Dax Tagesrückblick: Die Bullen bleiben am Drücker

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Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Robuste US-Konjunkturdaten und damit verbunden die Sorge vor weiter steigenden Zinsen haben den Dax am Mittwoch nicht aufgehalten. Der Leitindex schloss mit plus 0,82 Prozent auf 15 506,34 Punkten. Allmählich rückt das in der vergangenen Woche erreichte Jahreshoch wieder näher.

Das Momentum ließ aber in den vergangenen Tagen spürbar nach, Anleger sollten hier die Möglichkeit einer mittelfristigen Topbildung in Betracht ziehen. 

Auch eine etwas schwächere Wall Street bremste den deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte nicht. So zog auch der MDax  der mittelgroßen Unternehmen an und präsentierte sich mit einem Zuwachs von 1,13 Prozent auf 28 651,03 Punkte noch etwas besser als der Dax.

Mit hohen Kursgewinnen ragten am Markt vor allem Papiere aus dem Nebenwerteindex SDax hervor, der um 1,24 Prozent zulegte. Ceconomy etwa gewannen 11,6 Prozent, beflügelt von Übernahmefantasie. Das "Handelsblatt" hatte unter Berufung auf Finanzkreise von Gesprächen zwischen dem Elektronikhändler und dem französischen Händler Fnac Darty  über eine mögliche Fusion berichtet.

Hinter Ceconomy schlossen Elmos 10,4 Prozent höher. Der Halbleiterhersteller gab sich nach einem Rekordjahr für 2023 deutlich zuversichtlicher als als am Markt erwartet. Nach einer Kaufempfehlung von Hauck & Aufhäuser gewannen die Anteile des Verbindungstechnik-Spezialisten Norma fast genauso viel wie Elmos.

Die Titel des Internetdienstleisters und Telekomkonzerns United Internet verbuchten an der MDax-Spitze nach der Ankündigung von Aktienrückkäufen einen Kursaufschlag von 5,3 Prozent.

Bei der Lufthansa und Fraport  drückte ein IT-Ausfall aufgrund einer Kabelpanne, der zwischenzeitlich den Flugverkehr am Frankfurter Flughafen lahmlegte, anfangs etwas auf die Stimmung. Nach zahlreichen Flugausfällen und Verspätungen hat die Lufthansa inzwischen aber damit begonnen, ihre Computersysteme wieder hochzufahren. Aus dem Handel gingen deren Papiere prozentual kaum verändert. Fraport schlossen rund 0,6 Prozent fester.

MTU Dax-Gewinner

An der Dax-Spitze erholten sich die Anteile des Triebwerkherstellers MTU mit plus 4,1 Prozent von ihren Vortagesverlusten. Brenntag gewannen 3,7 Prozent, nachdem die Citigroup die Aktien des Chemikalienhändler zum Kauf empfahl.

Der EuroStoxx 50 legte um 0,97 Prozent auf 4280,04 Punkte zu. Er ging fast auf dem Tageshoch aus dem Handel und festigte sein höchstes Niveau seit mehr als einem Jahr. Für den französischen Cac 40 ging es um 1,21 Prozent auf 7300,86 Punkte nach oben, er näherte sich damit weiter dem bereits ein Jahr alten Kursrekord.

FTSE100 knackt 8.000er Marke

Der britische FTSE 100 schaffte dagegen im Späthandel die nächste Bestmarke, indem er zeitweise erstmals über 8000 Punkten stand. Er ging 0,55 Prozent höher bei 7997,83 Zählern aus dem Handel. Anleger blicken also weiter frohen Mutes voraus, wie die Kursentwicklung zeigt. Dieses Mal war die Tendenz in Europa auch wieder stärker als an den US-Börsen, wo sich der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss moderat im Minus bewegte.

Starke US-Makrodaten

Starke US-Einzelhandelsdaten dämpften die Rezessionssorgen, was aber eine geldpolitische Kehrseite hat: Die US-Notenbank Fed könnte damit bei der Eindämmung der hohen Inflation mit steigenden Zinsen weniger Hemmungen haben.

Vor allem in Frankreich wurden einige Quartalszahlen sehr positiv gesehen: Für die Aktien des Luxusgüterherstellers Kering  und des Supermarktbetreibers Carrefour ging es um drei respektive 8,5 Prozent nach oben. In Mailand gewannen die Anteile des Telekomunternehmens TIM nach vorgelegten Jahreszahlen immerhin 0,7 Prozent.

Die Spitzenposition im EuroStoxx hatten derweil die Papiere von Ahold Delhaize mit einem Kurssprung um acht Prozent inne. Sie erreichten den höchsten Stand seit April 2022. Der niederländische Einzelhändler meldeten einen Gewinnanstieg für das vergangene Jahr. Viel Lob erntete er vor allem für seine Profitabilität. (mit Material von dpa-AFX)

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