Dax Tagesrückblick: Achterbahnfahrt nach US-Inflationsdaten - Siemens-Aktie unter Druck

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Der deutsche Leitindex startete - beflügelt von guten Quartalszahlen - zunächst sehr positiv in den Handelstag, scheiterte aber zunächst an der 16.000er Marke und setzte deutlich zurück.

Nach den US-Inflationsdaten ging es dann nach kurzem Zögern kräftig gen Norden und der Index kletterte auf ein neues Wochenhoch im Bereich 16.050 Punkte. Ein Teil der Zugewinne wurde dann allerdings innerhalb der letzten beiden Handelsstunden wieder abverkauft. Der Index ging mit einem Plus von 144 Punkten bei 15.996 aus dem Handel - unterhalb der viel beachteten 16.000er Marke.

US-Inflation im Fokus

Die Teuerung in der weltgrößten Volkswirtschaft zog im Juli zwar etwas an, blieb aber ein klein wenig unter der Erwartung von Volkswirten. Die Inflation ist ein wichtiger Signalgeber für die US-Notenbank im laufenden Zinserhöhungszyklus zur Inflationsbekämpfung. Hoffnungen auf eine Zinspause der Fed im September könnten nun wieder neue Nahrung bekommen.

Siemens enttäuscht

Im Dax enttäuschte Siemens, die Aktien des Index-Schwergewichts waren mit minus 4,8 Prozent Schlusslicht. Der Technologiekonzern verfehlte im abgelaufenen Quartal die Erwartungen von Analysten, insbesondere in der Sparte Digital Industries.

Die RWE-Titel drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und schlossen 1,2 Prozent tiefer. Ein Händler verwies auf Äußerungen des Managements in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Diese hätten Anleger enttäuscht, die auf einen Aktienrückkauf gehofft hätten.

Dagegen konnten die Versicherer mit ihren Zwischenberichten überzeugen. Die Papiere von Dax-Spitzenreiter Allianz zogen um 4,9 Prozent an. Munich Re  und Hannover Rück gewannen 2,3 beziehungsweise 4,1 Prozent. Die Titel der Niedersachsen hatten bereits am Mittwoch von der Zahlenveröffentlichung profitiert.

Im MDax hatte Vitesco mit einem Kursanstieg um 6,3 Prozent die Nase vorn, nachdem der Hersteller von Antriebstechnik im zweiten Quartal überraschend gut abgeschnitten hatte. LEG Immobilien überzeugte trotz eines Milliardenverlusts - die Aktien zogen um 3,6 Prozent an.

Bei Thyssenkrupp stand ein Plus von 3,9 Prozent zu Buche. Moses Ola von der US-Bank JPMorgan lobte den Quartalsbericht des Industriekonzerns. Sowohl aus Sicht der einzelnen Sparten als auch hinsichtlich des Zahlungsmittelzuflusses (Cashflow) seien die Zahlen stark. Das Stahlgeschäft in Europa habe mit dem operativen Gewinn die Markterwartung fast um ein Fünftel überboten.

Dagegen verloren die Aktien von SMA Solar 6,9 Prozent. Im Blick stand der enttäuschende Auftragseingang des Herstellers von Solar-Wechselrichtern.

Die Anteilscheine von MDax-Schlusslicht Jungheinrich sackten um 7,2 Prozent ab. Analyst Alexander Hauenstein von der DZ Bank erinnerte daran, dass Konkurrent Kion seine Jahresziele erhöht hatte. Die bloße Bestätigung von Jungheinrich könnte da für Verstimmung gesorgt haben. (mit Material von dpa-AFX)

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