Börse am Morgen: Dax weiter stabil – Münchener Rück mit Gewinnrückgang – Baugenehmigungen weiter rückläufig

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Die Unsicherheiten angesichts des drohenden Zahlungsausfalls der USA lassen auch am Mittwoch am deutschen Aktienmarkt nicht viel Bewegung zu. Nach einer Stunde Handel liegt der Dax mit 0,16 Prozent im Plus bei 15.925 Punkten. Damit setzt er den seit knapp zwei Wochen laufenden Trend der Seitwärtsbewegung fort.

US-Präsident Joe Biden wird wegen des drohenden Zahlungsausfalls seines Landes bereits am Sonntag nach Beendigung des G7-Gipfels in Japan in die Heimat zurückkehren. US-Finanzministerin Janet Yellen warnte, dass der Zahlungsausfall bereits am 1. Juni eintreten könnte. Nach einem hochrangigen Treffen zur Beilegung des US-Schuldenstreits am Montag hatte sich Biden jedoch „optimistisch“ geäußert.

Türkei-Beben lässt Gewinn der Munich Re sinken

Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien hat dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re im ersten Quartal einen Gewinnrückgang eingebrockt. Gestiegene Großschäden und negative Währungseffekte ließen den Überschuss im Jahresvergleich um 14 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro sinken, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in München mitteilte. Das Beben in der Türkei schlug bei der Munich Re mit rund 600 Millionen Euro zu Buche. Dennoch sieht Finanzvorstand Christoph Jurecka verbesserte Chancen, dass die Munich Re ihr Gewinnziel von rund 4,0 Milliarden Euro in diesem Jahr übertrifft.

Erstmals wurden die Zahlen nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9 berechnet, die seit Anfang 2023 für große Versicherer gelten. Die Vorjahreswerte des ersten Quartals wurden entsprechend angepasst. Im ersten Quartal steigerte der Konzern seinen Versicherungsumsatz um knapp acht Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Auch die Kapitalanlagen warfen dank der gestiegenen Zinsen deutlich mehr ab. Rückenwind erwartet der Vorstand weiterhin von höheren Preisen in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung: Bei der Vertragserneuerung zum 1. April setzte die Munich Re bei ihren Kunden hier 4,7 Prozent höhere Preise durch und baute ihr Geschäftsvolumen um 11,1 Prozent aus.

Rückgang der Baugenehmigungen beschleunigt sich

Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist im März so stark gesunken wie seit 16 Jahren nicht mehr. Die Behörden bewilligten den Bau von 24 500 Wohnungen. Das war ein Minus von 29,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Der Rückgang beschleunigte sich damit. Ein stärkeres Minus zum Vorjahresmonat hatte es den Angaben zufolge zuletzt im März 2007 gegeben (minus 46,5 Prozent). In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurden insgesamt 68 700 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 25,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Trotz der großen Nachfrage nach Wohnraum sinkt die Zahl der Baugenehmigungen seit dem vergangenen Jahr. Wegen der stark gestiegenen Kreditzinsen und hoher Baupreise halten sich viele Bauherren mit Projekten zurück oder stornieren sie - von privaten Hausbauern bis Großinvestoren. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat eingeräumt, dass die Ampel-Koalition das Ziel von jährlich 400 000 neuen Wohnungen verfehlen wird.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis März 2023 insgesamt 57.700 Wohnungen genehmigt, ein Rückgang von 28,4 Prozent. Dabei verringerte sich Zahl der Genehmigungen für Einfamilienhäuser um 31,1 Prozent auf 14.300, für Zweifamilienhäuser sogar um 51,9 Prozent auf 4.100 Wohnungen. Bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, sank die Zahl der genehmigten Wohnungen um 25,2 Prozent auf 37.200.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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