Börse am Morgen: Dax nähert sich 16.000 – Meta will schneller als Apple sein – Ceconomy will profitabler werden

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Quelle: Yuganov Konstantin/Shutterstock.com

Die endgültige Abwendung der Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Freitag in Kauflaune versetzt. Nach dem Repräsentantenhaus billigte auch der Senat in Washington einen Gesetzentwurf, mit dem die staatliche Schuldenobergrenze in den USA vorerst ausgesetzt wird. Ohne den Schritt wäre der US-Regierung in wenigen Tagen (5. Juni) das Geld ausgegangen. Nun richten sich die Blicke der Anleger auf die am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten.

Der Dax gewann in den ersten Handelsminuten 0,7 Prozent auf 15.961 Punkte. Auf diesem Niveau liegt er auch knapp eine Stunde nach Handelsbeginn. Am Donnerstag hatte sich der Leitindex von seinen klaren Verlusten der Vortage um 1,2 Prozent erholt. Damit deutet sich für den Dax eine neutrale Wochenbilanz an. Weitere Impulse könnten um 14:30 MEZ kommen, wenn die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden. Fallen sie gut aus, könnte sich die Fed in ihrer Zinserhöhungspolitik bestätigt sehen.

Meta kündigt vor erwarteter Apple-Premiere neue VR-Brille an

Kurz vor der erwarteten Vorstellung einer Datenbrille von Apple versucht Platzhirsch Meta, dem potenziellen Konkurrenten mit einer eigenen Ankündigung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Meta-Chef Mark Zuckerberg stellte für den Herbst ein neues Modell seiner Quest-Brillen in Aussicht, das dünner und leistungsstärker als vorherige Generationen sein werde.

Er hob dabei speziell hervor, dass das Headset gut darin sein werde, im Blickfeld der Nutzer digitale Objekte und reale Umgebungen zusammenzuführen. Das soll Medienberichten zufolge auch eine zentrale Funktion der Apple-Brille sein. Erwartet wird, dass der iPhone-Konzern das seit Jahren entwickelte Gerät am kommenden Montag zur Eröffnung seiner Entwicklerkonferenz WWDC präsentiert. Den Medienberichten zufolge könnte der Preis des Geräts 3000 US-Dollar (rund 2800 Euro) erreichen. Zuckerberg kündigte für die Quest 3 einen Preis von rund 500 Dollar an.

Der Facebook-Konzern Meta ist schon seit fast einem Jahrzehnt in dem Geschäft unterwegs. Zunächst setzte Zuckerberg auf Virtuelle Realität (VR), bei der Nutzer komplett in digitale Welten eintauchen. 2014 kaufte er den VR-Brillen-Pionier Oculus. Zuckerberg gab auch das Ziel aus, eine virtuelle Welt - das „Metaverse“ - als zukünftige Computer-Plattform zu etablieren. Damit hat auch die Änderung des Konzernnamens von Facebook zu Meta zu tun. Allerdings blieben die Aktivitäten bisher ein Nischengeschäft - aber ein sehr kostspieliges. Allein im vergangenen Quartal verbuchte die dafür zuständige Sparte Reality Labs einen operativen Verlust von vier Milliarden Dollar.

Mit den „Mixed-Reality“-Funktionen der Quest 3 stellt Meta etwa in Aussicht, am Küchentisch ein virtuelles Gesellschaftsspiel zu nutzen oder das Wohnzimmer mit digitaler Kunst auszuschmücken. Die echte Umgebung wird dabei von Kameras aufgenommen und für die Nutzer auf den Displays in der Brille zusammen mit zusätzlichen digitalen Elementen dargestellt.

Ceconomy setzt auf Schub aus dem Online-Handel: Höhere Profitabilität geplant

Der Elektronikhändler Ceconomy will bis zur Mitte des Jahrzehnts profitabler werden. Dabei wollen die Düsseldorfer deutlich mehr Umsatz im Online-Handel machen. Zudem sollen die Ladengeschäfte von MediaMarkt und Saturn umfassend modernisiert werden, und das Geschäft mit Dienstleistungen wie etwa Reparaturen soll ausgebaut werden.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll bis zum Geschäftsjahr 2025/26 auf über 500 Millionen Euro steigen, teilte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf auf einem Kapitalmarkttag mit. Zum Vergleich: 2021/22 waren es 197 Millionen Euro. Auch die Bruttomarge und der freie Zufluss von Barmitteln sollen sich verbessern.

Ceconomy sei fest entschlossen, das Geschäft profitabel auszubauen, sagte Finanzchef Kai-Ulrich Deissner laut Mitteilung. Gleichzeitig stünden Kostendisziplin und die Stärkung der Liquidität „weiter ganz oben auf unserer Agenda.“

Frankreich: Industrie produziert wieder mehr

Die Industrieunternehmen in Frankreich haben im April wieder mehr produziert. Die Gesamtproduktion stieg gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt einen niedrigeren Zuwachs von 0,3 Prozent erwartet. Der Anstieg folgt auf einen Rückgang um 1,1 Prozent im Vormonat. Im Jahresvergleich stieg die Produktion im April um 1,3 Prozent.

Im Detail entwickelte sich die Industrie solide. Die Warenherstellung im verarbeitenden Gewerbe stieg im Monatsvergleich um 0,7 Prozent. Die Aktivität im Bergbau und bei den Versorgern legte um 1,8 Prozent zu, während das Baugewerbe um 0,8 Prozent wuchs.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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