Dax Tagesrückblick

Index mit leichten Verlusten - Bayer sackt weiter ab; Beiersdorf fällt von 130-Euro-Marke zurück

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: nitpicker / Shutterstock.com

Der Dax ist am Montag wieder unter die 16.000 Punkte gerutscht. Lange Zeit entfernte sich der Leitindex zwar nicht groß von der Marke. Doch im Schlusshandel ging er dann auf Abstand. Anleger wurden auf dem zuletzt gestiegenen Niveau etwas vorsichtiger, da in den kommenden Tagen Inflationsdaten aus den USA und Europa auf der Agenda stehen. Außerdem dämpften laut den Experten von "Index Radar" schwache Daten chinesischer Industrieunternehmen etwas die Stimmung.

Am Ende gab der Dax um 0,4 Prozent auf 15.966 Punkte nach. Dem Freitagshoch von 16.041 Zählern hatte er sich bis auf wenige Punkte nochmals genähert. Doch dann fehlte die Zielstrebigkeit der Anleger für einen weiteren Anstieg. Seit dem Oktober-Tief hat der Leitindex aktuell mehr als neun Prozent gewonnen. Als Höhepunkt einer vierwöchigen Rally hatte er am Freitag erstmals seit August über 16.000 Punkten geschlossen.Der MDax verlor am Montag ebenfalls 0,4 Prozent auf 26.114 Zähler. In New York ging es am Shopping-Tag "Cyber Monday" an den Börsen ebenfalls verhalten zu.

Beiersdorf-Aktie kann 130er-Marke nicht halten

 Für eine Aktie von Beiersdorf sind am Montag in einem generell verhaltenen Marktumfeld erstmals 130 Euro gezahlt worden. Der bisherige Kursrekord ist mit 128,60 Euro ein halbes Jahr alt. Auffällig ist die Entwicklung auch deshalb, weil diese Marke zuletzt ein paar Tage lang ein Kurswiderstand war. Zwei Handelstage war der Kurs jeweils bei 128,55 Euro abgedreht. Geht es nach einer Schar von Analysten, kann die Rally noch weitergehen. Die große Mehrheit unter ihnen nennt noch höhere Kursziele, die im Falle von Citigroup und Jefferies bis zu 150 Euro betragen. 

Im Tagesverlauf gab die Aktie des Kosmetikkonzerns die Gewinne allerdings weitgehend wieder ab. Mit 128,95 Euro war die Aktie zum Handelsschluss auf Xetra wieder relativ weit entfernt von der 130er-Marke und verbuchte auf Tagessicht nur ein kleines Plus von 0,4 Prozent.

Bayer-Aktie fällt nach Bloomberg-Bericht weiter

Aktien von Bayer haben ihren Abwärtstrend auf dem niedrigsten Niveau seit 2006 fortgesetzt. Vor allem in der Stunde vor dem Handelsschluss kam wegen eines Berichts der Nachrichtenagentur Bloomberg über schwierige Szenarien für eine Aufspaltung Abwärtsdruck auf. Diese wird neuerdings unter Investoren als Möglichkeit thematisiert. Bayer-Aktien gaben am Montag rund drei Prozent nach und wurden damit zum drittgrößten Verlierer im Dax hinter BASF und Rheinmetall. Das Jahresminus beträgt nunmehr gut ein Drittel.

Wie es in dem Bericht unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen heißt, hat der Chemie- und Pharmakonzern mehrere Teams mit Experten gebildet. Sie sollen sich in einer Strategiesimulation mit Szenarien einer Aufspaltung beschäftigt haben. Im Ergebnis sei dabei klar geworden, dass umfassende Veränderungen im kriselnden deutschen Konzern nicht einfach sein wären. Die Debatte um die künftige Konzernstruktur steht derzeit bei Bayer im Fokus. Unternehmensangaben von Anfang November zufolge befasst sich der Konzern derzeit mit verschiedenen Optionen: etwa mit einer Trennung von der Sparte "Consumer Health" und/oder der Sparte "Crop Science".

Lagarde-Bekenntnis zu hohen Zinsen verpufft

Die Eurozone dürfte sich aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) zunächst weiter schwach entwickeln. In den vergangenen Quartalen habe die wirtschaftliche Entwicklung stagniert, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Montag vor dem Europäischen Parament in Brüssel. Mit Blick auf die Geldpolitik bestätigte Lagarde ihre bekannte Haltung. Der EZB-Rat erwarte, dass die Leitzinsen hinreichend lange auf dem aktuellen Niveau gehalten werden müssten, um Preisstabilität wieder herzustellen. Zuletzt ist die Inflation wieder gefallen und hatte im Oktober 2,9 Prozent betragen.

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Tagesverlauf um bis zu zehn Basispunkte auf zuletzt etwa 2,55 Prozent. Das ist eine starke Bewegung für den relativ trägen Bondmarkt und verdeutlicht, dass Anleger trotz Lagardes Ankündigung, die Zinsen hoch zu halten, mittelfristig mit fallenden Renditen zu rechnen scheinen. Der Bund-Future, also eine generische Zehn-Jahres-Bundesanleihe mit sechs Prozent Kupon, stieg spiegelbildlich zur fallenden Rendite auf zuletzt etwa 131,24 Euro. Das entspricht einem Tagesgewinn von rund 0,7 Prozent. (mit Material von dpa-AFX)

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