Börse am Morgen

Dax im frühen Handel stabil – Redcare Pharmacy im Plus – Gerresheimer: Wachstum schwächt sich ab

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Der Dax zeigt sich am Donnerstag nach seinem Tief seit März weiter zögerlich. Klarere Kursgewinne, wie vorbörslich noch erwartet, gelangen dem Leitindex nicht. Nach gut einer Stunde Handel liegt er mit 0,1 Prozent im Minus bei 15.083 Punkten. Er knüpfte damit nicht an die Erholung an, die am Vortag nach dem frühen Fall unter die 15 000-Punkte-Marke im Tagesverlauf eingesetzt hatte. 

Anleger warten auf Impulse von der Wall Street. Am Vortag hatten überraschend schwache Daten vom US-Jobdienstleister ADP als Beruhigungspille gewirkt, weil sie die zuletzt belastende Zinsangst etwas dämpften und eine Rally der Anleiherenditen zunächst aussetzte. In den Mittelpunkt rückt der am Freitag erwartete offizielle Arbeitsmarktbericht aus den USA.

Redcare Pharmacy: sehr gute vorläufige Zahlen

Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy hat vorläufige Zahlen zum dritten Quartal 2023 veröffentlicht – und sie sind sehr gut. Die Aktie ist im frühen Handel um fast 5,2 Prozent auf 104,30 EUR gestiegen.

Der Umsatz ist um über 67 Prozent auf 475 Mio. EUR gestiegen, was sich vorwiegend auf die Übernahme des Medikamentenversender Mediservice zurückzuführen ist. Aber auch ohne die Effekte dieser Übernahme ist der Umsatz gestiegen – und zwar im 26 Prozent. Die Zahl der aktiven Kunden klettere um 400.000 auf 10,5 Millionen.

Am 31. Oktober veröffentlicht Redcare Pharmacy seine endgültigen Zahlen.

Das Analysehaus Jefferies belässt das Kursziel bei 160 EUR. Die Online-Apotheke habe wieder mal stärker als erwartet abgeliefert und ein weiteres Rekordquartal hinter sich, lobte Analyst Alexander Thiel in einer am Donnerstag vorliegenden ersten Reaktion. Die Aktie ist sein „Top Pick“ unter den Papieren mittelgroßer Unternehmen.

Wachstumstempo von Gerresheimer schwächt sich ab - Prognose bestätigt 

Beim Verpackungshersteller Gerresheimer haben sich die Geschäfte im dritten Quartal (bis Ende August) noch stärker abgeschwächt als erwartet. Umsatz und operatives Ergebnis stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nicht so wie von Analysten erwartet.

Der Umsatz stieg um drei Prozent auf knapp 488 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen mitteilte. Die für den Konzern wichtige Kennziffer des Umsatzwachstums aus eigener Kraft lag bei 5,5 Prozent.

Von den Erlösen blieben als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) 20,5 Prozent, also 100 Millionen Euro. Unterm Strich entfielen auf die Aktionäre mit gut 28 Millionen Euro 2,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Management bestätigte seine Jahresprognose, laut der Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis jeweils aus eigener Kraft um mindestens zehn Prozent wachsen sollen. 2022 hatten die Düsseldorfer knapp 1,8 Milliarden Euro Umsatz gemacht, davon blieben knapp 350,9 Millionen Euro operativer Gewinn.

Bereits Anfang Juli hatten Konzernlenker Dietmar Siemssen und seine Kollegen die Jahresziele lediglich bestätigt, was am Kapitalmarkt nicht gut ankam. Analysten mahnten die Anleger seinerzeit, sich auf eine deutliche Abschwächung im zweiten Halbjahr einzustellen. Das Management bestätigte seine Jahresprognose, laut der der Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis um mindestens zehn Prozent wachsen sollen. 

Aus Sicht von Vorstandschef Siemssen gibt es jedoch keinen Grund zur Sorge. Es seien im vergangenen Quartal weitere Verträge zu „attraktiven Konditionen“ für die Herstellung von Spritzen, Pens und Autoinjektoren zur Bekämpfung von Fettleibigkeit abgeschlossen worden. Diese würden Gerresheimer Rückenwind für profitables Wachstum in den Folgejahren verleihen. „Wir verzeichnen insgesamt gerade den höchsten Auftragseingang in der Geschichte unseres Unternehmens“, sagte Siemssen am Donnerstag laut Mitteilung. Konkrete Zahlen zum Auftragsvolumen gibt Gerresheimer üblicherweise nicht bekannt. 

Die rasante Verbreitung von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes 2 oder Fettleibigkeit ist momentan ein starker Treiber der Pharmabranche, von dem auch Gerresheimer profitiert. Gerade im Geschäft mit Produkten wie desinfizierten Ampullen und Spritzen decken die Düsseldorfer mittlerweile einen größeren Teil der Wertschöpfungskette ab als früher. Mit dem frischen Geld aus der Mitte April durchgeführten Kapitalerhöhung will Siemssen die Produktion ausbauen, um der Nachfrage gerecht zu werden.

Spanien: Industrieproduktion geht im August zurück 

In Spanien ist die Industrieproduktion im August rückläufig gewesen. Gegenüber dem Vormonat ging sie um 0,8 Prozent zurück, wie das Statistikamt INE am Donnerstag in Madrid mitteilte. Der Rückgang folgt auf einen leichten Anstieg um revidiert 0,1 Prozent im Vormonat. 

Gegenüber dem Vorjahresmonat ging die Herstellung im August um unbereinigt 3,4 Prozent und bereinigt 3,6 Prozent zurück. Analysten hatten jeweils mit moderateren Rücksetzern gerechnet.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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