Dax Tagesrückblick

Dax macht vor Zinsentscheiden weiter Pause – Chemie-Werte unter Druck

onvista · Uhr
Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Der Dax ist zum Ende einer ruhigen Woche weiterhin kaum vom Fleck gekommen. Am Freitag ging der Leitindex 0,25 Prozent tiefer bei 15.949,84 Punkten aus dem Handel. Damit hält der Dax Kontakt zur runden Marke von 16.000 Punkten, muss auf Wochensicht aber ein Minus von rund 0,6 Prozent hinnehmen. Die Investoren warten auf frische Impulse, die erst mit den Zinsentscheiden der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche zu erwarten sind. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 0,10 Prozent auf 27.154 Zähler.

Solange die Anleger nicht wissen, ob die US-Notenbank in der kommenden Woche zumindest eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus einlegt oder nicht, legen sie eben an der Börse eine Pause ein.

Jürgen Molnar (Kapitalmarktstratege RoboMarkets)

Eine Zinspause sei dabei das Mindeste, was die Investoren von der Fed erwarten. Die Ankündigung von Zinssenkungen sei jedoch Wunschdenken, ergänzte Molnar. Bei der EZB rechnen die Anleger dagegen in jedem Fall mit weiteren Zinserhöhungen.

Chemie-Werte unter Druck

Chemie-Aktien litten unter einer Gewinnwarnung von Croda, an der laut Analysehaus Bernstein „alle Hauptgeschäftsbereiche einen Teil der Verantwortung tragen“. Der schwache Ausblick des britischen Spezialchemiekonzerns nährt Sorgen in der gesamten Branche, denn Croda rechnet unter anderem mit einer Fortsetzung des Lagerbestandsabbaus in den Industrie- sowie in den konsumentennahen Endmärkten. Außerdem wird eine sich abschwächende Entwicklung im Pflanzenschutzgeschäft erwartet.

Als schwächste Aktien im Dax büßten in der Folge Brenntag 4,4 Prozent und Symrise 4,3 Prozent ein. BASF verloren 1,8 Prozent, Bayer gaben 1,5 Prozent nach. Evonik und K+S zeigten sich im MDax ebenfalls sehr schwach, Wacker Chemie war mit einem Abschlag von 4,2 Prozent sogar das Schlusslicht im Index der mittelgroßen Werte.

Shop Apotheke sackt ab

Die Papiere der Shop Apotheke sackten indes nach einer Abstufung durch die britische Bank HSBC um 8,3 Prozent ab, zeitweise verloren sie fast 16 Prozent. Die Bewertungslücke zwischen der deutschen Versandapotheke und ihrer Konkurrentin DocMorris aus der Schweiz hat laut Analyst Christopher Johnen „extreme Ausmaße“ erreicht. Daraus ergäben sich Chancen, denn der Markt sei zu negativ für DocMorris und zu optimistisch für die Shop Apotheke gestimmt. Trotz der deutlichen Kursverluste haben die Aktien der Shop Apotheke ihren Wert seit Jahresbeginn aber verdoppelt und werden bei dieser starken Entwicklung im SDax nur von Morphosys in den Schatten gestellt.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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