

- WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 13 (20) EUR - 'OVERWEIGHT'

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 11,50 (11) EUR - 'SECTOR PERFORM'

- BARCLAYS HEBT GILEAD SCIENCES AUF 'EQUAL WEIGHT' (UW) - ZIEL 76 (60) USD

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR EXXONMOBIL AUF 100 (103) USD - 'OVERWEIGHT'

- SOCGEN SENKT ZIEL FÜR META AUF 80 (185) USD - 'SELL'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR HOLCIM AUF 50 (46) CHF - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR NORDEA AUF 10,40 (10,30) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS NIMMT TULLOW OIL PLC MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 67 PENCE

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AB INBEV AUF 69 (74) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR GLENCORE AUF 680 (700) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG SENKT EMS-CHEMIE AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 590 (975) CHF

- CITIGROUP SENKT BERKELEY GROUP AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 3654 (4665) PENCE

- CITIGROUP SENKT SAFRAN AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 127 EUR

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR BBVA AUF 5,50 (5,20) EUR - 'NEUTRAL'

- JEFFERIES HEBT CENTRICA AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 90 PENCE

- JEFFERIES HEBT DRAX GROUP AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 600 (800) PENCE

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR KERING AUF 565 (605) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES STARTET GJENSIDIGE MIT 'UNDERPERFORM' - ZIEL 158 NOK

- JEFFERIES STARTET STOREBRAND MIT 'BUY' - ZIEL 89 NOK

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR AIB AUF 3,80 (3,20) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR IAG AUF 1,45 (1,40) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR PHILIPS AUF 10,90 (18,80) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SETZT AIB AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- JPMORGAN SETZT SANOFI AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- SOCGEN HEBT ZIEL FÜR SAFRAN AUF 137 (135) EUR - 'BUY'

- SOCGEN SENKT ZIEL FÜR VALEO AUF 18 (21) EUR - 'HOLD'

- WDH/CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR PROSUS AUF 94 (99) EUR - 'OUTPERFORM'

- WDH/CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR STMICRO AUF 61 (65) EUR - 'OUTPERFORM'

- WDH/JEFFERIES HEBT RECKITT AUF 'HOLD' (UNDERPERFORM) - ZIEL 5620 (5600) PENCE

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SAFRAN AUF 160 (140) EUR - 'OVERWEIGHT'

Termine Unternehmen

06:45 NLD: Shop Apotheke, Q3-Zahlen

07:25 CHE: SNB, 9Monatszahlen

21:05 USA: Stryker, Q3-Zahlen

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

NLD: NXP Semiconductors, Q3-Zahlen

USA: Marriott International, Q3-Zahlen

USA: Avis Budget, Q3-Zahlen

Termine Konjunktur

00:50 JPN: Industrieproduktion 09/22 (vorab)

00:50 JPN: Einzelhandelsumsatz 09/22

03:30 CHN: Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 10/22

06:00 JPN: Wohnungsbaubeginne 09/22

06:30 NLD: Einzelhandelsumsatz 09/22

06:30 NLD: Verbraucherpreise 10/22 (vorläufig)

08:30 CHE: Einzelhandelsumsatz 09/22

09:00 ESP: Einzelhandelsumsatz 09/22

09:00 AUT: Verbraucherpreise 10/22 (vorläufig)

10:00 POL: Verbraucherpreise 10/22 (vorläufig)

10:00 ITA: BIP Q3/22 (1. Veröffentlichung)

10:30 PRT: BIP Q3/22 (1. Veröffentlichung)

11:00 EUR: Verbraucherpreise 10/22 (vorläufig)

11:00 EUR: BIP Q3/22 (1. Veröffentlichung)

12:00 IRL: Verbraucherpreise 10/22 (vorläufig)

14:45 USA: MNI Chicago PMI 10/22

15:30 USA: Dallas Fed Verarbeitende Industrie 10/22

Sonstige Termine

12:00 CHE: ILO-Bericht über Arbeitsmärkte weltweit angesichts von Corona und Krieg gegen die Ukraine. Internationale Arbeitsorganisation (ILO) zeigt, wie sich die Arbeitsmärkte in der Corona-Pandemie verändert haben und welchen Einfluss der Russisch-Ukrainische Krieg auf die Arbeitssituation von Millionen Menschen hat.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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