Börse am Morgen

Dax mit Gewinnen im frühen Handel – Covestro steigt dank Übernahmefantasie

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Quelle: Homepage Covestro

Zum Start in die vom Leitzinsentscheid in Europa dominierte neue Handelswoche hat sich der deutsche Aktienmarkt etwas weiter erholt. Der Dax knüpfte in der ersten Stunde des Xetra-Handels an seine moderaten Gewinne vom Freitag an: Er liegt mit 0,65 Prozent im Plus bei 15.841 Punkten

Seit Wochen schon ist der Dax auf Richtungssuche und bewegt sich in einer engen Handelsspanne zwischen rund 15.500 und etwa 16.000 Punkten. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex insgesamt etwas nachgegeben, sich aber von seinem Wochentief von 15.577 Punkten deutlich abgesetzt. Mit dem kleinen Kursplus vor dem Wochenende endete zudem eine fünftägige Verlustserie. 

Anleger warten auf den Donnerstag, wenn die EZB um 14:15 Uhr ihren Zinsentscheid bekannt gibt. Aus Sicht der Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) besteht angesichts der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag jedoch das Risiko, dass die Kurse in den kommenden Tagen stärker schwanken könnten. Denn unter Experten ist umstritten, ob es einen weiteren Zinsschritt geben wird, oder die europäischen Währungshüter eine Pause einlegen.  Die Unsicherheit am Markt bleibt daher erst einmal bis Donnerstagmittag bestehen.

Covestro weiter gefragt dank Übernahmefantasie 

Angesichts der ergebnisoffenen Gespräche von Covestro mit Abu Dhabi National Oil (Adnoc) bleibt das Anlegerinteresse am Kunststoffkonzern hoch. Die Papiere der Deutschen bauten ihre starken Kursgewinne vom Freitag zu Wochenbeginn aus und stiegen um bis zu 4 Prozent auf 53,56 Euro. Mit 12 Prozent Kursplus in zwei Handelstagen erreichen sie damit einen weiteren Höchststand seit Februar 2022. 

Analyst Christian Faitz von Kepler Cheuvreux erinnert in seinem Kommentar zu den am Freitag offiziell bestätigten Gesprächen daran, dass er bereits Anfang August einen Übernahmepreis von 70 Euro als faires Niveau für einen strategischen Investor genannt hatte.

Deutlicher Auftragsrückgang für Elektro- und Digitalindustrie 

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im Juli deutlich weniger neue Aufträge erhalten. Die Bestellungen lagen 17,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats, wie der Branchenverband ZVEI am Montag in Frankfurt mitteilte. Chef-Volkswirt Andreas Gontermann wies aber auf einen statistischen Basiseffekt hin, weil der Juli 2022 besonders stark gewesen war. Für den Gesamtzeitraum von bislang sieben Monaten im Jahr 2023 ist der Auftragseingang mit -0,5 Prozent daher auch nur leicht rückläufig. 

Die Produktion erreichte preisbereinigt in den ersten sieben Monaten ein Plus von 3,7 Prozent, wie der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) berichtete. Der Auftragsbestand wird so abgearbeitet. Der Umsatz summierte sich auf 139,4 Milliarden Euro, was zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von 12,6 Prozent bedeutete. Dennoch bewerteten die Unternehmen ihre Aussichten im August das fünfte Mal in Folge schwächer als noch im Vormonat. Die negativen Geschäftserwartungen hätten sich so gut wie nicht verändert.

Übernachtungszahlen im Juli weiterhin unter Vorkrisen-Niveau 

Der Tourismus in Deutschland hat auch im Juli die Übernachtungszahlen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie verfehlt. 57,1 Millionen Übernachtungen in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten bedeuteten zwar einen Zuwachs um 1,4 Prozent zum Vorjahr, aber weiterhin fehlten 2,9 Prozent zum Ergebnis aus dem Juli 2019. Das berichtete das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden. Vor allem Gäste aus dem Ausland sind nicht so zahlreich zurückgekommen. Deren Übernachtungszahlen lagen noch 8,1 Prozent unter dem Vorkrisen-Niveau.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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