Börse am Morgen: Zinssorgen belasten Dax – Rio Tinto mit Gewinneinbruch – Telefónica Deutschland mit Gewinn

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Zinssorgen belasten den Dax im frühen Handel, der knapp eine Stunde nach Handelsbeginn mit fast 0,9 Prozent im Minus liegt bei 15.263 Punkten. Damit folgte der Dax den Vorgaben der Wall Street.

Der Grund für diesen Einbruch sind Sorgen um eine großen Zinsschritt der Fed. Mehrere Fed-Regionalpräsidenten haben öffentlich Zweifel geäußert, ob die geplante Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte nicht doch zu niedrig sei im Kampf gegen die Inflation. Das weckte bei Marktteilnehmern die Sorge, die Zinsen können um 0,5 Prozentpunkte oder sogar mehr erhöht werden. Eine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte ist eingepreist.

Gewinneinbruch: Rio Tinto kürzt Dividende

Beim Bergbaukonzern Rio Tinto ist 2022 Jahr der Gewinn wegen einer schwachen Nachfrage und steigenden Kosten überraschend stark zurückgegangen. Vor allem die strikte Corona-Politik Chinas und deren wirtschaftlichen Folgen drückte auf die Nachfrage und damit auf die Preise für Eisenerz, Aluminium und Kupfer. Die Dividende soll nun sinken. In China gab es zuletzt indes Erholungssignale für die Eisenerznachfrage nach dem Ende der Corona-Beschränkungen.

Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss fiel 2022 um 41 Prozent auf 12,4 Milliarden US-Dollar (11,6 Mrd. Euro), wie Rio Tinto am Mittwoch mitteilte. Die Aktionäre sollen eine Schlussdividende von 2,25 Dollar je Aktie erhalten. Damit summiert sich die Dividendenzahlung für das Gesamtjahr auf 4,92 Dollar je Anteilsschein. Im Vorjahr hatte der Bergbaukonzern inklusive einer Sonderdividende von 2,47 Dollar insgesamt 10,40 Dollar je Aktie gezahlt.

Die Erlöse von Rio Tinto schrumpften 2022 um 13 Prozent auf 55,6 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit Eisenerz verzeichnete einen Umsatzrückgang von 22 Prozent. Der Bergbaukonzern hat ein volatiles Jahr hinter sich, die Rekordpreise aus dem ersten Halbjahr brachen in der zweiten Jahreshälfte aufgrund von Ängsten um die Weltwirtschaft ein.

Telefónica Deutschland (O2) mit kräftigem Gewinn – Vorsichtige Prognose für 2023

Das Nettoergebnis von Telefónica Deutschland (O2) ist 2022 um knapp 10 Prozent auf 232 Mio. EUR gestiegen. Im Vorjahr hatte der Gewinn an einem Sondereffekt gelegen - damals hatte die Firma einen hohen Betrag aus dem Verkauf ihrer Infrastruktursparte verbucht.

Letztmals hatte Telefónica Deutschland 2012 einen größeren Gewinn von rund 1,3 Mrd. EUR verbucht. Damals ging die Firma an die Börse. Danach sackte der Gewinn auf 78 Millionen Euro ab. Seit 2020 war Telefónica Deutschland dank des Infrastrukturverkaufs unter dem Strich wieder profitabel. Der Umsatz von Telefónica Deutschland stieg im vergangenen Jahr um 5,9 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) legte um 5,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zu.

Die Firma begründete die Entwicklung mit Milliardeninvestitionen in den vergangenen drei Jahren. Seither hat sich das Mobilfunknetz von O2 verbessert, wodurch der Anbieter im Werben um die Kundengunst gute Karten hat. Insgesamt gewann O2 im letzten Jahr 264.000 Kunden hinzu.

Beim Blick nach vorn ist die O2-Chefetage vorsichtig: Für 2023 rechnet sie mit einem langsameren Wachstum. Der Umsatz soll im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen.

Frankreich: Geschäftsklima hellt sich überraschend auf

Die Unternehmensstimmung in Frankreich hat sich im Februar überraschend verbessert. Der Indikator des Statistikamts Insee stieg um einen Punkt auf 103 Zähler, wie die Behörde am Mittwoch in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem unveränderten Wert von 102 Punkten gerechnet. Der Stimmungsindikator liegt über seinem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten.

In den einzelnen Wirtschaftsbereichen entwickelte sich die Stimmung unterschiedlich: Während sie sich in der Industrie, unter Dienstleistern und im Einzelhandel weiter aufhellte, verschlechterte sie sich im Bausektor.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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