Aktien Frankfurt: US-Inflationsdaten lassen Anleger erst einmal kalt

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Selbst ein überraschend geringer Inflationsdruck in den USA hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag nicht vom Hocker gerissen. Der Dax notierte am Nachmittag noch 0,3 Prozent im Plus bei 15 907 Punkten.

Die Inflation in den USA zog im Juli zwar etwas an, blieb mit 3,2 Prozent aber ein klein wenig unter der Erwartung von Volkswirten. Die Inflation ist ein wichtiger Signalgeber für die US-Notenbank Fed im laufenden Zinserhöhungszyklus zur Inflationsbekämpfung. Hoffnungen auf eine Zinspause der Fed im September könnten nun wieder neue Nahrung bekommen.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 1,03 Prozent auf 28 314,50 Punkte zu. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann rund ein Prozent.

Im Fokus stand zudem die Berichtssaison mit allein sieben Konzernen aus dem Dax. Hier war Siemens die größte Enttäuschung. Der Technologiekonzern verfehlte im abgelaufenen Quartal die Erwartungen von Analysten. Vor allem die Sparte Digital Industries enttäuschte die Marktteilnehmer. Der Kurs der im Dax schwer gewichteten Aktien rutschte um mehr als vier Prozent ab.

Höhere Preise und geringere Schäden durch Naturkatastrophen trieben den Versicherer Allianz im zweiten Quartal überraschend stark an. Die Titel gewannen im Dax mehr als drei Prozent. Auch für Munich Re ging es nach Zahlenvorlage um gut zwei Prozent hoch. Mit einem Plus von fast vier Prozent schnitten Hannover Rück noch besser ab. Der Rückversicherer hatte bereits am Vortag über seine Geschäftsentwicklung berichtet.

Die RWE - drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus mit zuletzt 1,1 Prozent. Ein Händler verwies auf Äußerungen des Managements in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Diese hätten Anleger enttäuscht, die auf einen Aktienrückkauf gehofft hatten.

Im MDax verloren die Aktien von SMA Solar 11,5 Prozent. Im Blick steht die Auftragslage des Herstellers von Solar-Wechselrichtern. Die Anteilsscheine von Jungheinrich sackten nach dem Quartalsbericht um mehr als sechs Prozent ab. Analyst Alexander Hauenstein von der DZ Bank erinnerte daran, dass Konkurrent Kion seine Jahresziele erhöht hatte. Die bloße Bestätigung von Jungheinrich könnte da für Verstimmung sorgen.

Im Nebenwerteindex SDax profitierte der IT-Sicherheitsdienstleisters Secunet von einer Belebung der Geschäfte im zweiten Quartal nach dem schwachen Jahresbeginn. Der Kurs zog um fast 13 Prozent an.

Der Euro kostete nach den Verbraucherpreisdaten aus den USA 1,1043 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0968 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,49 Prozent am Vortag auf 2,56 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,38 Prozent auf 124,39 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,11 Prozent auf 132,64 Punkte./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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