Bericht - Volkswagen will Kosten in der Verwaltung um 20 Prozent senken

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Frankfurt (Reuters) - Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen hat einem Medienbericht zufolge erste Maßnahmen für einen möglichen Personalabbau im Zuge seines Sparprogramms benannt.

Wie das "Handelsblatt" in seiner Montagausgabe unter Berufung auf einen VW-internen Podcast zwischen Markenchef Thomas Schäfer mit Personalvorstand Gunnar Kilian berichtete, sollen die Personalkosten der Volkswagen AG im sogenannten indirekten Bereich bis 2026 um ein Fünftel sinken. Der indirekte Bereich umfasse Volkswagens Verwaltungsapparat, in dem rund 40.000 Büroangestellte sowohl der Marke VW wie auch des Konzerns beschäftigt seien.

Wie viele Arbeitsplätze deswegen wegfallen sollen, ließ das Unternehmen offen. Eine VW-Sprecherin sagte, es gebe kein pauschales Abbauziel bei Volkswagen. "Wie in der Transformation bewährt, wird das Unternehmen weiter die Potenziale der Personalentwicklung der demografischen Kurve nutzen." Bei Volkswagen gilt derzeit ein Einstellungsstopp, dazu kommen Altersteilzeit-Angebote. Ein Sprecher des Betriebsrats lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab und verwies darauf, dass die Verhandlungen mit dem Vorstand vertraulich seien. "Unsere Haltelinien sind hinlänglich bekannt und wir bekräftigen sie an dieser Stelle erneut: Tarifliche Einschnitte oder Abstriche bei unserer Beschäftigungssicherung sind mit uns nicht zu machen", ergänzte er. "Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung sind und bleiben bei Volkswagen gleichrangige und gemeinsame Ziele."

Volkswagen verhandelt derzeit mit dem Betriebsrat über milliardenschwere Einsparungen für die renditeschwache Hauptmarke VW. Die ersten Gespräche wurden im Oktober geführt. Der Autobauer hatte im Juni ein Performance-Programm angekündigt, um die Ertragskraft binnen drei Jahren zu trimmen. Die Volumenmarke soll die Rendite bis 2026 auf 6,5 Prozent hochschrauben - im abgelaufenen Quartal waren es 3,4 Prozent. Dafür sollen durch Effizienzsteigerungen und Einsparungen rund zehn Milliarden Euro freigeschaufelt werden.

Zudem berichtete das "Handelsblatt", dass sich die Verhandlungen im Volkswagen-Konzern über das Performance-Programm für die Kernmarke VW bis ins nächste Jahr ziehen könnten. Demnach stünden für 2024 bereits alle Maßnahmen, für die Folgejahre seien die Pläne aber noch nicht finalisiert. Dem Bericht zufolge geht das Management um Markenchef Schäfer davon aus, dass die wichtigsten Eckpunkte bis Ende November oder Anfang Dezember mit dem Betriebsrat vereinbart werden könnten. Der Betriebsrat lehnte eine Stellungnahme zum Zeitplan ab.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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