Börse am Morgen

Über 15.700 Punkte: Dax steigt weiter – JD.com: Interesse an Ceconomy

onvista · Uhr

Die US-Inflation fiel von 3,7 auf 3,2 Prozent. | Anleger rechnen mit keiner weiteren Zinserhöhung mehr. | Aktien profitieren und steigen.

Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Die Zinsangst scheint dank niedriger US-Inflationsdaten verschwunden. Die Anleger griffen beherzt zu und schickten den Dax gen Norden. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt er mit 0,64 Prozent im Plus bei 15.714 Punkten.

Damit lässt er vorläufig die 200-Tage-Linie hinter sich, die als viel beachteter Indikator für den längerfristigen Trend aktuell etwas darunter verläuft. 

Anleger gehen angesichts eines nachlassenden Inflationsdrucks in den USA davon aus, dass der Zinshöhepunkt erreicht ist. „Die Fed ist durch und die Marktzinsen haben ihren Höhepunkt erreicht“, schrieben am Morgen die Experten der ING-Bank. Achten werden die Marktteilnehmer am Nachmittag noch auf die US-Einzelhandelsumsätze für Oktober. Schwächt sich der Konsum ab, dürfte dies die Hoffnung auf fallende Zinsen zusätzlich untermauern.

Manager Magazin: Chinas Onlineriese JD.com mit Interesse an Ceconomy-Einstieg 

Der chinesische Onlineeinzelhandelsriese JD.com spricht laut einem Pressebericht mit Altaktionären über einen Einstieg bei der Mediamarkt- und Saturn-Mutter Ceconomy. So seien die Chinesen mit der Beteiligungsgesellschaft Haniel seit dem Sommer in Gesprächen über deren Anteil in Höhe von 16,7 Prozent, berichtete das Manager Magazin unter Berufung auf Insider.

Zunächst hätten die Beteiligten lange aneinander vorbeigeredet, jetzt solle es jedoch allmählich ernst werden, die Deutsche Bank sei als Berater involviert. Haniel wollte sich dem Bericht zufolge zu den Informationen nicht äußern. Die Ceconomy-Aktie legte im frühen Handel um über 14,5 Prozent zu auf 2,35 Euro.

Der Deal ist laut dem Bericht noch unsicher. JD.com spreche nicht nur mit Haniel, sondern auch mit weiteren Altaktionären, den Nachfahren der Handelsdynastien Beisheim und Schmidt-Ruthenbeck. Beide hätten auf Anfragen des Magazins nicht geantwortet, hieß es. Die drei Altaktionäre zusammen kommen auf einen Anteil von fast einem Drittel bei Ceconomy. Erreicht ein Anteilseigner die Schwelle von 30 Prozent, ist er zu einem Pflichtangebot an alle übrigen Aktionäre verpflichtet. 

Beteiligt an Ceconomy ist auch die Familie des Mediamarkt-Mitgründers Erich Kellerhals mit gut 29 Prozent sowie der Mobilfunkanbieter Freenet mit einem Anteil von 6,7 Prozent.

China: Einzelhandel und Industrie legen im Oktober stärker zu als erwartet 

In China gibt es Hoffnungssignale für die zuletzt schwächelnde Wirtschaft: Im Oktober legte der Einzelhandel deutlich stärker zu als zuletzt und als von Experten erwartet. Auch das Wachstum der Industrieproduktion beschleunigte sich überraschend etwas. 

Der Umsatz im Einzelhandel legte im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent zu, wie das staatliche Statistikamt am Mittwoch in Peking mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit Mai. Von Bloomberg befragte Experten hatten im Schnitt mit einem Plus von 7,0 Prozent gerechnet. 

Die Produktion in der Industrie sei um 4,6 Prozent gestiegen, hieß es weiter in der Mitteilung. Volkswirte hatten damit gerechnet, dass der Wert auf dem Vormonatsniveau von 4,5 Prozent verharrt. Etwas schwächer als prognostiziert fielen dagegen die Sachinvestitionen aus. Diese zogen bis Ende Oktober um 2,9 Prozent an - bis Ende September waren die Investitionen um 3,1 Prozent nach oben geklettert. Experten waren davon ausgegangen, dass die Investitionen auch bis Ende Oktober um diesen Wert zulegen.

Großbritannien: Inflation geht deutlich zurück 

Die Inflation in Großbritannien hat sich im Oktober kräftig abgeschwächt. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 4,6 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Im September war die Inflationsrate noch deutlich höher bei 6,7 Prozent gewesen. Analysten hatten im Schnitt mit einem kräftigen Rückgang der Teuerung gerechnet, hatten aber eine etwas höhere Rate von 4,7 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich haben sich Lebenshaltungskosten im Oktober nicht verändert. 

Die Ursache für den deutlichen Rückgang der Inflation liegt vor allem bei der Entwicklung der Kosten für Wohnungs- und Haushaltsdienstleistungen. Hier hat es im Vergleich zum September einen kräftigen Rückgang gegeben. Zudem sind die Preise für Lebensmittel weniger stark gestiegen. 

Dagegen gab es bei der Kernteuerung nur einen leichten Rückgang der Jahresrate. Hier werden stark schwankenden Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet. Das Statistikamt meldete in dieser Betrachtung für Oktober einen Preisanstieg um 5,7 Prozent, nachdem die Jahresrate im Vormonat noch bei 6,1 Prozent gelegen hatte. Analysten hatten bei der Kernrate einen schwächeren Rückgang auf 5,8 Prozent erwartet. 

Trotz des Dämpfers bleibt die britische Inflation im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften in Europa hoch. So lag die Inflationsrate in der Eurozone im Oktober nur bei 2,9 Prozent.

Das britische Pfund reagierte mit leichten Kursverlusten im Handel mit dem US-Dollar auf die Preisdaten. Der Rückgang der Inflation dämpfte am Markt die Spekulation auf eine Zinserhöhung der britischen Notenbank im Kampf gegen die Teuerung. Steigende Zinsen stützen in der Regel die Währung eines Landes.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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