70 Prozent aus Bereich „Rüstung“

Rheinmetall: Marge bleibt unter Jahresziel - Prognose bestätigt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Postmodern Studio

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat trotz einer weiter schwächelnden Marge seine Jahresziele bestätigt. Wie bereits im ersten Quartal krankte das Ergebnis der Düsseldorfer an negativen Ergebnisbeiträgen von Unternehmensbeteiligungen. Der anhaltende Rüstungsboom beschert dem Konzern aber weiterhin hoch dotierte Aufträge.

An der Börse sorgten die Nachrichten für wenig Zuversicht. Die Papiere verloren kurz nach Handelsbeginn rund 3,5 Prozent und waren damit das Schlusslicht im Dax. Auf Jahressicht steht dennoch ein Zuwachs von rund 41 Prozent zu Buche.

Quartalszahlen Q2/23 Rheinmetall im Überblick

Umsatzreiber waren Geschäfte mit der Bundeswehr und anderen westlichen Armeen. 73,7 Prozent des Umsatzes wurden durch Aufträge aus dem Ausland erzielt. Überdurchschnittlich stark stiegen die Erlöse etwa im Geschäft mit militärischen Rad- und Kettenfahrzeugen. Der militärische Bereich macht laut Mitteilung mehr als 70 Prozent des Konzernumsatzes aus.

Nach Ansicht von JPMorgan-Analyst David Perry unterstreichen die anschwellenden Auftragsbücher Rheinmetalls sehr rosige Aussichten für die kommenden Jahre.

Das EBITDA und der Umsatz lagen über den Erwartungen der Analysten. Die EBITDA-Marge schrumpfte allerdings leicht von 8,1 auf 7,9 Prozent. Damit liegt sie wie bereits im Quartal zuvor deutlich unter dem Jahresziel von zwölf Prozent.

Unter dem Strich schlugen wie bereits im ersten Quartal negative Ergebnisbeiträge von Unternehmensbeteiligungen ins Kontor. Auch steigende Kosten für Rohstoffe sowie Cyberangriffe lasteten auf dem Gewinn. Der Gewinn nach Minderheiten lag mit 56 Millionen Euro knapp zwei Prozent unter dem Vorjahreswert.

Rheinmetall sieht sich auf Kurs

Dennoch sei Rheinmetall auf Kurs zu seinen Jahreszielen, sagte Konzernchef Armin Papperger laut Mitteilung. Die Regierungen hätten weitreichende Entscheidungen zur Beschaffung militärischer Ausrüstung getroffen, was sich bereits in ersten größeren Auftragseingängen spiegele. „So haben wir jüngst in einer einzigen Woche Verträge mit einem Auftragsvolumen von über 7 Milliarden Euro unterzeichnet - das ist ein neuer Rekord für uns“, sagte der Unternehmenslenker.

Auf Jahressicht rechnet Rheinmetall weiter mit einem Umsatz von 7,4 bis 7,6 Milliarden Euro. Nicht berücksichtigt ist darin der Zukauf des spanischen Munitionsherstellers Expal Systems, der 150 bis 190 Millionen Euro zum Jahresumsatz beitragen soll. Rheinmetalls operative Marge soll im laufenden Geschäftsjahr bei rund zwölf Prozent liegen.

Fazit

Im frühen Handel liegt die Aktie aber mit über 2,6 Prozent im Minus bei 259,70 EUR. Der Grund ist die Verfehlung der EBITDA-Marge, die leicht gesunken ist.

Anleger sollten sich davon aber nicht abschrecken lassen, denn fundamental hat sich nichts geändert: Es sieht sehr, sehr gut aus für die Rheinmetall-Aktie. Ein Ende des Aufrüstungsbooms ist auch nicht in Sichweite. Es ist nur eie Frage der Zeit, wann das Rekordhoch von 281,30 EUR aus dem April dieses Jahres überschritten wird. Der heutige Rücksetzer bietet sic daher gut für Nachkäufe an.

(mit Material von dpa-AFX)

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel