Börse am Morgen

Zinssorgen belasten weiter - Öffentliches Gesamtvermögen gesunken

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Quelle: Curioso/Shutterstock.com

Im Sog von Zinssorgen hat der Dax am Freitag seine Vortagesverluste ausgeweitet und hat den Handelstag unter 15.500 Punkte angefangen. Danach schickten die Anleger den Leitindex wieder über die psychologisch wichtige Marke von 15.500. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt er mit rund 0,4 Prozent im Minus bei 15.505 Punkten.

Damit droht er aus der Handelsspanne der vergangenen Wochen herauszufallen, was für die angeschlagene Stimmung der Anleger ein weiterer Dämpfer wäre. In den USA war es bereits am Donnerstag weiter abwärts gegangen. An diesem Morgen folgten die wichtigsten Börsen Asiens, mit Ausnahme der chinesischen Märkte, und die europäischen Börsen. 

Sollte der Dax unter das Sommertief von rund 15.470 Punkten fallen, würde das Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets, in das saisonale Bild passen. Sollte sich der Markt dann wieder fangen, könnte dies der Ansatz für eine neue Bodenbildung sein, sofern wieder Schnäppchenjäger Mut fassten und kauften.

Von Käufern ist derzeit wenig zu sehen. Sie sind nach der Fed-Sitzung in den Streik getreten.

Jochen Stanzt (CMC Markets)

Denn nach den Leitzinssignalen der US-Notenbank vom Mittwoch müssen sich die Anleger auf ein noch länger hohes Zinsniveau zur Inflationsbekämpfung einstellen. Angesichts steigender Anleiherenditen werden daher nun Investments in risikobehaftetere Aktienportfolios teils zurückgefahren. Die Rendite auf US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit erreichte mit rund 4,5 Prozent das höchste Niveau seit 2007. 

Öffentlicher Gesamthaushalt: Vermögen um 20,2 Milliarden gesunken 

Das Finanzvermögen des öffentlichen Gesamthaushalts hat sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent oder 20,2 Milliarden Euro verringert. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag berichtete, wies der Haushalt von Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie der Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte im vergangenen Jahr gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich ein Finanzvermögen von 1077,8 Milliarden Euro auf. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute und der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland. 

Dabei verringerte sich das Finanzvermögen des Bundes im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent beziehungsweise 33,4 Milliarden Euro auf 394,0 Milliarden Euro. Ursache dafür war, dass 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Mittel zur Sicherstellung der Handlungsfähigkeit bei der Umsetzung von Hilfspaketen und -programmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vorgehalten werden mussten, hieß es. 

Das Finanzvermögen der Länder sank den Angaben zufolge um 4,9 Prozent beziehungsweise 14,5 Milliarden Euro auf 280,2 Milliarden Euro. Allerdings war die Entwicklung in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. In den Gemeinden und Gemeindeverbänden wiederum stieg das Finanzvermögen um 5,6 Prozent oder 12,5 Milliarden Euro auf 234,7 Milliarden Euro.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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