Dax Tagesrückblick 28. Februar 2023: Dax behauptet sich knapp – Commerzbank wieder Tagessieger

onvista · Uhr
Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Der deutsche Aktienmarkt hat seine deutlichen Vortagesgewinne am Dienstag weitgehend behauptet. Der Dax konnte seine Anfangsverluste zeitweise wettmachen und schloss mit einem Minus von 0,11 Prozent bei 15.365,14 Punkten. Daraus ergibt sich für den Leitindex im Monat Februar ein Gewinn von 1,6 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Dienstag um 0,11 Prozent auf 28.648,13 Zähler.

Die im Januar blühenden Hoffnungen auf Zinssenkungen noch in der zweiten Jahreshälfte stellten sich mittlerweile als Hirngespinst früherer Tage dar, zog Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets eine Februar-Bilanz. „Dafür hat sich die Börse, allen voran der Deutsche Aktienindex, erstaunlich gut gehalten. Durch die etwas optimistischere Brille betrachtet, könnte man deshalb auch von einer nötigen Pause nach einer sehr starken Erholung am Aktienmarkt sprechen. Zudem ist der Februar bekannt dafür, ein schwieriger Börsenmonat zu sein“, so Oldenburger.

Gewinner war zum zweiten Mal die Commerzbank. Die Commerzbank-Aktie schloss den Handelstag an der Dax-Spitze mit einem Plus von 3,3 Prozent bei 11,52 EUR. Die Absage an Zinssenkungen dürfte einen Teil für die Steigerung beigetragen haben, da das Zinsgeschäft bei Banken wieder rentabler wird. Die Deutsche-Bank-Aktie schloss den Tag auf dem 3. Platz mit 2,1 Prozent im Plus bei 11,80 EUR. Auf Platz 2, liegt genau wie gestern, Adidas, die von einer Einigung mit dem Rapper Kanye West profitieren.

Devisen: Eurokurs steigt - Hohe Inflation verstärkt Zinsspekulation

Der Euro hat am Dienstag von der Spekulation auf weiter steigende Zinsen nach unerwartet hohen Inflationsraten in großen Eurostaaten profitiert. Am Nachmittag stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung bis auf 1,0645 US-Dollar, nachdem er am Morgen noch unter 1,06 Dollar gehandelt worden war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0619 (Montag: 1,0554) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9417 (0,9475) Euro.

Am Morgen war bekannt geworden, dass die Inflation in großen Volkswirtschaften der Eurozone überraschend stark gestiegen ist, was den Kampf der EZB gegen die starke Teuerung erschwert. In Frankreich stieg die für europäische Vergleichszwecke harmonisierte Inflationsrate im Februar überraschend auf 7,2 Prozent. Dies ist die höchste Jahresrate in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone seit Einführung der Gemeinschaftswährung.

Eine überraschend starke Preisentwicklung wurde auch aus Spanien gemeldet, der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone. Hier stiegen die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise im Februar um 6,1 Prozent im Jahresvergleich, während Analysten einen Rückgang der Inflationsrate erwartet hatten.

Am Devisenmarkt ist eine weitere Zinserhöhung der EZB im Kampf gegen die hohe Inflation um 0,50 Prozentpunkte im März bereits vollständig eingepreist, heißt es von Experten der Bank Unicredit. Am Markt wurde auch auf jüngste Aussagen des Chefvolkswirtes der EZB, Philip Lane, verwiesen. Demnach sei in den kommenden Quartalen mit einer weiterhin hohen Inflation zu rechnen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87701 (0,88073) britische Pfund, 145,23 (143,88) japanische Yen und 0,9947 (0,9929) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1823 Dollar gehandelt. Das sind etwa sechs Dollar mehr als am Vortag.

Ölpreise legen zu

Die Ölpreise sind am Dienstag gestiegen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 83,94 US-Dollar. Das waren 1,49 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,60 Dollar auf 77,29 Dollar.

Gestützt wurden die Ölpreise durch einen schwächeren Dollarkurs. Dieser macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger. Die Ölpreisabschläge vom Vortag wurden mehr als wettgemacht.

Zuletzt fanden die Ölpreise keine klare Richtung. Tendenziell belastet sie Ölpreise durch die Entwicklung der Reserven. So sind die Lagerbestände an Rohöl in den USA mittlerweile neun Wochen in Folge gestiegen und haben den höchsten Stand seit Mai 2021 erreicht. Für Unterstützung sorgt dagegen die Hoffnung auf eine baldige Belebung der chinesischen Konjunktur, nachdem sich die Volksrepublik schon vor einiger Zeit von ihrer strikten Corona-Politik verabschiedet hat.

Redaktion onvista/dpa-AFX

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel