Börse am Morgen: Dax springt kurzzeitig über 15.100 Punkte – KfW warnt vor Wohlstandsverlust – Schlägt Paul Singer wieder zu?

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Der Dax hat die Marke von 15.100 Punkten wenige nach Handelsbeginn übersprungen und erreichte 15.145 Punkte Dann aber gab er die Gewinne wieder ab und liegt knapp eine Stunde nach Handelsbeginn bei 15.067 Punkten. Am Freitag ging der Dax mit 15.033 Punkten aus dem Handel und liegt damit immer noch im Plus. Rückenwind erhielt er durch gute Vorgaben von der Wall Street. Sowohl der Dow Jones, als auch der S&P 500 und der NASDAQ 100 haben am Freitag zugelegt. Der NASDAQ 100 legte sogar um 2,86 Prozent zu.

Die Anleger ließen sich von anhaltend restriktiven geldpolitischen Signalen der US-Notenbank in ihrem Optimismus nicht beirren, hieß es bei der Credit Suisse.

Wie sich die Börsen diese Woche entwickeln, hängt stark von den Berichten ab. Diese Woche veröffentlichen zahlreiche US-Unternehmen ihre Zahlen.

Juventus-Aktie schmiert nach Bilanzfälschungsskandal ab

Dem italienischen Rekordmeister Juventus Turin werden 15 Punkte in der laufenden Saison abgezogen. Grund: Bilanzfälschung. Der Verein hat in der Vergangenheit vielen seiner Spiele bewusst falsche Marktwerte zugeschrieben und so die eigene Bilanz um über 100 Mio. Euro geschönt.

Mit dem Punkteabzug wird es schwieriger für Juventus Turin, im nächsten Jahr wieder international zu spielen. Die Teilnahme an der lukrativen Champions League ist kaum noch möglich.

Dementsprechend leidet die Performance der Juventus-Turin-Aktie, die heute Morgen um bis zu 12 Prozent verloren hat. Allerdings ist die Aktie ein Pennystock und kämpft derzeit mit der Marke von 0,30 Euro. Fußball-Aktien sind für den langfristigen Vermögensaufbau ungeeignet; sie sind nur etwas für Trader oder für Fußballliebhaber.

KfW warn: „Fundament für weiteres Wohlstandswachstum bröckelt“

Im anhaltenden Fachkräftemangel und schwächelnder Arbeitsproduktivität sieht die staatliche Förderbank KfW einem Bericht zufolge ernste Bedrohungen für den deutschen Wohlstand. „Das Fundament für weiteres Wohlstandswachstum bröckelt", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ("FAZ") am Montag aus einer KfW-Studie.

Die Kombination von langfristig schrumpfendem inländischem Arbeitskräfteangebot und schwacher Produktivitätsentwicklung stellt eine einzigartige Herausforderung dar, die so in der Nachkriegszeit für uns neu ist.

Fritzi Köhler-Geib (Chefvolkswirtin KfW)

Um die düstere Prognose abzuwenden, müsse durch Zuwanderung und weitere Maßnahmen auf dem deutschen Arbeitsmarkt das Arbeitskräfteangebot gesteigert werden, heißt es. Zudem müsse Arbeit produktiver werden, etwa durch Bürokratie-Abbau und Innovationsförderung.

Kreise: Hedgefonds Elliott investiert milliardenschwer in Salesforce

Der US-Hedgefonds Elliott Management hat laut Kreisen ein großes Aktienpaket des SAP -Rivalen Salesforce erworben. Die Beteiligungsfirma des aktivistischen Investors Paul Singer sei mit mehreren Milliarden US-Dollar bei dem unter Druck stehenden Softwarespezialisten aus San Francisco eingestiegen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf eine informierte Person. Auch das "Wall Street Journal" berichtete über das Engagement von Elliott bei den Kaliforniern. Singer gilt als Investor, der sich gerne bei Unternehmen beteiligt, die vor wichtigen Weichenstellungen stehen. Salesforce hatte jüngst eine große Entlassungsrunde angekündigt, um die Kosten zu drücken. Zudem nutzte Elliott den Kursverfall der Aktie im vergangenen Jahr.

Das Papier hatte 2022 rund die Hälfte an Wert eingebüßt. Der Börsenwert betrug zuletzt gut 151 Milliarden US-Dollar (139 Mrd. Euro). Salesforce ist derzeit dabei, wegen des tristen wirtschaftlichen Umfelds jede zehnte Stelle abzubauen. Bei im Dezember über 79 000 Beschäftigten stehen damit rund 8000 Jobs auf der Streichliste. Das Unternehmen reihte sich mit der Ankündigung in die große Entlassungswelle der US-Tech-Konzerne ein, auch Amazon , Microsoft , die Google -Holding Alphabet , die Facebook- und Instagram-Mutter Meta und Twitter haben einen Stellenabbau angekündigt.

Elliott hatte sich vor einigen Jahren auch für einige Zeit bei SAP eingekauft, mit einem Investment über 1,2 Milliarden Euro. Damals kündigte der ehemalige Chef Bill McDermott eine mehrjährige Erholung der operativen Marge bei den Walldorfern an. Bevor der neue Chef Christian Klein die Ziele McDermotts letztlich wieder kassierte, war Elliott wieder ausgestiegen.

(mit Material von dpa-AFX)

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel