Ein genauerer Blick lohnt sich

Plus 4 Prozent: Dax-Konzerne erwirtschaften 45,3 Mrd. EUR Gewinn – doch es gibt einen Haken

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Am Mittwoch haben mit der Commerzbank, Siemens und Münchner Rück die letzten Dax-Konzerne ihre Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Auf dem ersten Blick sieht es ganz aus: Zusammen haben sie einen Gewinn von 45,3 Mrd. EUR erzielt. Vier Prozent mehr als im letzten Jahr.

Ein Löwenanteil dieser Gewinne fällt auf die Deutsche Telekom, die 15,4 Mrd. EUR erwirtschaftet hat. Aber: Dies ist einem Einmaleffekt geschuldet.

Die Telekom hat ihre Funkmasten verkauft. Rechnet man diesen Sondereffekt heraus, dann haben die Dax-Unternehmen 31,9 Mrd. EUR Gewinn erwirtschaftet. Das ist ein Minus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wie geht es weiter?

Mehrere Faktoren deuten darauf hin, dass die alten Bestmarken in absehbarer Zeit nicht mehr erreicht werden. Auf dem wichtigen chinesischen Markt ist die Erholung nach dem Ende der staatlich verordneten Corona-Maßnahmen nicht eingetreten.

Im Schnitt aller Dax-Konzerne ist der Gewinn im ersten Quartal in Asien um 2,5 Prozent zurückgegangen – während er in Europa um 11 Prozent und in Nordamerika um 9 Prozent gestiegen ist. Beispiel: Bayer beklagte einen Umsatzrückgang bei den Pharmaprodukten. Die Lage in China gilt als als wesentliche Ursache.

Weitere Faktoren, die sich auf die Bilanz auswirken können, sind die Lohnforderungen der Arbeitnehmer, die weiterhin unsichere wirtschaftliche Lage und die Zinserhöhungen, die die Kosten für die Beschaffung von Kapital in die Höhe treibt.

Es gibt auch positive Signale

Der Konsum ist allerdings bisher noch nicht eingebrochen – trotz Inflation und Rezessionssorgen. Auch konnten die Unternehmen oft ihre gestiegenen Kosten weitergeben. So rechnet etwa der Lufthansa-Chef Carsten Spohr mit einem sehr guten Sommergeschäft – eben auch weil die Passagiere höhere Preise akzeptieren.

Auch der im MDax gelistete Konzern CTS Eventim hat ein gutes erstes Quartal hinter sich. Der Umsatz steigerte sich um den Faktor 1,5 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Laut Eventim-Chef Schulenberg ist dies der Beleg, dass das Interesse für Live-Entertainment ungebrochen ist.

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