Dax Tagesrückblick

Minus 0,98 Prozent: Dax deutlich im Minus – Konjunktur- und Zinssorgen bremsen Aktienmarkt

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Der Dax beendet den heutigen Tag tiefrot: Er ging mit minus 0,98 Prozent bei 15.405,49 Punkten aus dem Handel. Der Grund: Zins- und Konjunktursorgen.

Kommen dieses Jahr weitere Zinserhöhungen?

„Die jüngsten Aussagen der US-Notenbank, dass es in diesem Jahr noch zu einer weiteren Zinserhöhung kommen kann und dass die Zinsen vorerst auf einem hohen Niveau verharren könnten, ziehen die Aktienmärkte weiter gen Süden“, schrieb Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Vor diesem Hintergrund stiegen denn auch die Kapitalmarktzinsen weiter an. Hohe Zinsen aber lassen Aktien im Vergleich zu Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen. 

Aber auch die EZ-Präsidentin Lagarde hat heute angekündigt, so lange wie nötig an hohen Zinsen festzuhalten.

Unsere künftigen Entscheidungen werden sicherstellen, dass die Leitzinsen der EZB so lange wie nötig auf einem ausreichend restriktiven Niveau gehalten werden. Wir sind weiterhin entschlossen, dafür zu sorgen, dass die Inflation auf unser mittelfristiges Ziel von zwei Prozent zurückkehrt.

Christina Lagarde

Lagarde wiederholte damit ihre nach der Zinsentscheidung am 14. September gemachten Aussagen. Die EZB hatte damals ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Die meisten Beobachter erwarten, dass die Leitzinsen zunächst auf diesem Niveau verharren werden. 

China als weiteres Sorgenkind?

Zudem geselle sich die finanzielle Krise des chinesischen Immobilienriesen Evergrande als Belastungsfaktor erneut hinzu. Dieser hatte mitgeteilt, er könne wegen einer anhaltenden staatlichen Untersuchung keine neuen Kredite aufnehmen. Dies schürte Ängste vor weitergehenden Maßnahmen der Pekinger Regierung gegen den Sektor, der ohnehin schon mit einer Schuldenkrise kämpft. 

Stimmung in der deutschen Wirtschaft mies

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich indes im September erneut eingetrübt, wenn auch nur leicht, wie das Ifo-Institut mitteilte. Bankvolkswirte kommentierten die Entwicklung eher pessimistisch. „Die aktuelle Misere der deutschen Wirtschaft hält an“, sagte Jörg Zeuner, Chefökonom der Fondsgesellschaft Union Investment. Die Unternehmen schätzten ihre Geschäftslage über viele Sektoren hinweg als schwierig ein. „Unserer Ansicht nach wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland bis zum Jahresende weiter schrumpfen.“ Im Winterhalbjahr war die Wirtschaftsleistung bereits rückläufig, im Frühjahr hatte sie stagniert.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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