Börse am Morgen

Dax ruhig – Carl Zeiss Meditec wird pessimistischer – Rabattschlacht um E-Autos

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Nach seinem sehr schwachen Start in den August hat der Dax nach gut einer Stunde Handel mit rund 0,35 Prozent auf 15.948 Punkte zugelegt. Am Nachmittag steht mit den US-Arbeitsmarktdaten für Juli ein Hochkaräter auf der Agenda, die ein Signalgeber für die weitere Entwicklung der Inflation und damit die Geldpolitik der US-Notenbank sind.

Carl Zeiss Meditec: Profitabilität sinkt

Carl Zeiss Meditec kämpft weiterhin mit Lieferproblemen. Zuletzt konnte der Medizintechnikkonzern seine Logistikketten immerhin etwas stabilisieren und Geräte schneller an die Kunden bringen. Das Ergebnis blieb trotz eines Umsatzanstiegs aber nach den ersten neun Monaten unter dem Vorjahreswert zurück. Das Management wird daher wegen weiterer Belastungen bei seinen Jahreszielen erneut etwas pessimistischer. Es rechnet nun für das Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) nur noch mit einer Marge gemessen am Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) am unteren Rand der Spanne von 17 bis 20 Prozent, wie das Unternehmen am Freitag in Jena mitteilte. Dabei hält der Konzern an seinem Umsatzziel von 2,1 Mrd. EUR fest.

9M für 2022/23 Carl Zeiss Meditec im Überblick

Gestiegene Kosten und Probleme in China gingen zu Lasten des Gewinns. Dort zeichnen sich für den Abbau von in den Lockdowns speziell aufgestockten Lagerbeständen an Verbrauchsmaterialien weitere Belastungen für Ergebnis und Umsatz ab. Ein geringfügiger Anteil des Bestandsabbaus dürfte bereits im laufenden vierten Quartal umgesetzt werden.

Rabattschlacht bei E-Autos erreicht Europa

Die Autohersteller gewähren Käufern von Elektroautos in Deutschland zunehmend Preisnachlässe. Nach einer Studie der Unternehmensberatung PwC Strategy& stieg der durchschnittliche Rabatt für Stromer im Premiumsegment von Juni bis Juli um ein Viertel auf 14 Prozent. Im mittleren Segment stieg der Durchschnittsrabatt um ein Drittel auf 11 Prozent. „Lediglich im Volumenmarkt, in dem weiterhin die höchsten staatlichen Kaufprämien locken, blieben die Rabatte weitgehend gleich“ bei 9 bis 10 Prozent, teilte PwC am Freitag mit.

„Im Kampf um Marktanteile liefern sich die Autobauer eine BEV-Rabattschlacht, die nun Europa erreicht“, erklärten die Branchenexperten. Nachdem Corona-Lockdowns und Lieferengpässe lange für ein knappes Angebot und hohe Preise gesorgt hatten, zieht die Autoproduktion wieder an. Die Daten „zeigen, dass die Autobauer am deutschen Markt verstärkt auf Rabatte setzen und diese auch für BEVs gewähren“.

Mit einem Anteil von knapp 16 Prozent an den Zulassungen seien die Stromer jetzt auf der Schwelle zum Massenmarkt. Damit „herrschen nun auch im Elektrosegment normale Marktbedingungen mit allem, was dazu gehört“, sagte PwC-Branchenexperte Felix Kuhnert. „Die Early-Adopter und Überzeugungskäufer haben sich eingedeckt. Nun greifen die Mainstreamkäufer zu, die jedoch härtere Kriterien hinsichtlich Produkt und Preis anlegen.“

Die Rabatte belasteten die Gewinnmargen. Zudem stiegen die Preise für Lithium und andere Rohstoffe wieder. Die deutschen Autobauer würden in einen Preiskampf gezwungen, den sie nur bestehen könnten, wenn sie Puffer bei den Kosten hätten. In Deutschland gebaute Stromer seien rund 40 Prozent teurer als die gleichen Modelle, die in China gebaut und verkauft würden. Chinesische Autokonzerne verkauften ihre Stromer in Deutschland ebenfalls rund 40 Prozent teurer als in China, wo es gerade weitere Preissenkungen gegeben habe.

Indien schränkt Laptop-Import ein

Die indische Regierung hat mit sofortiger Wirkung den Import von Laptops, Tablets und anderen Computern eingeschränkt. Der Import sei nun nur noch mit einer speziellen Genehmigung möglich, teilte das Handelsministerium in Neu Delhi am Donnerstag mit. Örtliche Medien berichteten unter Berufung auf Analysten, dass die Entscheidung zu mehr Elektronikproduktion in Indien führen soll.

Indien hat Firmen Anreize unter anderem für die Elektronikproduktion im Inland geboten. Das Land möchte generell wichtiger in globalen Lieferketten werden. Zuletzt zog es vermehrt Smartphone-Hersteller in das Land mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern. Derzeit importiert Indien aber noch viele Laptops. So stieg etwa nach Angaben des Elektronikministeriums der Importwert von fertigen Elektronikgütern im Finanzjahr 2021/22 im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel auf umgerechnet 39 Milliarden Euro an.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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