Aktien Frankfurt: Freundlich erwartete Wall Street stabilisiert den Dax

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Freitag stabilisiert. Nachdem er zeitweise unter die Marke von 15 500 Punkten gesackt war, erholte sich der deutsche Leitindex nach und nach dank freundlich erwarteter US-Börsen. Kaum Einfluss hatte unterdessen, dass sich die Unternehmensstimmung in der Eurozone im September auf niedrigem Niveau leicht aufhellte.

Am Nachmittag zeigte sich das deutsche Börsenbarometer mit 0,04 Prozent im Plus bei 15 578,68 Punkten, was im Wochenverlauf ein Verlust von zwei Prozent bedeuten würde. Der MDax legte am Freitagnachmittag um 0,11 Prozent auf 26 604,81 Zähler zu.

An der Wall Street deutet sich nach den Verlusten der vergangenen drei Handelstage eine von Technologiewerte getragene Erholung an. Vor allem diese Branche hatte unter den jüngsten Zinssignalen der US-Notenbank Fed gelitten.

Seit Mittwochabend müssen sich die Anleger auf ein noch länger hohes Zinsniveau zur Inflationsbekämpfung in den USA einstellen. Angesichts steigender Anleiherenditen werden daher nun Investments in risikobehaftetere Aktienportfolios teilweise zurückgefahren. Die Rendite auf US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit erreichte mit rund 4,5 Prozent das höchste Niveau seit 2007.

Unter den Einzelwerten bewegten vor allem Analystenkommentare. An der Dax-Spitze gewannen Siemens Healthineers 3,1 Prozent. Der Medizintechnikkonzern dürfte gut durch sein Schlussquartal 2022/23 gekommen sein, erwartet JPMorgan-Analyst David Adlington. Er rechnet zudem mit einem guten Start samt starker Auftragsdynamik für das neue Geschäftsjahr.

Ebenfalls von einer JPMorgan-Studie gestützt, gewannen die Allianz-Papiere 1,3 Prozent auf 233 Euro. Analyst Farooq Hanif bleibt für die Versicherungsbranche positiv gestimmt, wobei die Allianz unabhängig von der Wirtschaftslage ihre selbst gesteckten Ziele erfülle. Diese Fähigkeit, Schocks zu verkraften, werde vom Markt ebenso übersehen wie die attraktive Kapitalrendite, schrieb er und empfiehlt die Aktie nun zum Kauf bei einem um 30 Euro höheren Kursziel von 270 Euro.

Die deutlichen Gewinne der MTU-Aktie bröckelten bis zum Nachmittag ab. Zuletzt ging es nur noch um 0,6 Prozent nach oben auf 162 Euro. Hier war es die Citigroup, die nach dem jüngsten Kurseinbruch ein Kaufurteil aussprach. Zwar senkte Analyst Charles Armitage sein Kursziel auf 217 Euro, das würde aber immer noch großes Kurspotenzial bedeuten. Die Verluste der Aktie des Triebwerksbauers infolge der GTF-Triebwerksprobleme seien überzogen, urteilte er, - ähnlich wie auch Metzler-Analyst Stephan Bauer. Er sieht noch Kurspotenzial bis 208 Euro und bekräftigte daher seine Kaufempfehlung.

Im MDax legten Jungheinrich nach einem Kommentar der britischen Investmentbank Barclays um 2,5 Prozent auf etwas über 29 Euro zu. Analyst Timothy Lee nahm das Papier des Gabelstaplerherstellers bei einem Kursziel von 36 Euro mit "Overweight" auf. Die Aktie biete eine attraktive Bewertung, schrieb er und verwies auf das Potenzial aus dem wachsenden Geschäft mit Lagerautomatisierung und lobte außerdem die starke Bilanz.

Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,0650 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,0635 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,79 Prozent am Vortag auf 2,77 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,27 Prozent auf 122,97 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,09 Prozent auf 129,48 Punkte./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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