Börse am Morgen

Dax über 16.000 – Thyssenkrupp bringt Wasserstofftochter an Börse – Fords neues E-Autowerk in Köln

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Eine Stunde nach Handelsbeginn kletterte der Dax um 0,78 Prozent auf 16.074 Punkte. Damit hat der Dax die Marke von 16.000 Punkten überwunden. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit zunehmender Schwankungen diese Woche sehr hoch.

Der Grund: Am Mittwoch entscheidet die Fed über weitere Zinserhöhungen und einen Tag später die EZB. Bis Mittwochabend – die Fed verkündet ihre Entscheidung im 20:00 Uhr MEZ – werden keine großen Kursschwankungen erwartet. Die 16.000 Punkte bleiben die Marke, um die sich der Leitindex bis zum Fed-Zinsentscheid bewegen dürfte.

IPO: Thyssenkrupp plant Börsengang von Wasserstoff-Tochter Nucera vor dem Sommer

Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp macht mit dem Börsengang seiner Wasserstoff-Tochter Nucera Ernst. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung solle 500 bis 600 Millionen Euro einbringen, teilte Thyssenkrupp Nucera am Montag in Dortmund mit. Die Platzierung der Aktien sei vor der Sommerpause geplant, sofern das Marktumfeld mitspielt. Thyssenkrupp will den Angaben zufolge langfristig die Mehrheit an seiner Tochter halten. Der bisherige Minderheitsaktionär Industrie De Nora wolle seine langjährige Partnerschaft mit dem Unternehmen fortführen.

Bei dem Börsengang will Thyssenkrupp Nucera nach eigenen Angaben vor allem neu ausgegebene Stammaktien aus einer Kapitalerhöhung anbieten. Die Gesamtzahl der angebotenen Aktien und weitere Bedingungen würden noch festgelegt. Den Erlös aus der Kapitalerhöhung will Thyssenkrupp Nucera zum Ausbau des Geschäfts mit der alkalischen Wasserelektrolyse verwenden. Thyssenkrupp hatte für Nucera bereits im vergangenen Jahr einen Börsengang ins Auge gefasst, wegen der volatilen Marktbedingungen dann aber zunächst davon Abstand genommen.

Ford eröffnet neues Kölner Elektroauto-Werk - Kanzler Scholz dabei

Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnet der Autobauer Ford am Montag (13.00 Uhr) sein neues Kölner Werk für Elektroautos. In der Domstadt hat der US-Konzern insgesamt zwei Milliarden Dollar bereitgestellt, um zwei E-Automodelle auf den Markt zu bringen und binnen sechs Jahren 1,2 Millionen Exemplare des Stromers zu produzieren.

Bei der Eröffnungsfeier wird auch der Urenkel des Firmengründers, William Clay Ford Jr., erwartet. Bis die Serienproduktion startet, dauert es noch: Dies soll bis zum Jahresende geschehen. Vorher sind noch Vorarbeiten mit Prototypen nötig.

Ford ist unter Druck, der Autokonzern hat im europäischen Pkw-Geschäft an Boden verloren. Die Firma schwenkte erst spät auf Elektrokurs ein. Unlängst gab das Management bekannt, Teile der Kölner Entwicklungsabteilung in die USA zu verlagern und Personal abzubauen. Damit verliert die Ford-Europazentrale in der Stadt am Rhein an Bedeutung in dem US-Konzern, an dem Standort mit aktuell rund 14.000 Beschäftigten sollen 2.300 Stellen wegfallen. Bei dem Kürzungsvorhaben inbegriffen ist ein kleiner Forschungsstandort in Aachen. Die Elektroinvestitionen sollen aber verdeutlichen, dass der Standort auch künftig eine wichtige Rolle spielen soll.

Verband rechnet mit stärkerem britischen Wirtschaftswachstum

Dank eines besseren globalen Ausblicks und gesunkener Energiepreise hat der britische Industrieverband CBI seine Wirtschaftsprognose angehoben. Für 2023 rechnet der Verband nun mit einem Plus von 0,4 Prozent, zuvor war er noch von einem Rückgang von 0,4 Prozent ausgegangen. 2024 werde die Wirtschaft voraussichtlich um 1,8 Prozent wachsen, das sind 0,2 Punkte mehr als noch im Dezember 2022 vorausgesagt. Die Inflation werde dieses Jahr weiter sinken und vor allem die historisch hohen Lebensmittelpreise würden wieder nachgeben, so die Prognose.

„Der Rückenwind sowohl für die britische als auch die globale Wirtschaft hat sich seit Jahresbeginn verstärkt“, sagte CBI-Volkswirt Alpesh Paleja. Auch das Ende der Corona-Beschränkungen in China und Erleichterungen bei den Lieferkettenproblemen hätten zu einer gewissen Widerstandsfähigkeit beigetragen.

Zugleich warnte der Verband vor andauernden Problemen. So bleibe die Produktivität niedrig. „Erstmals seit vier Jahrzehnten geht CBI davon aus, dass die realen Haushaltseinkommen das zweite Jahr in Folge sinken werden“, hieß es in der Mitteilung. „Dies wird zwangsläufig zu weiterem Druck auf die Haushaltsausgaben führen.“ Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei nachhaltig von den Corona-Folgen beschädigt. „Ende kommenden Jahres wird die Wirtschaft im Vergleich zum Vor-Corona-Trend rund 7 Prozent kleiner sein“, so der Verband.

Die britische Wirtschaft war zu Jahresbeginn leicht gewachsen. Im ersten Quartal stieg das BIP im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent. Zum Vorjahresquartal wuchs die Wirtschaftsleistung ebenfalls leicht um 0,2 Prozent. Die Entwicklung im Laufe der ersten drei Monate deutete allerdings nach unten: Während das BIP im Januar noch um 0,5 Prozent zulegte, stagnierte es im Februar. Im März schrumpfte die Wirtschaft sogar um 0,3 Prozent.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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