Börse am Morgen: Dax leicht im Minus – Citigroup: Bei Telekom keine Kursimpulse mehr zu erkennen

onvista · Uhr
Quelle: viewimage/Shutterstock.com

Der Dax ist am Montag mit moderaten Verlusten in die Woche gestartet. Damit zollte er seinem zuletzt guten Lauf und dem weiter ungelösten US-Schuldenstreit etwas Tribut. Nach einer Stunde Handel liegt er mit 0,1 Prozent leicht im Minus bei 16.259 Punkten. Am Freitag hatte er mit 16.331 Punkten ein Rekordhoch erreicht, war dann aber zurückgefallen.

Dass der Dax am Freitag ein Rekordhoch trotz des immer noch schwellenden Streits um die Erhöhung der US-Schuldenobergrenze zeigt, dass die Anleger von einem Kompromiss ausgehen. Beide Seiten werden es wohl nicht auf einen Shutdown ankommen lassen.

Wichtig sei, dass der Dax nicht zu weit von seinem neuen Rekord abrutsche. Auch die Experten der Postbank halten eine baldige „Verschnaufpause“ für wahrscheinlich.

Laut Stephen Innes von SPI Asset Management sind die Anleger alles andere als in Untergangsstimmung, aber doch jederzeit bremsbereit. Einen Deal bis Anfang Juni hält er für wahrscheinlich, das Timing sei aber unklar.

An diesem Montag wollen sich US-Präsident Joe Biden und der Verhandlungsführer der oppositionellen Republikaner, Kevin McCarthy, erneut zu einem Spitzengespräch treffen - allerdings erst deutlich nach dem Börsenschluss in Europa. Die Zeit drängt: Anfang Juni droht ein Zahlungsausfall der US-Regierung, falls sich Bidens Team bis dahin nicht mit den Republikanern im Kongress auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze verständigt.

Telekom von Liste gestrichen: Fehlt für Fantasie für Kurstreiber

Die US-Bank Citigroup hat die Papiere der Deutschen Telekom nach zuletzt überdurchschnittlich gutem Kursverlauf von der „European Focus List“ gestrichen. Auf so eine Liste setzt die Citigroup Unternehmen, bei denen sie Kurspotenzial erkennen.

Die Einstufung beließ Analyst Georgios Ierodiaconou in einer am Montag vorliegenden Studie jedoch bei einem Kursziel von 26 Euro auf „Buy“. Er vermisst nun vorerst Impulse, die den Kurs weiter antreiben könnten - und ersetzt die Papiere auf der Auswahlliste durch die britische BT Group, die ein klarer Profiteur regulatorischer und marktseitiger Rahmenbedingungen sei.

Ryanair erwartet steigende Passagierzahlen - Boeing-Lieferungen aber Risiko

Der Billigflieger Ryanair erwartet für sein laufendes Geschäftsjahr steigende Passagierzahlen sowie eine starke Nachfrage in der wichtigen Sommerreisesaison. So sollen die Passagierzahlen 2023/24 (per Ende März) um zehn Prozent auf 185 Millionen steigen, teilte das Unternehmen am Montag in Dublin mit. Allerdings könnte diese Zahl wegen der Verschiebungen von Flugzeuglieferungen des Herstellers Boeing auch leicht niedriger ausfallen. Die Kerosinkosten dürften sich um eine Milliarde Euro erhöhen. Steigende Umsätze sollen dies aber ausgleichen können. Den Nettogewinn sieht Ryanair daher leicht höher als im Vorjahr.

Im vergangenen Geschäftsjahr erholte sich Ryanair weiter von den Folgen der Corona-Pandemie und profitierte von preisbewussten Kunden, die in der Inflation auf günstige Reisen setzten. Der Umsatz wurde 2022/23 mit knapp 10,8 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

Die Zahl der Passagiere legte um 74 Prozent auf 168,6 Millionen zu, dabei gewann das Unternehmen in den meisten EU-Ländern Marktanteile hinzu. Nach Steuern verdiente Ryanair 1,43 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten die Iren noch einen Verlust von 355 Millionen Euro verzeichnet. Die Zahlen fielen leicht besser aus als von Analysten erwartet.

Regional Tausende Transportanträge für Windradbau unbearbeitet

Ausgerechnet in der wichtigen Windregion Nordwestdeutschland stockt der Ausbau der Windkraft - wegen unbearbeiteter Anträge für Schwertransporte. Bei der Regionalniederlassung der bundeseigenen Autobahn GmbH, die Stellungnahmen an die genehmigenden Länder abgeben muss, ist ein größerer Teil der Anfragen unbearbeitet - laut „Bild am Sonntag“ rund 15.000. Ein Sprecher der Autobahn GmbH dementierte aber die Information der Zeitung, dass die Niederlassung, die vor allem Niedersachsen und Teile Hessens umfasst, keine Anträge mehr annehme.

Der Sprecher erklärte dazu am Sonntag, Ziel sei es, den Prüfprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen. „Dazu wird aktuell die mit dem Betriebsstart der Autobahn GmbH von den Ländern übernommene Praxis auf eine bundesweit einheitliche und weitgehend automatisierte Autobahn-Lösung umgestellt. In Bereichen, in denen bereits das neue Prüfverfahren eingeführt wurde, können stabile Bearbeitungsdauern verzeichnet werden. Wo noch händische Prüfverfahren angewandt und Teilaufgaben in Form von Kooperationen durch die Bundesländer wahrgenommen werden, kann es aufgrund der gestiegenen Anhörungszahlen derzeit zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von Anträgen kommen. Hier wird mit personeller Verstärkung gegengesteuert.“

Der Zeitung zufolge sind für den Transport der Bauteile einer Windenergieanlage 150 Genehmigungen erforderlich. Verkehr-Staatssekretär Oliver Luksic (FDP) kündigte im Blatt eine deutliche Beschleunigung der Genehmigungen an. Dazu gehörten weniger Begleitfahrzeuge und Dauergenehmigungen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel