Indien – Rasantes Wachstum und Aufstieg zum Industrie- und Technologiestaat

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Indien ist die sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt und hat einen der am schnellst wachsenden Finanzmärkte. Die öffentliche Hand in Indien gab der Privatwirtschaft in den vergangenen Jahren immer wieder wichtige Investitionsimpulse. Die Wirtschaft wächst auch in 2023 weiter solide, aber die abkühlende Weltkonjunktur und ein abnehmender Konsum hinterlassen zunehmend Bremsspuren auch in der indischen Volkswirtschaft.

In einer Prognose vom April 2023 ging die Weltbank von einem realen Wirtschaftswachstum von 6,3 Prozent aus. Im vorherigen Finanzjahr 2022 legte dieses um 6,9 Prozent zu. Das sind Wachstumszahlen von denen die westlichen Industrienationen nur träumen können.

Der indische Aktienmarkt, der National Stock Exchange (NSE), ist der zweitgrößte der Welt nach der New York Stock Exchange. Der indische Anleihenmarkt ist der drittgrößte der Welt nach den USA und Japan. Die Aktienkursperformance vieler indischer Unternehmen und des indischen Leitindex BSE Sensex konnten sich durchaus sehen lassen. In den vergangenen fünf Jahren konnte der BSE Sensex über 75 Prozent zulegen. Der BSE Sensex beinhaltet die 30 größten Unternehmen, die an der Börse in Mumbai gehandelt werden.

Somit sollten Anleger Investitionsmöglichkeiten auch in Indien im Auge behalten

Mit einer Bevölkerung von mehr als 1,3 Milliarden Menschen bietet das Land auch zukünftig ein enormes Potenzial für Unternehmen und Investoren. Indiens Bevölkerung besteht aus einer jungen und schnell wachsenden Bevölkerung, was das Potenzial für ein langfristiges Wirtschaftswachstum erhöht. Eine dadurch breiter werdende Mittelschicht und eine expandierende Gesamtwirtschaft bilden ein wichtiges tragendes Fundament für die wirtschaftliche Zukunft aus. Dies führt zu einem starken Nachfragewachstum nach Finanzdienstleistungen und einer stabilen Binnenwirtschaft in Indien. Daraus resultiert ein starkes Nachfragewachstum nach Gütern und Dienstleistungen, was zu einem nachhaltigen Gewinnwachstum bei den indischen Unternehmen führt. Die Unternehmensgewinne in Indien sind, in den letzten Jahren, dadurch stark angestiegen. Dies ist zusätzlich auf eine Reihe anderer Faktoren zurückzuführen, darunter das starke globale Wirtschaftswachstum, die Globalisierung und die zunehmende Digitalisierung.

Übersichtsseite: Alle Indischen Aktien auf einen Blick!

Der indische Aktienmarkt wird von der Bombay Stock Exchange (BSE) und der National Stock Exchange (NSE) bestimmt. Die BSE wurde 1875 gegründet und ist die älteste Börse in Asien. Die NSE wurde dagegen erst 1992 gegründet und ist derzeit die größte Börse in Indien. Der indische Aktienmarkt besteht aus mehr als 5.000 Unternehmen, die an der BSE und der NSE notiert sind. Der Markt ist in verschiedene Sektoren unterteilt, darunter Finanzen, IT, Energie, Konsumgüter und Gesundheitswesen.

Einige der bekanntesten Unternehmen, die an der BSE und der NSE notiert sind, sind Tata Consultancy Services, HDFC Bank, Infosys, Reliance Industries und ICICI Bank. Diese Unternehmen befinden sich auch bei vielen europäischen Anlegern in ihren jeweiligen Depots.

Im Einklang mit der stark wachsenden Realwirtschaft konnte auch der indische Aktienmarkt in den letzten Jahren ein hohes Wachstum verzeichnet. Im Jahr 2020 betrug das Marktkapitalisierung des indischen Aktienmarkts rund 2,5 Billionen US-Dollar. Trotzdem bleibt der indische Aktienmarkt im Vergleich zu anderen entwickelten Märkten wie den USA und Europa noch relativ klein und von vielen Investoren zu Unrecht unbeachtet.

Warum sollte man in indische Aktien investieren?

