Dax Tagesrückblick

Siebter Gewinntag in Folge: Siemens Energy & Infineon ziehen den Index

onvista · Uhr
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Die anhaltenden Hoffnungen auf eine Entspannung in der Geldpolitik haben den Dax am Mittwoch weiter angetrieben. Die Kursaufschläge fielen aber deutlich bescheidener als am Vortag aus, wobei durchwachsene Nachrichten aus den USA die Kaufbereitschaft nur vorübergehend trübten. Ein Schlusskurs von 15.748 Punkten bedeutet einen Zuwachs von etwa 113 Punkten oder 0,86 Prozent.

Damit hat der Index zum siebten Mal in Folge einen Handelstag mit einem höheren Schlusskurs beendet als am Vortag - und zugleich eine wichtige chartechnische Marke überschritten: die 200-Tage-Linie als Indikator für den längerfristigen Trend. 

Nach den überraschend schwachen US-Verbraucherpreisen vom Vortag zeigten die zur Wochenmitte veröffentlichten Erzeugerpreise ein ähnliches Bild. Zudem stützte die Nachricht, dass der erneut befürchtete Stillstand der Regierungsgeschäfte in den USA vorerst abgewendet scheint, die Kurse. 

Im Fokus standen vor allem die Titel zweier ehemaliger Siemens-Töchter: Chipkonzern Infineon (von Siemens abgespalten im Jahr 2000) sowie der Kraftwerkstechnik-Konzern Siemens Energy, der 2020 eigenständig wurde und an dem Siemens heute nur noch einen Minderheitsanteil hält. Beide Unternehmen präsentierten heute ihre Bilanzen für das Geschäftsjahr 2022/23 (zum 30. September) sowie einen Ausblich auf das bereits laufende neue Geschäftsjahr. 

Siemens Energy macht Hoffnung auf schwarze Zahlen

Siemens Energy macht Investoren dabei nach einem Geschäftsjahr zum Vergessen für 2023/24 wieder Hoffnung auf einen Gewinn von bis zu einer Milliarde Euro. Der Konzern litt zuletzt vor allem unter massiven Problemen der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa; konnte aber bereits am Dienstag positive Signale senden: Der Bund wird Siemens Energy dringend benötigte Garantien in Milliardenhöhe gewähren.

Die Nachricht hatte einen deutlichen Anstieg des Kurses zur Folge. Der setzte sich heute mit Veröffentlichung des Geschäftsberichts fort. Analyst Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan wertete es positiv, dass mit den jüngsten Nachrichten das Risiko einer Kapitalerhöhung kurzfristig sinke. Die Aktie konnte den Handelstag über der Marke von elf Euro beschließen: Charttechnisch ein positives Signal.

Infineon erwartet weniger Gewinn: Aktie steigt dennoch

Noch etwas stärker, nämlich knapp zehn Prozent, legte der Anteilsschein von Infineon zu. Wie Infineon am Mittwoch mitteilte, dürfte der Umsatz des gerade begonnen Geschäftsjahres 2023/2024 auf 16,5 bis 17,5 Milliarden Euro steigen. In der Mitte der avisierten Gewinn-Spanne dürften 24 Prozent davon als Segmentergebnis übrig bleiben.

Rechnerisch kalkuliert der Vorstand also mit knapp 4,1 Milliarden Euro und damit deutlich weniger als im erst abgeschlossenen Jahr: Hier hatte Infineon bei einem Erlös von 16,3 Milliarden Euro ein Segmentergebnis von 4,4 Milliarden Euro bekannt gegeben. Immerhin bei der Dividende wird es aber weiter nach oben gehen: Die Bayern wollen auf der Hauptversammlung im kommenden Jahr eine Ausschüttung von 35 Cent je Aktie beschließen; drei Cent mehr als in diesem Jahr.

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