Börse am Morgen

Dax unter Druck – Plus 5,7 Prozent: Rheinmetall an Dax-Spitze – Deutsche Industrie weiter schwach

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Quelle: nitpicker/Shutterstock.com

Der Dax hat nach der jüngsten Erholung am Montag wieder Verluste erlitten. Für Verunsicherung sorgt laut der Landesbank Helaba der Angriff der Hamas auf Israel, der auch die Ölpreise kräftig anziehen lässt. Der überraschend deutliche Rückgang der deutschen Industrieproduktion im August gab unter dem Strich kaum Impulse. 

Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax mit 0,59 Prozent im Minus bei 15.139 Punkten.

Auch zwei Tage nach dem massiven Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die israelische Luftwaffe bombardierte weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen, während die USA als Reaktion auf den Konflikt einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer verlegten.

Plus 5,7 Prozent: Rheinmetall klettert an Dax-Spitze

Die letzten Wochen waren hart für die Rheinmetall-Aktie: Auf Monatssicht liegt sie mit über 4,8 Prozent im Minus. Doch im heutigen frühen Handel liegt sie mit 5,7 Prozent im Plus bei 247,10 EUR. Die Ereignisse in Israel haben die Anleger wieder dazu veranlasst, verstärkt in Rüstungsunternehmen zu investieren. Auf der außerbörslichen Handesplattform von Lang und Schwarz war sie bereits im Wochenendhandel gefragt.

Der andere Profiteur ist die Hensoldt-Aktie, das Rüstungsunternehmen aus dem MDax. Sie liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit 12,2 Prozent im Plus bei 28,06 EUR. Hensoldt produziert Radare und andere Sensortechnologie für das Militär.

Gesamtproduktion in Deutschland gibt weiter nach 

Die deutsche Industrie entwickelt sich weiter schwach. Im August ging die Gesamtproduktion gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Rücksetzer um 0,1 Prozent erwartet. Der Rückgang folgt auf ein Minus im Vormonat, das nach neuen Daten mit 0,6 Prozent etwas schwächer ausfällt als bisher bekannt. Allerdings ist die Produktion jetzt schon seit vier Monaten rückläufig. 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Herstellung im August deutlich um 2,0 Prozent zurück. Auch im Dreimonatsvergleich von Juni bis August deutet die Produktion mit einem Minus von 1,9 Prozent klar nach unten. Für das dritte Quartal stehe damit bisher ein Minus von etwa eineinhalb Prozent gegenüber dem Durchschnitt des zweiten Quartals zu Buche, kommentierte Commerzbank-Fachmann Ralph Solveen. Dies stütze die Erwartung, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal wieder geschrumpft sei. 

Die deutsche Industrie leidet schon seit einiger Zeit unter einer Vielzahl von Problemen. Dazu zählt vor allem die schwächelnde Weltwirtschaft, die der stark exportorientierten Industrie Deutschlands besonders zu schaffen macht. Hinzu kommen die hohen Energie- und Rohstoffpreise. „Die Industrieproduktion lahmt“, resümierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. „Sie ist derzeit das Hinkebein der deutschen Wirtschaft.“

Im Detail fällt die Entwicklung im August aber nicht ganz so düster aus. Belastet wurde das Gesamtergebnis nämlich vor allem durch das Baugewerbe und die Energieerzeugung, die beide deutlich nachgaben. Die Warenherstellung in der Industrie stieg hingegen zum Vormonat um 0,5 Prozent. Investitionsgüter wie Maschinen wurden ebenso mehr produziert wie Vorleistungsgüter. Die Herstellung von Konsumgütern sank hingegen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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