Börse am Morgen: Dax stabil – Lufthansa steigt nach Kaufempfehlung

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Der Dax kletterte in den ersten Handelsminuten um 0,21 Prozent auf 15 554 Punkte und setzte damit seinen Aufwärtskurs fort. Diese Anfangsgewinne wurden aber in der ersten Handelsstunde wieder abgegeben, so dass der Dax nach einer Stunde Handel mit minus 0,1 Prozent bei 15.504 Punkten liegt.

Die Wogen der jüngsten Banken-Turbulenzen und der Zins-Unsicherheit hatten sich in den vergangenen Tagen beruhigt. Mit den aktuellen Kursgewinnen im deutschen Leitindex rückt auch das Jahreshoch bei gut 15.706 Punkten von Anfang März näher heran.

Nahezu ausgeglichen sind damit die Verluste seit dem Kollaps der Silicon Valley Bank, die die Bankenprobleme mit ins Rollen gebracht hatte. „Die Stimmung ist aktuell so positiv, dass von Gewinnmitnahmen noch keine Rede ist“, sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen. Aktuell liefert einmal mehr die Wall Street Rückenwind, wo tags zuvor der US-Technologie-Index Nasdaq 100 ein neues Jahreshoch erreichte.

Kaufempfehlung beflügelt Lufthansa – Analysten für Branche optimistisch

Eine frisch ausgesprochene Kaufempfehlung der Deutschen Bank hat am die Lufthansa-Aktie angetrieben. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegen die Papiere der Fluggesellschaft bei über 2,5 Prozent im Plus bei 10,20 EUR. Damit werden wieder Kurse über der psychologisch wichtigen 10-Euro-Marke gezahlt. Die Deutsche Bank äußerte sich in ihrer Studie generell optimistisch zum Sektor, genauso wie die britische Barclays Bank.

Die Aussichten für die klassischen Fluggesellschaften hätten sich massiv verbessert, schrieb Analyst Jaime Rowbotham in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie. Dabei sieht er die Lufthansa unter anderem wegen ihres nur vorsichtigen Kapazitätsaufbaus als bevorzugten Wert an, wenngleich auch Air France-KLM und die britisch-spanische IAG auf „Buy“ hochgestuft wurden. Mit seinen erhöhten Schätzungen für die operativen Gewinne sieht er sich nun rund 18 Prozent über dem Bloomberg-Konsens.

Weiter optimistisch zum Sektor äußerte sich auch Andrew Lobbenberg von Barclays, der die Lufthansa bereits mit „Overweight“ empfiehlt. Gesamtwirtschaftliche Faktoren belasteten zwar derzeit die zyklische Flugbranche, er geht aber weiter von einer starken Reisenachfrage im Sommer aus. Zudem profitierten die Gesellschaften von günstigeren Treibstoffpreisen und dem schwächeren US-Dollar. Nun gesellen sich auch IAG und der Billigflieger Easyjet zu seinen „Overweight“-Empfehlungen. Außen vor bleibt in diesem Kreis nur Wizz Air.

Munich-Re-Chef Wenning will in der Erstversicherung zukaufen

Der weltweit größte Rückversicherer Munich Re will in seinem Erstversicherungsgeschäft durch Zukäufe wachsen. „Wir wollen Bestände oder Unternehmen in der Erstversicherung erwerben, um Skaleneffekte zu nutzen und in einigen Fällen auch, um die Marktabdeckung zu erhöhen“, sagte Konzernchef Joachim Wenning dem Anlegermagazin „Euro am Sonntag“. „Wir können in jedem Markt, in dem wir aktiv sind, zukaufen. Dabei plant er ein Budget im einstelligen Milliardenbereich ein. Im zweistelligen Bereich seien Zukäufe unwahrscheinlich: "Wir könnten es uns zwar leisten, aber die Chance, ein passendes Unternehmen zu bekommen, ist in dieser Größenordnung gering.“

In der Rückversicherung seien Übernahmen unrealistisch, weil übernommene Kunden eines Rückversicherers meistens bereits Munich-Re-Kunden seien und sich dadurch ein größerer Teil der Rückversicherung im Konzern bilde. „Versicherer wollen ihre Risiken jedoch streuen. Also würden wir mit einem Zukauf Geschäft verlieren“, erklärte Wenning weiter. 2022 hatte der im Dax notierte Konzern trotz hoher Katastrophenschäden sein Gewinnziel übertroffen. Dass der Jahresgewinn dennoch stieg, verdankte die Munich Re auch ihrer Erstversicherungstochter Ergo. Ergo verdiente mit 826 Millionen Euro rund 37 Prozent mehr als im Vorjahr.

Britische Wirtschaft wächst am Jahresende leicht

Die britische Wirtschaft ist im Schlussquartal 2022 leicht gewachsen. Gegenüber dem Vorquartal erhöhte sich die Wirtschaftsleistung (BIP) um 0,1 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Freitag in London bekanntgab. In einer ersten Schätzung war noch eine Stagnation ermittelt worden. Das Resultat für das dritte Quartal wurde von minus 0,2 Prozent auf minus 0,1 Prozent angehoben.

Nach wie vor liegt die Wirtschaftsleistung Großbritanniens niedriger als vor der Corona-Pandemie, was unter großen Volkswirtschaften eine Seltenheit ist. Im Gesamtjahr 2022 wuchs die Gesamtwirtschaft um 4,1 Prozent. Bisher waren die Statistiker von 4,0 Prozent ausgegangen

Redaktion onvista/dpa-AFX

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