ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax kämpft sich ins Plus - SAP treibt an

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag noch einmal zugelegt. Nach der Kursrally von fast zehn Prozent seit dem jüngsten Tief im März ist dem Leitindex in dieser Woche unterhalb der Marke von 16 000 Punkten zunächst die Puste ausgegangen. Am Nachmittag drehte er aber ins Plus und schloss letztlich 0,54 Prozent höher bei 15 881,66 Punkten. Auf Wochensicht hat er sich damit ein Plus von einem knappen halben Prozent erkämpft. Angetrieben wurde der Dax vor dem Wochenende maßgeblich von kräftigen Kursgewinnen bei Index-Schwergewicht SAP und ermutigenden Einkaufsmanagerindizes. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte stand am Ende 0,02 Prozent tiefer bei 27 742,32 Zählern.

Die US-Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor waren für den April besser als erwartet ausgefallen. Die Unternehmensstimmung im Euroraum hatte sogar den höchsten Wert seit knapp einem Jahr erreicht. "Die Eurozonen-Konjunktur schlägt sich weiterhin besser als erwartet, dank eines brummenden Dienstleistungssektors", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die hohen Inflationsraten könnten die Dienstleister jedenfalls derzeit noch einfach abschütteln. Die Industriestimmung verschlechterte sich dagegen.

SAP-Aktien machten anfängliche Verluste wett und stiegen an der Dax-Spitze um 5,2 Prozent Analysten bemängelten zwar mit Blick auf die Quartalsbilanz des Software-Konzerns, dass das wachstumsträchtige Cloud-Geschäft etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Sie lobten aber die Auftragsentwicklung. Zudem zeigte sich SAP beim Umsatzwachstum optimistisch, der Gesamtumsatz dürfte ab 2024 prozentual zweistellig steigen.

Mercedes-Benz legten um 1,4 Prozent zu. Zu den am Vorabend veröffentlichten Quartalszahlen merkte die Bank JPMorgan an, diese verdeutlichten die große Preissetzungsmacht des Autobauers und mithin die Profitabilität. Eine Erholung der Verkäufe des Volkswagen-Konzerns im ersten Quartal brachte den VW-Vorzugsaktien dagegen nur ein Plus von 0,3 Prozent ein. Die China-Geschäfte des Autoherstellers bleiben weiter schwach.

Beiersdorf-Aktien legten auf das Rekordhoch vom Vortag noch eine Schippe drauf und erreichten einen weiteren Höchstkurs über 125 Euro, letztlich gingen sie 1,4 Prozent höher aus dem Handel. Nach guten Vorgaben von L'Oreal gab es nun zusätzlichen Rückenwind von einer höheren Umsatzprognose des US-Unternehmens Procter & Gamble .

Im MDax waren Kion und Jungheinrich die größten Verlierer mit minus 3,9 beziehungsweise minus 2,3 Prozent. Die beiden auf Lagertechnik und Lieferketten spezialisierten Unternehmen gelten als besonders konjunkturabhängig und litten unter der mauen Industriestimmung in der Eurozone.

Aurubis wird nach einem überraschend guten ersten Geschäftshalbjahr optimistischer und erhöht seine Prognose. Der Kupferkonzern freut sich über höhere Schmelz- und Raffinierlöhne. Außerdem habe Aurubis seine Energiekosten erneut managen und kompensieren können. Das ließ die Aktien aber nur kurzzeitig nach oben schnellen, schlussendlich verloren sie 0,5 Prozent.

Im SDax der Nebenwerte lagen die Papiere von Schaeffler und Bilfinger optisch deutlich abgeschlagen mit 5,1 beziehungsweise 3,8 Prozent im Minus. Die Abgaben sind jedoch den Dividendenzahlungen beider Unternehmen geschuldet.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,54 Prozent höher bei 4408,59 Punkten. Der französische Cac 40 stieg um ein halbes Prozent, während der britische FTSE 100 nur leicht zulegen konnte. In New York kam der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss kaum vom Fleck.

Der Euro notierte nach einem recht schwankungsanfälligen Handel zuletzt wenig verändert bei 1,0971 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0978 (Donnerstag: 1,0944) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9109 (0,9137) Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,52 Prozent am Vortag auf 2,48 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,20 Prozent auf 125,36 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,32 Prozent auf 133,68 Zähler./niw/he

--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---

Neueste exklusive Artikel