Dazu gibt es eine Reihe von Gründen, warum indische Aktien interessant sind. Indien hat eine wachsende Bevölkerung und eine aufstrebende Mittelschicht, was das Potenzial für Unternehmen erhöht. Die indische Regierung hatte eine Reihe von Initiativen gestartet, um das Wirtschaftswachstum und die Investitionen im Land zu fördern und wird dies auch in den kommenden Jahren tun. Die indische Regierung hatte dafür in den letzten Jahren große Tranchen an Staatsanleihen ausgegeben, um ihre Infrastruktur zu finanzieren.

Dies hat international zu einem starken Nachfragewachstum nach indischen Staatsanleihen geführt. Zudem hatte die indische Regierung in den letzten Jahren Schritte unternommen, um ausländische Investitionen zu fördern. Dies hat zu einem starken Anstieg der ausländischen Investitionen in indische Unternehmen geführt. Indien hat zudem eine blühende Start-up-Szene und ist ein führender Standort für Technologieunternehmen. Investitionen in indische Aktien können daher Anlegern Zugang zu innovativen Unternehmen und Technologien bieten.

Wie bei allen Investitionen gibt es auch bei Investitionen in indische Aktien Risiken, die berücksichtigt werden sollten. Investitionen in indische Aktien sind mit Währungsrisiken verbunden, da Anleger in indische Rupien investieren bzw. die GDRs/ ADRs oft zusätzlich in USD gehandelt werden. Wenn die Rupie zum Euro oder USD abwertet, kann dies die Renditen der Anleger in indischen Aktien beeinträchtigen. Trotz der hohen Wirtschaftswachstumszahlen kann es in Indien jedoch auch zu politischer Instabilität kommen. Unvorhergesehene politische Ereignisse wie Wahlen, Proteste oder Regierungswechsel können sich dann auch auf den heimischen Aktienmarkt auswirken. Obwohl die indische Regierung in den letzten Jahren Schritte unternommen hatte, um die Korruption in der indischen Binnenwirtschaft zu bekämpfen, bleibt das grundsätzliche Problem der Korruption bestehen.

Das könnte Investoren langfristig abschrecken und sich in der Folge auch auf die Kursentwicklungen an den indischen Finanzmärkten auswirken. Der indische Aktienmarkt wird von der Securities and Exchange Board of India (SEBI) reguliert, die auch die Verantwortung für die Durchsetzung von Vorschriften und Gesetzen im Zusammenhang mit dem Aktienmarkt trägt. Änderungen in der Regulierung oder neue Gesetze können Auswirkungen auf den Markt und die Investitionen der Anleger gefährden. Es gab dafür bereits in der jüngsten Vergangenheit einige Beispiele in anderen Ländern mit den entsprechenden wirtschaftlichen Folgen für die Aktionäre und Investoren.

Wie bei allen Aktieninvestitionen besteht natürlich auch bei indischen Aktien das Risiko, dass Unternehmen operativ schlechte Ergebnisse präsentieren oder Insolvenz anmelden und sich das auf die Aktienkurse der Unternehmen negativ auswirkt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in indische Aktien zu investieren. Neben den bereits genannten Direktinvestitionen in Aktien der Gesellschaften können sie natürlich auch auf andere Anlagevehikel zurückgreifen. Ein Aktienfonds in indische Aktien bietet den Anlegern die Möglichkeit diversifizierte und proaktiv gemanagte Investments tätigen zu können. Zudem gewinnen ETFs auf indische Aktienindizes immer mehr an Beliebtheit und sind eine weitere Möglichkeit, in indische Aktien zu investieren.

Direktanlagen in indische Aktien bietet sich nur für fortgeschrittene Investoren an und setzt eine Geschäftsverbindung zu einer indischen Bank oder einem indischen Broker voraus. Originalaktien von indischen Unternehmen werden an den deutschen Handelsplätzen nicht gehandelt. Der indische Aktienmarkt bietet Anlegern ein hohes Wachstumspotenzial und die Möglichkeit, in ein aufstrebendes Schwellenland zu investieren. Dieses Wachstumstempo wird sich höchstwahrscheinlich auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Die Investition in indische Aktien birgt jedoch auch Risiken, die Anleger berücksichtigen sollten. Aus meiner Sicht können indische Aktien eine interessante Möglichkeit zur Diversifikation von Anlageportfolien sein, insbesondere für langfristig orientierte Anleger.

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