Börse am Morgen

Dax mit freundlichem Start – Deutsche Bank erhält Aufpasser – Kion und Jungheinrich gefragt

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Der Dax ist gut in den neuen Monat gestartet: Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt er mit 0,2 Prozent im Plus bei 15.420 Punkten.

Der Dax könnte also auf zuletzt zwei Erholungstage einen dritten Gewinntag folgen lassen. Börsianern zufolge bringt es vorübergehend etwas Erleichterung, dass eine drohende Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung bis Mitte November vertagt wurde. Demokraten und Republikaner hatten sich am Wochenende im Repräsentantenhaus auf einen Übergangsetat geeinigt, was am Montag auch an den New Yorker Börsen einen positiven Handelsstart erwarten lässt.

Wichtig bleibt weiterhin die Zinspolitik: Fed-Präsident Jerome Powell wird am heutigen Montag an einer Diskussionsrunde teilnehmen. Marktteilnehmer erwarten, dass er sich zur Geld- und Zinspolitik äußern werde.

Bafin bestellt Sonderbeauftragten für Deutsche Bank 

Die Finanzaufsicht Bafin hat wegen der Probleme bei der Postbank einen Sonderbeauftragten für die Konzernmutter Deutsche Bank bestellt. Dieser soll überwachen, dass die Deutsche Bank die Einschränkungen im Kundenservice bei der Postbank und beim Baufinanzierer DSL Bank „zügig und vollständig beseitigt“, wie die Aufsicht am Montag mitteilte. Die BaFin habe diese Maßnahme ergriffen, um die kollektiven Interessen von Verbrauchern zu schützen, so die Bafin weiter.

Der Sonderbeauftragte werde seinen Fokus darauf richten, dass Aufträge von Kunden in einer angemessenen Frist bearbeitet und bisher nicht bearbeitete Kundenaufträge rasch abgearbeitet würden. Die Aufsicht hatte das Institut bereits öffentlich gerügt. 

Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte, das Institut werde mit der Aufsicht und dem Sonderbeauftragten eng zusammenarbeiten, „um die Erwartungen unserer Aufsichtsbehörden und der von Unannehmlichkeiten betroffenen Kunden schnellstmöglich wieder zu erfüllen.“ Die Deutsche Bank mache Fortschritte bei der Verbesserung der Bearbeitungszeiten bei der Postbank. Den Angaben zufolge wurden etwa 400 Mitarbeiter zusätzlich im Kundendienst eingesetzt. Im Oktober sollen schrittweise mehrere hundert weitere Vollzeitkräfte dafür hinzukommen. 

Die Beschwerden von Postbank-Kunden hatten sich in den vergangenen Monaten gehäuft, vor allem im Zusammenhang mit einer IT-Umstellung. Bei dieser waren seit Ostern 2022 Daten von zwölf Millionen Kundinnen und Kunden der Postbank sowie sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer gemeinsamen Plattform zusammengeführt worden. Probleme gab es zuletzt auch bei Konten, auf denen verschuldete Menschen Guthaben vor der Pfändung schützen können, sowie der Auszahlung von Baufinanzierungen bei der Tochter DSL. 

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hatte sich für die Probleme entschuldigt. „Es gibt an der Lage nichts zu beschönigen. Das ist insgesamt eine Situation, für die wir uns nur entschuldigen können“, sagte Sewing unlängst. Er erwarte, dass bei kritischen Themen wie Pfändungsschutzkonten im Laufe des Oktobers wieder Normalbetrieb erreicht sein werde. Einen ähnlichen Trend sehe er bei Darlehensauszahlungen. „Insgesamt, um alle Rückstände abzubauen, brauchen wir nicht nur das dritte Quartal, sondern auch das vierte Quartal“, sagte der Konzernchef.

Kion und Jungheinrich gefragt wegen positiver Analystenstudie 

Kaufempfehlungen von Jefferies haben am Montag die Aktien der beiden Lagertechnik-Hersteller Kion und Jungheinrich angetrieben. Im frühen Xetra-Handel zog der Kurs von Kion um 1,5 Prozent an und bei Jungheinrich lag das Plus sogar bei 3,5 Prozent. Jungheinrich schaffte es damit über die seit Anfang August abfallende 21-Tage-Linie, die ein beliebter Indikator für den kurzfristigen Trend ist. 

Konjunktursorgen hätten dafür gesorgt, dass in den beiden Papieren zuletzt ein zu negatives Szenario eingepreist wurde, schrieb Analyst Lucas Ferhani in der Erstbewertung. Die beiden Unternehmen hatten 2021 während der Pandemie einen Boom erlebt, der sich normalisiere. Sie sollten demnächst aber von massiven Auftragsbeständen zu höheren Preisen profitieren, was ihnen bis ins Jahr 2024 hinein ein Sicherheitspolster verschaffe. Eine klare Fokussierung auf Preis- und Kostenkontrolle dürfte auch den Margenverfall begrenzen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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