Börse am Morgen: Dax leicht im Minus – Anleger warten auf morgigen EZB-Entscheid – H&M steigert Umsatz

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Gestern hat der Dax große Teile seines Crashs vom Montag wieder wettgemacht. Doch heute geht es wieder gen Süden – wenn auch nur leicht. Eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax mit 0,4 Prozent im Minus bei 15.167 Punkten.

Die Anleger sind demnach erst einmal vorsichtig und warten auf die morgige EZB-Entscheidung und wie hoch der Zins erhöht wird. An eine Erhöhung um mehr als 0,25 Prozentpunkte glaubt niemand, es gibt so Analysten, die nach dem Crash der Silicon Valley Bank davon ausgehen, dass die EZB dieses Mal von einer Erhöhung gänzlich absehen wird.

Höhere Zinsen bekämpfen zwar die Inflation, können sich aber auch auf die Realwirtschaft auswirken. Wenn festverzinsliche Papiere immer höhere Renditen versprechen, haben gerade Wachstumswerte immer mehr Probleme, frisches Kapital zu besorgen.

An der Spitze des Dax ist der Versorger EON, der gute Zahlen vorgelegt hat, die die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen haben. Die Prognose für das laufende Jahr 2023 stimmt genauso optimistisch, wie die Ankündigung, die Dividende auf 0,51 EUR zu erhöhen. Fazit: Die Eckpunkte stimmen und mit der Ankündigung, 33 Mrd. EUR in den Ausbau der Stromnetze zu investieren, ruht sich EON nicht auf seinen Lorbeeren aus.

H&M startet mit mehr Umsatz ins Geschäftsjahr

Die Bekleidungskette H&M ist mit deutlichen Zuwächsen in ihr neues Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Februar lag der Umsatz mit nahezu 54,9 Milliarden schwedischen Kronen (knapp 4,9 Mrd Euro) zwölf Prozent höher als im zweiten Corona-Winter ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen am Mittwoch in Stockholm mitteilte. Dass der Anstieg nicht noch stärker ausfiel, lag an den westlichen Reaktionen auf den russischen Einmarsch in die Ukraine. Auch H&M hat sich wie viele andere Unternehmen aus Russland und Weißrussland zurückgezogen. Klammert man Russland, Weißrussland und die Ukraine aus, legte der Umsatz den Angaben zufolge um 16 Prozent zu. In Landeswährungen betrug dieser Anstieg noch sieben Prozent. Den kompletten Quartalsbericht will H&M am 30. März vorlegen.

Deutschland: Großhandelspreise steigen auch im Februar schwächer

Der Preisauftrieb im deutschen Großhandel hat sich auf hohem Niveau erneut abgeschwächt und ist nicht mehr zweistellig. Im Februar stiegen die Großhandelspreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Es ist der fünfte Rückgang der Jahresrate in Folge.

Im vergangenen Frühjahr hatte der Preisanstieg zeitweise mehr als zwanzig Prozent betragen. Im Januar lag die Rate noch bei 10,6 Prozent. Im Monatsvergleich stiegen die Preise im Februar geringfügig um 0,1 Prozent.

Der Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsstufen, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Neben dem Großhandel zählen dazu die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten. Sie alle wirken auf die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.

Auf Jahressicht verteuern sich viele Güter aber weiterhin kräftig. Das Statistikamt nennt vor allem Nahrungs- und Genussmittel, Getränke und Tabakwaren. Im Durchschnitt seien die Preise hier um 16,8 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen. Deutlich teurer seien unter anderem Milch, Eier und Speiseöle sowie Fleisch, Zucker, Obst, Gemüse und Kartoffeln gewesen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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