Börse am Morgen

Dax steigt – Krones profitabler – Reederei Moeller-Maersk setzt Rotstift an – BaFin ermahnt CoBa

onvista · Uhr
Quelle: peterschreiber.media/Shutterstock.com

Der Dax hat seinen starken Monatsstart fortgesetzt. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt er  mit 0,38 Prozent im Plus bei 15.200 Punkten. Auf Wochensicht zeichnet sich damit ein Zuwachs von aktuell 3,3 Prozent ab. 

Ob die Tendenz im Verlauf freundlich bleibt, wird wohl auch vom US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag abhängen. Bislang zeige der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten keine Schwächen, hieß es dazu von den Ökonomen der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Mit Blick auf den Jobbericht an diesem Freitag sei aber von einer Beruhigung auszugehen. Sollte sich der Beschäftigungsaufbau abkühlen, würde die Wahrscheinlichkeit eines zusätzlichen Zinsschritts der US-Notenbank Fed weiter sinken. 

Am Markt hält derzeit jedenfalls die Hoffnung auf einen erreichten US-Zinsgipfel nach der Leitzinsentscheidung der Fed am Mittwoch an. Sollten die Zentralbanken ihren Zinserhöhungszyklus beendet haben, könnte die Rally an den Aktienmärkten noch weitergehen, gab sich Börsen-Experte Mohit Kumar von Jefferies zuversichtlich für den weiteren Verlauf im November. Im Bewusstsein blieben aber die geopolitischen Risiken.

Krones stemmt sich gegen Komponentenknappheit und verbessert Profitabilität 

Nach einem guten ersten Halbjahr sind die Geschäfte beim Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones auch im dritten Quartal weiter rund gelaufen. Die Bedingungen seien zwar wegen einer Knappheit bei Elektronikkomponenten weiter herausfordernd, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Konzerns. Doch sei trotz eingetrübter gesamtwirtschaftlicher Aussichten die Investitionsbereitschaft internationaler Kunden aus der Getränke- und Lebensmittelindustrie weiterhin hoch. Das Management bekräftigte daher seine Jahresziele. 

Quartalszahlen Q3/23 Krones im Überblick

Die Bereitschaft zur Investition der Kunden aus der weltweiten Getränke- und Lebensmittelindustrie ist weiterhin hoch. So liegt der Auftragsbestand für Krones das erste Mal über 4 Mrd. EUR (bei 4,09 Mrd. EUR). Das sichert eine Auslastung bis 2025.

Krones bestätigt die Prognose

Der Vorstand rechnet weiterhin mit einem Ordereingang auf hohem Niveau im vierten Quartal. 

Prognose Geschäftsjahr 2023

Die Krones-Aktie profitierte von den guten Zahlen und liegt im frühen Handel mit über 2 Prozent bei 94,50.

Reederei Moller-Maersk streicht neun Prozent ihrer Stellen 

Die dänische Reederei Moller-Maersk strafft wegen des schwierigen Branchenumfeldes ihre Kosten und streicht jede neunte Stelle. Das Ziel sei es, die Zahl der Beschäftigten von 110.000 im Januar 2023 auf unter 100.000 zu senken, teilte das Unternehmen am Freitag in Kopenhagen im Zuge seiner Quartalszahlenvorlage mit.

Ein Teil des Stellenabbaus ist bereits vollzogen. So sollen im kommenden Jahr 600 Mio. USD gespart werden. Die damit einhergehenden Restrukturierungskosten beziffert das Management auf 350 Mio. USD, wovon der Großteil dieses Jahr zu Buche schlagen dürfte. Auch das für 2024 geplante Aktienrückkauf-Programm werde überprüft. 

Maersk hatte in den vergangenen Jahren Rekordgewinne eingefahren, als eine hohe Konsumgüternachfrage auf global stockende Lieferketten traf. Die Frachtraten waren dadurch in die Höhe geschnellt. Nun stottert das Wirtschaftswachstum und Unternehmen bauen Lagerbestände ab, anstatt neue Güter zu bestellen. Zudem ist das Angebot an Schiffskapazitäten mittlerweile viel größer. Inzwischen seien die Preise zum Verschiffen von Fracht über den Seeweg wieder nahe dem Niveau von 2019, teilte Maersk weiter mit.

Bafin: Commerzbank muss Steuerbescheinigungen 'zügig' verschicken 

Die Finanzaufsicht Bafin erhöht wegen des teilweise verspäteten Versands von Steuerbescheinigungen an Commerzbank-Kunden den Druck auf das Geldhaus.

Die Commerzbank muss die Steuerbescheinigungen zügig verschicken, d. h. innerhalb von 20 Bankarbeitstagen. Dafür muss sie angemessene organisatorische Maßnahmen und Vorkehrungen ergreifen.

BaFin

Hintergrund der Bafin-Anordnung ist, dass es bei der Commerzbank beim Versand der Jahressteuerbescheinigung zuletzt Probleme gab. Noch im September 2023 entschuldigte sich die Bank in persönlichen Schreiben an betroffene Kunden, dass die Bescheinigung für das Jahr 2022 „wegen erforderlichen Prüfungen noch nicht zur Verfügung“ gestellt werden konnte und versprach: „Wir arbeiten intensiv daran, Ihnen die Jahressteuerbescheinigung zeitnah zuzustellen.“ 

Am Freitag sprach ein Commerzbank-Sprecher auf Anfrage von noch offenen „Einzelfällen“ für das Jahr 2022. Die Bafin teilte mit, das Institut habe Verzögerungen bei Steuerbescheinigungen, die vor dem 2. November verlangt wurden, mittlerweile abgearbeitet. 

Verbraucher benötigen die Nachweise ihrer Banken, um die Erstattung eventuell zu viel einbehaltener Kapitalertragsteuern über ihre Einkommensteuererklärung zu beantragen. Üblicherweise verschicken Geldhäuser die Steuerbescheinigungen bis zum Ende des ersten Quartals. Die Bafin hatte die Branche im Mai wissen lassen, sie erwarte, „dass die Institute die Steuerbescheinigungen ab sofort spätestens bis zum 30. Juni des jeweiligen Folgejahrs ausstellen“.

Deutscher Außenhandel entwickelt sich schwach 

Der deutsche Außenhandel ist im September spürbar zurückgegangen. Die Ausfuhren fielen gegenüber dem Vormonat um 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas moderateren Minus von 2,0 Prozent gerechnet. Die Einfuhren nach Deutschland sanken um 1,7 Prozent. Hier hatten Experten lediglich einen geringfügigen Rückgang um 0,1 Prozent auf dem Zettel gehabt. 

Gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Exporte um 7,5 Prozent und die Importe um 16,6 Prozent rückläufig. Der Überschuss der Handelsbilanz sank von 17,7 auf 16,5 Milliarden Euro.

(mit Material von dpa-AFX)

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