Börse am Morgen: Dax fällt und fällt – Turbulenzen um die Silicon Valley Bank belasten

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Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax mit 1,6 Prozent im Minus bei 15.168 Punkten. Der Bankensektor bereitet den Anlegern nach wie vor Sorgen. Es würden derzeit die möglichen Folgewirkungen des Kollapses der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA abgewogen, erklärte ein Börsianer.

Die US-Aufsichtsbehörden hatten zwar wegen Turbulenzen in Teilen des US-Bankensektors eingegriffen, doch die Unsicherheit bleibt. So war vor dem Wochenende die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Silicon Valley Bank (SVB) nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Am Wochenende hatten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde erklärt, dass Einlagen bei der SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Die US-Notenbank Fed legte auch ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.

Die Ökonomen der US-Bank Goldman Sachs unter Leitung von Jan Hatzius erwarten zudem, dass die jüngsten Vorfälle im US-Bankensystem die Fed dazu veranlassen dürfte, ihren geldpolitischen Straffungszyklus nächste Woche zu unterbrechen. Sie verwiesen zudem auch auf die Unsicherheit über weitere Zinsschritte in den kommenden Monaten.

HSBC übernimmt britische Tochter der Silicon Valley Bank

Die britische Großbank HSBC hat die britische Tochter der in Schieflage geratenen Silicon Valley Bank (SVB) übernommen. Die britische Regierung teilte am Montagmorgen mit, die Transaktion sei „von der Bank of England in Absprache mit dem Finanzministerium erleichtert“ worden. „Es sind keine Steuergelder beteiligt, und Kundeneinlagen wurden geschützt“, hieß es in London weiter. Kommentatoren in London sprachen von einem Erfolg für die Tech-Branche im Land.

„Der britische Technologiesektor ist weltweit führend und von enormer Bedeutung für die britische Wirtschaft, da er Hunderttausende von Arbeitsplätzen unterstützt“, begründete Finanzminister Jeremy Hunt den Schritt. „HSBC ist die größte Bank Europas, und die Kunden von SVB UK sollten sich beruhigt fühlen durch die Stärke und Sicherheit, die dies mit sich bringt.“ Die erfolgreiche Rettung der britischen SVB-Tochter gilt auch als Erfolg für die konservative Regierung, die zuletzt ihren Ruf für wirtschaftliche Glaubwürdigkeit verspielt hatte.

Am Freitag war die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Silicon Valley Bank nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Das hatte weltweit für Unruhe gesorgt.

Deutlich weniger Beschäftigte in der Gastronomie als vor der Pandemie

Gaststätten, Bars und Kneipen in Deutschland haben den Corona-Knick beim Personal noch nicht wettgemacht. Zwar nahm die Zahl der Beschäftigten in der Gastronomie im vergangenen Jahr um 12,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Doch in der Branche arbeiten nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde immer noch gut ein Zehntel (11,8 Prozent) weniger Menschen als 2019, dem Jahr vor der Verhängung der Lockdowns, die viele Gaststätten zur Schließung zwangen, so dass sich viele Beschäftigte gezwungen sahen, einen neuen Job zu suchen.

Eine Auswertung des Unternehmensregisters ergab nach Angaben des Bundesamtes, dass die Gastronomie in den beiden Krisenjahren vor allem geringfügig entlohnte Beschäftigte verlor: Deren Zahl sank, wie Zahlen für das Jahr 2021 zeigen, im Vergleich zu 2019 um fast ein Viertel (23,1 Prozent) auf 346 500. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging im selben Zeitraum um 9,4 Prozent auf 662 400 zurück. Die Gesamtzahl der Beschäftigten in der Branche lag damit im Jahr 2021 um 14,7 Prozent unter dem Vor-Corona-Jahr 2019.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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