Börse am Morgen: Dax stabil – Auftrag für Wasserstofftochter von Thyssenkrupp – Zoom erhöht Prognose

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Quelle: Marco Ritzki/Shutterstock.com

Der Dax hat am Dienstag zum Auftakt etwas nachgegeben. Das Minus belief sich nach einer Stunde Handel auf 0,07 Prozent bei 16.212 Punkten. Im US-Schuldenstreit gibt es zwar Bewegung, aber weiter keinen Durchbruch zwischen Weißem Haus und Republikanern. Ab Anfang Juni droht ein Zahlungsausfall der US-Regierung, wenn keine Lösung gefunden wird.

Nach Ansicht aller Marktteilnehmer wird es zwischen den Republikanern und Demokraten in den USA zu einer Lösung kommen. Niemand rechnet mit einem Scheitern der Gespräche.

Thyssenkrupp Nucera baut Elektrolyseure für Stahlwerk in Schweden

Der Anlagenbauer Thyssenkrupp Nucera hat einen Großauftrag zum Bau von Elektrolyseuren für ein geplantes Stahlwerk in Nordschweden erhalten. Nucera ist die Wasserstofftochter von Thyssenkrupp und verfolgt das Ziel, grünen Wasserstoff für die Industrie herzustellen.

Wie das Unternehmen mitteilte, werde es für H2 Green Steel im schwedischen Boden Wasserstoff produzieren. Herzstück des Stahlwerks ist eine sogenannte Direktreduktionsanlage. Darin ersetzt klimaneutral hergestellter Wasserstoff die in klassischen Hochöfen verwendeten Kohle und Koks, um dem Eisenerz Sauerstoff zu entziehen.

Die Anlagen sollen mit klimaneutral erzeugtem Strom aus Wind- und Wasserkraftwerken betrieben werden. Der auf diese Weise kohlendioxidfrei erzeugte Wasserstoff wird daher als „grün“ bezeichnet. Nucera stellt Module mit einer Einzelleistung von 20 Megawatt her. Insgesamt ist die Lieferung von Anlagen mit mehr als 700 Megawatt vereinbart. Die CO2-Emissionen des Stahlwerks sollen im Vergleich zur konventionellen Stahlerzeugung um bis zu 95 Prozent geringer sein.

Das Stahlwerk soll den Betrieb Ende 2025 aufnehmen. In der Anfangsphase werde das Werk im Jahr 2,5 Millionen Tonnen grünen Stahl produzieren, hieß es. Bis 2030 soll die Produktion auf rund fünf Millionen Tonnen steigen. Zum Vergleich: Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp produziert im Jahr rund 11 Millionen Tonnen Rohstahl.

Das genaue Auftragsvolumen wurde nicht bekannt. Eine Sprecherin von H2 Green Steel erklärte, dass solche Verträge üblicherweise mit einigen Milliarden schwedischen Kronen bewertet würden, was einigen Hundert Millionen Euro entspreche.

Auch in Deutschland planen die Stahlerzeuger Thyssenkrupp, Salzgitter und ArcelorMittal Direktreduktionsanlagen, die mit Wasserstoff betrieben werden.

Videokonferenzanbieter Zoom Video erwartet bessere Geschäfte

Der Videokonferenzanbieter Zoom Video schätzt seine Aussichten für das aktuelle Geschäftsjahr besser ein. Der Konzern erwartet jetzt für den bis Ende Januar 2024 laufenden Zeitraum 4,465 bis 4,485 Mrd. USD Gesamterlös, wie das Unternehmen am Montagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Bisher war das Management um Gründer und Chef Eric Yuan von etwas weniger ausgegangen. Das bereinigte Nettoergebnis je Aktie soll sich auf 4,25 bis 4,31 USD belaufen, bisher standen 4,11 bis 4,18 USD im Raum.

Im ersten Quartal hat Zoom die Zahl der Unternehmenskunden steigern können, der Umsatz legte um drei Prozent zu. Der um Kosten für unter anderem Aktienvergütungsprogramme bereinigte Gewinn stieg ebenfalls. Die Aktie gewann nachbörslich zuletzt 1,9 Prozent.

Weil kündigt deutsch-norwegische Energiekonferenz an

Bei der Hannover Messe im kommenden Jahr soll es eine deutsch-norwegische Energiekonferenz geben. Das sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Oslo nach Gesprächen mit Norwegens Wirtschaftsminister Jan Christian Vestre. Schwerpunkt dieser Konferenz soll laut Staatskanzlei das Thema Wasserstoff sein. Die Hannover Messe ist für April 2024 geplant.

Die Öl-Nation Norwegen betrachtet emissionsfreien oder zumindest emissionsarmen Wasserstoff als einen Energieträger mit gehörigem Potenzial, den Treibhausgasausstoß verschiedener Sektoren zu verringern, vor allem in der Industrie und im Verkehr. Deshalb will das skandinavische Nicht-EU-Land eine ganzheitliche Wertschöpfungskette aufbauen, die sich von der Herstellung des Wasserstoffes über dessen Verteilung bis zum Verbrauch erstreckt.

Weil hatte zuletzt für eine Wasserstoff-Pipeline zwischen Norwegen und Niedersachsen geworben. Anfang des Jahres hieß es in einer Mitteilung von RWE, eine Wasserstoff-Pipeline zwischen Norwegen und Deutschland werde derzeit von den Unternehmen Gassco, Equinor und Dritten geprüft. Bis 2030 sollen nach den damaligen Plänen zunächst zwei Gigawatt und bis 2038 bis zu zehn Gigawatt Wasserstoff in Norwegen produziert und in die Leitung eingespeist werden. Wilhelmshaven in Niedersachsen gilt als ein möglicher Anlandepunkt dieser Pipeline. Entschieden ist dies aber noch nicht.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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