Börse am Morgen

Dax scheitert an 16.000 Punkten – Porsche mit E-Auto-Konzept – General Motors kooperiert mit Tesla

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Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Der Dax hat sich am Freitag zum Handelsstart kaum vom Fleck bewegt. Mit einem Plus von 0,01 Prozent liegt der Leitindex bei 15.992 Punkten. Damit bleibt die runde Marke von 16.000 Punkten weiter im Fokus. Kursgewinne am Vortag in den USA waren keine große Stütze. Im Wochenverlauf steht beim Dax aktuell rund ein halbes Prozent Verlust zu Buche.

Seit Ende der vergangenen Woche hat sich das deutsche Börsenbarometer einmal mehr an der Charthürde von 16.000 Punkten festgelaufen. Das Wochenhoch bei knapp unter 16.115 Punkten bleibt die erste Orientierungsmarke nach oben, während die 21-Tage-Linie bei 15.966 Punkten Halt geben sollte. Sie gilt als Gradmesser für den kurzfristigen Trend und läuft seitwärts.

„Der Dax hangelt sich seit Tagen an dieser Linie entlang, und so ist das Indikatorenbild nicht eindeutig“, hieß es seitens der Experten der Helaba. Die sich auf Wochenbasis eintrübende technische Perspektive mahne jedoch zur Vorsicht, zumal das in der zweiten Maihälfte markierte Rekordhoch bei knapp unter 16.332 Punkten „keine nachhaltige, dynamische Aufwärtsbewegung zur Folge hatte“.

Portfolio-Manager Thomas Altmann sieht dies ähnlich. Er ist jedoch etwas optimistischer gestimmt für den Dax, der nach seinen Worten „wieder an Bewegungsarmut leidet“, nachdem er sich an den bisherigen vier Handelstagen dieser Woche in einer engen Spanne bewegt hat. Seine Schlussfolgerung über die Richtungssuche lautet: „Wann und in welche Richtung der Dax ausbricht, ist vollkommen offen.“

VW-Tochter Porsche stellt Konzept für Elektroauto vor

Der Sportwagenbauer Porsche will bei der Elektromobilität aufholen. Anlässlich des 75. Sportwagen-Jubiläums stellten die Stuttgarter am Donnerstag das Konzept eines neuen Elektrosportwagens vor. Über eine mögliche Serienproduktion spricht Porsche laut Pressemitteilung aber noch als Vision. Bisher hat der Autobauer mit dem Taycan nur ein reines E-Modell im Angebot.

Bis 2030 will Porsche mehr als 80 Prozent seiner Neufahrzeuge vollelektrisch ausliefern. Im vergangenen Jahr verringerte sich der reine E-Anteil von 13,7 auf 11 Prozent. Hintergrund waren Versorgungsengpässe für die Taycan-Produktion und folglich weniger Verkäufe. Auch Anfang 2023 setzte sich der Abwärtstrend fort. Parallel investiert Porsche in potenziell klimafreundliche E-Fuels. Den Klassiker 911 will Porsche bis auf Weiteres nicht als rein batterieelektrisches Fahrzeug anbieten.

Am 8. Juni 1948 erhielt der erste Porsche-Sportwagen seine Betriebserlaubnis. Schon zuvor hatte Ferdinand Porsche Autos konstruiert und gebaut - unter anderem den Vorgänger des VW-Käfer. Sein Sohn Ferry brachte dann mit dem Porsche 356 den ersten Sportwagen auf den Markt. Der Ur-Porsche hatte 35 PS und eine Spitzengeschwindigkeit von 135 Kilometern pro Stunde.

Auch General Motors setzt auf Teslas Ladenetz für E-Autos

Tesla öffnet sein Supercharger-Ladenetz für Elektroautos des Rivalen General Motors (GM). Ab kommendem Jahr sollen GM-Kunden Zugang zu den rund 12 000 Ladesäulen von Tesla erhalten, wie der größte US-Autobauer am Donnerstag (Ortszeit) in Detroit mitteilte. Teslas Ladetechnik setzt sich damit immer mehr durch. GM-Chefin Mary Barra sprach von einem Schritt, der die Branche zu einem einheitlichen Ladestandard in Nordamerika bringen könnte.

Im Mai hatte der E-Auto-Pionier von Starunternehmer Elon Musk bereits eine ähnliche Kooperation mit dem zweitgrößten US-Hersteller Ford beschlossen. Bei Anlegern kam die Partnerschaft zwischen GM und Tesla gut an – beide Aktien reagierten nachbörslich mit deutlichen Kursgewinnen. Kunden von GM werden zunächst noch einen Adapter benötigten, um Teslas Supercharger mit ihren E-Autos anzuzapfen. Ab 2025 will GM neue Fahrzeuge dann auf die Technik von Tesla ausrichten.

China: Inflation bleibt auf sehr niedrigem Niveau - Erzeugerpreise sinken weiter

In China bleibt der Anstieg der Verbraucherpreise weiter sehr niedrig. Da sich zudem der Rückgang der Erzeugerpreise beschleunigte, hat die Notenbank weiter viel Spielraum, um die sich abschwächende Wirtschaft anzukurbeln. Die Verbraucherpreise seien im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent gestiegen, teilte das nationale Statistikamt am Freitag in Peking mit. Die Inflation bleibt damit nahe der Nulllinie. Experten hatten mit einem Wert in dieser Größenordnung gerechnet. Im April war die Teuerungsrate überraschen stark auf 0,1 Prozent gefallen.

Mit einem Rückgang von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fielen die Preise auf Produzentenebene im Mai noch stärker als zuletzt. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Minus von 4,3 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Erzeugerpreise um 3,6 Prozent gesunken. Nachdem die Produzenten Ende 2021 beziehungsweise Anfang 2022 bei den Preisen zum Teil zweistellige Steigerungsraten hinnehmen mussten, gehen diese inzwischen den achten Monat in Folge zurück. Der Rückgang im Mai war der höchste seit 2016.

Angesichts der jüngsten Konjunkturdaten, wie dem Einkaufsmangerindex für die Industrie oder Daten vom Häusermarkt, sehen Experten wie Zhiwei Zhang, Chefvolkswirt von Pinpoint Asset Management, die Gefahr einer Deflation in China. „Die jüngsten Konjunkturindikatioren senden einheitliche Signale einer sich abkühlenden Wirtschaft“, sagte er der Nachrichtenagentur Bloomberg. Eine Deflation ist das Gegenteil der Inflation und bezeichnet den Rückgang des allgemeinen Preisniveaus.

Für den Großteil der Experten ist eine Deflation für die Entwicklung einer Volkswirtschaft gefährlicher als leicht steigende Preise. Verbraucher profitieren zwar auf den ersten Blick davon, da sie weniger für Güter und Dienstleistungen zahlen müssen. Eine Deflation drückt aber im Normalfall auch auf die Gewinne von Unternehmen und birgt damit zum Beispiel die Gefahr von niedrigeren Löhnen oder Entlassungen.

Die Preisentwicklung in China hebt sich von vielen anderen Ländern ab, die unter einer hohen Inflation leiden.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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