Börse am Morgen: Dax unter 15.900 – Nordex weitet Verlust aus – Streit um US-Schuldengrenze geht weiter

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: TimSiegert-batcam/Shutterstock.com

Der Dax hat am Freitag seine moderaten Vortagesverluste kurz nach dem Handelsstart wettgemacht. Gespräche zwischen den USA und China stützen die Stimmung. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax mit 0,3 Prozent im Plus bei 15.880 Punkten.

Die Bewegungsarmut im Dax bleibt zugleich aber die „große Konstante“ und die Handelsumsätze zugleich unterdurchschnittlich, wie Portfoliomanager Thomas Altmann sagte. Die Hoffnung, dass die Berichtssaison neuen Schwung bringen könnte, habe sich nicht erfüllt, selbst wenn zumindest auch keine abnehmende Risikobereitschaft zu beobachten sei.

Seit gut einem Monat schon bewegt sich das deutsche Börsenbarometer in einem Schwankungsbereich von rund 400 Punkten. Unterstützung gibt es knapp unterhalb von 15.700 Punkten. Auf der anderen Seite aber liegt die psychologisch wichtige Marke von 16.000 Punkten wie ein Deckel auf dem Weg zum Rekordhoch bei rund 16.290 Punkten. Der übergeordnete chart- und markttechnische Aufwärtstrend bleibt somit intakt.

Nordex weitet Verlust aus – Prognose bestätigt

Der hohe Bestand an alten Projekten hat den Windturbinen-Hersteller Nordex zum Jahresauftakt anhaltend belastet. Die Branche leidet bereits seit vielen Monaten unter Lieferkettenproblemen und hohen Kosten und muss momentan viele unrentable Aufträge abarbeiten, bei denen die Ausgaben nicht ausreichend weitergegeben werden können.

Im ersten Quartal installierte Nordex sowohl mehr Windenergieanlagen, als auch leistungsstärkere Turbinen.

Quartalszahlen Q1/23 Nordex im Überblick

Positiv ist: Der Auftragseingang ist gestiegen. Im ersten Quartal kamen Aufträge über 917 Mio. EUR rein, vor einem Jahr waren es noch 903 Mio. EUR.  Der Auftragsbestand an Projekten undS Service-Arbeiten liegt Ende Märtz bei 9,9 Mrd. EUR, gegenüber 9,3 Mrd. EUR im Vorjahresquartal.

Nordex-Chef Jose Luis Blanco sprach von einem erwartungsgemäßen Start ins Jahr. Er geht weiterhin von einem stärkeren zweiten Halbjahr aus. Die Prognose für 2023 wurde bestätigt, laut der die operative Marge zwischen minus 2 und plus drei Prozent liegen soll.

Rheinmetall mit neuem Millionenauftrag

Rheinmetall hat von einem europäischen Kunden einen Millionenauftrag für die Lieferung von Artilleriemunition erhalten. Der Wert dieser Bestellung liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich; die Munition soll in diesem und im nächsten Jahr ausgeliefert werden.

Über die genaue Höhe des Auftragsvolumens und des Kunden wurde nichts bekanntgegeben.

Streit um Schuldengrenze: IWF warnt vor Zahlungsausfall der USA

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor den „sehr ernsten“ Auswirkungen eines möglichen Zahlungsausfalls der USA auf die Weltwirtschaft gewarnt. „Aus diesem Grund fordern wir die betroffenen Parteien nachdrücklich auf, dringend einen Konsens zu finden, um diese Angelegenheit so schnell wie möglich zu lösen“, sagte IWF-Sprecherin Julie Kozack am Donnerstag in Washington. Hintergrund ist der Streit um die Schuldenobergrenze in den USA. Ein Zahlungsausfall der US-Regierung hätte nicht nur Auswirkungen auf die USA, sondern auf die Weltwirtschaft, sagte Kozack.

In den USA legt das Parlament eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Mittlerweile ist der Schuldendeckel erreicht, und das US-Finanzministerium muss die Kapitalreserven anzapfen - denn die USA dürfen nun keine neuen Schulden mehr aufnehmen, um ihre Rechnungen zu begleichen.

Für eine Anhebung des Deckels braucht US-Präsident Joe Biden die Republikaner. Diese stemmen sich aber gegen eine Anhebung ohne deutliche Einsparungen bei gewissen Staatsausgaben.

US-Finanzministerin Janet Yellen hat zuletzt gewarnt, dass der US-Regierung bereits am 1. Juni das Geld ausgehen könnte, um ihre Schulden zu begleichen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel